Ausstellung zu kollektiven Räumen in Berlin

Kontrollverlust

Orte und Räume bedeutender Protestereignisse – vom 17. Juni 1953 in Berlin bis zum 28. Januar 2011 in Kairo – stehen im Zentrum der Ausstellung „Out of Control“, die am 6. Juni im Orangelab im CB.e Haus (ehemals IBM-Gebäude) am Berliner Ernst-Reuter-Platz eröffnet wird.

Die vom Institute of Media and Design der TU Braunschweig konzipierte Ausstellung fragt danach, wie urbane Räume durch gemeinschaftliche Aktionen verwandelt werden und wie sich Proteste und Feste in die Architektur übertragen lassen. Der Titel „Out of Control“ beschreibt ein Protestkonzept, bei dem sich ein Demonstrationszug scheinbar spontan und zufällig auflöst, um sich an einem anderen Ort wieder zusammenzufinden. Ein wirksames Mittel, wird dadurch doch Demonstrationen ein nicht planbares Moment verliehen und ihre Überwachung und Kontrolle erschwert.

Die Verwandlung öffentlicher Räume durch solche und andere Formen kollektiven Handelns werden in der Ausstellung mit Hilfe von Zeitzeugenberichten, Polizeiprotokollen, Agenturbildern, privaten Aufnahmen und Handyvideos nachvollzogen und in Form von Zeichnungen und architektonischen Entwürfen sichtbar gemacht. Sie zeigen Möglichkeiten auf, wie mit dem Un-Geplanten, den rauschhaften, exaltierten Zuständen, die sich bei derlei Aktionen entwickeln, architektonisch umgegangen werden kann und wie öffentliche Räume konstituiert sein müssen, um gemeinschaftliche Bewegungen zu ermöglichen – und sie fragen nach der Rolle der Medien und sozialer Netzwerke bei der Konstitution von realen Handlungsräumen.
Red.

Out of Control. Formationen kollektiver Räume
7. – 29. Juni 2013
Vernissage: 06. Juni 2013, 19 Uhr

orangelab in CB.e Haus (ehemals IBM-Haus)
Ernst-Reuter-Platz 2
10587 Berlin

Öffnungszeiten: Mo – Sa, 11 – 19 Uhr

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