Das verdeckte Stellwerk von Stadt und Architektur

Der Zahn der Zeit

Der Lauf der Uhren hat sich selbstredend nicht verändert; dass die Zeit sich aber beschleunigt, die Stunden und die Tage gleichsam „rennen“, kann als Phänomen der kapitalistischen Gesellschaften erfasst werden. Mit der Ökonomisierung der Zeit konstituierte sich die Herrschaft der Geschwindigkeit, so der Architekt und Publizist Robert Kaltenbrunner. Dieser Beitrag untersucht die zum Teil verheerenden Auswirkungen der gebotenen Effizienz auf … Mehr lesen

Reliktmengenwachstum im Denkmalschutz

Dornröschen und seine Geschwister

Etwas vereinfacht lässt sich zwischen zwei Sorten von Denkmälern unterscheiden: den „gewollten“ auf der einen Seite und den „gewordenen“ auf der anderen. Der erste Typus ist von Anfang an als Erinnerungsort konzipiert, der zweite wird erst durch einen juristischen Akt, geregelt durch ein Denkmalschutzgesetz, dazu erhoben. Ein Objekt gilt dann als bedeutender Zeuge aus „vergangener Zeit“. Andreas Hild beschäftigt sich … Mehr lesen

Zur Bedeutung der Sorge bei Martin Heidegger

Bauen Wohnen Denken

„Bauen Wohnen Denken“ ist der Titel eines Vortrags, den Martin Heidegger 1951 im Rahmen der 2. Darmstädter Gespräche gehalten hat. Angesichts der Traumata des Zweiten Weltkriegs wollte er das bauende Wohnen – beziehungsweise wohnende Bauen – denkwürdig machen. Wenn das Thema der Sorge in seinem Vortrag auch an keiner Stelle explizit hervortritt, so hat es sein Denken stets angetrieben. Auch … Mehr lesen

Von Firmitas, „Ruinenwert“ und Lebenszyklus

Dauerthema

Wie lange soll, darf oder muss Architektur halten? Einige Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende? Wie imaginieren und antizipieren Architektinnen und Architekten die Zukunft der von ihnen entworfenen Gebäude? In Beispielen, die von Vitruvs Firmitas über Albert Speers angebliche „Ruinenwerttheorie“ bis hin zu aktuellen Nachhaltigkeitsdiskursen führen, wirft dieser Beitrag von Elina Potratz einen Blick auf die impliziten architektonischen Zukunftsbilder, die … Mehr lesen

Neu im Club: Kazu Ito, studio ito, Stuttgart

Die Lücken schließen

Regenpause im Stuttgarter Talkessel. Während sich die Pfützen in die steil abfallende Straßenflucht entleeren, führt unser Weg in entgegengesetzte Richtung, den Berg hinauf. Links gegenüber eines Parks erreichen wir, eingehüllt in einen auffälligen Hefegeruch – die Brauerei ist keine hundert Meter entfernt – das Büro von Kazu Ito. Vom Bürgersteig aus betritt man die Räume in der unteren Etage eines … Mehr lesen

Tatort

Wuchtiger Kontrast

Wieder suchen wir ein Bauwerk, das eine besondere Rolle in der Architekturgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts spielt oder gespielt hat – sei es durch eine besondere Eigenschaft, eine ungewöhnliche Geschichte oder eine spezifische Merkwürdigkeit. Lösungsvorschläge können per E-Mail (redaktion[at]die-architekt.net) an die Redaktion gesandt werden. Unter den Einsenderinnen und Einsendern der richtigen Antwort verlosen wir das Buch „gleiters universum. … Mehr lesen

Interview mit dem Geschäftsführer Martin Kühn

Sievert Baustoffe

Nachhaltigkeit im Bauen gewinnt aktuell immer mehr an Bedeutung, auch in der Planung von Gebäuden. Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit aus Sicht der Baustoffbranche und welche Strategie verfolgt Sievert hierbei? Martin Kühn: Am Thema Nachhaltigkeit und insbesondere der Kreislaufwirtschaft führt in der Baustoffbranche absolut kein Weg mehr vorbei. Für uns beginnt das mit der Entwicklung der Baustoffe und ist natürlich auch … Mehr lesen

Die Architekt 5/23

Woher und wohin?

Ein Generationenheft In Zeiten, in denen allenthalben Menschen unterschiedlichen Generationen zugeordnet und ihnen damit bestimmte Einstellungen und Eigenschaften zugeschrieben werden, möchte diese Ausgabe jüngere und ältere Architekten und Architektinnen in einen Dialog miteinander bringen. Die Frage nach dem „Woher und wohin?“, der Blick in die Vergangenheit und die Zukunft, soll Ausgangspunkt sein für eine Reflexion darüber, was sich in den … Mehr lesen

Editorial von Susanne Wartzeck

Woher und wohin?

Woher und wohin? Zwei einfache Lokalpräpositionen möchte man meinen, doch als Fragen danach, wo wir herkommen und hingehen, sind sie alles andere als einfach zu beantworten. Vielleicht ist die Antwort am ehesten im Hier und Jetzt zu finden, in einer Art Positionsbestimmung. Terrestrische Navigation nennt man die Standortbestimmung auf See. Sie ist relativ einfach, solange zwei feste Orte angepeilt werden können. … Mehr lesen

Kritischer Raum

Textiles Geflecht von Möglichkeitsräumen

raumwerk.architekten, BOB-Campus, Wuppertal 2018 – 2023 Die Bundeszentrale für politische Bildung – Anfang August im Rahmen der Haushaltsvorstellung der Bundesregierung und damit einhergehender etwaiger Mittelkürzungen in die Schlagzeilen geraten – fasst es kurz und bündig zusammen: „Das, was vielen Menschen einer Gemeinschaft oder eines Staates zugutekommt und nützt, wird als ‚Gemeinwohl‘ bezeichnet. Das Gegenteil davon sind die Interessen oder Wünsche Einzelner oder … Mehr lesen