Hannes Hölscher und Sven Petersen, hope Architekten BDA, Hamburg

Mit Bauchgefühl

Wie man es sich für Hamburg kaum klischeehafter vorstellen kann, wurden in den Büroräumen von hope Architekten früher einmal Heringe gelagert und verarbeitet. Der niedrige Industriebau befindet sich im ehemaligen Arbeiterstadtteil Ottensen, das heute extrem beliebt ist. Ähnlich wie in anderen Großstädten sind die Qualitäten des Quartiers – kleinteilig, kulturell vielfältig und gut gelegen – nicht lange unentdeckt geblieben. Es … Mehr lesen

Die Architekt 4/24

Utopie und Apokalypse

Zur Ästhetik der Nachhaltigkeit Architektur ist von ihren Grundsätzen her eine nachhaltige Kulturtechnik. Sie war es schon immer, beginnend mit der Urhütte, unabhängig davon, wie man sich diese vorstellen mag. Dies gilt aber nicht nur in materieller oder konstruktiver Hinsicht. Im Sinne von Hegel ist die sinnlich wahrnehmbare Form immer Träger von Bedeutung, mit der die Architektur den größeren kulturellen … Mehr lesen

Editorial

Ein Hoch auf Subtraktion

Wer schon einmal an einem Brainstorming teilgenommen hat, kennt die Situation: Da sprudeln förmlich die Ideen, Vorschläge werden gesammelt, diese inspirieren weitere Einfälle und Überlegungen – und am Ende verlassen alle die Runde mit langen To Do-Listen. Selten ist das Ergebnis, dass es weniger zu tun gibt oder eine Aufgabe gar entfällt. Das gesamte menschliche Schaffen scheint in gewisser Weise … Mehr lesen

 Für einen lebendigen Begriff

Sieben Thesen zur Ästhetik der Nachhaltigkeit

Die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war, ist nicht mehr Raum unbekannter und unbegrenzter Möglichkeiten: Ausgehend von den Veränderungen, wie sie den heutigen Debatten um Nachhaltigkeit zugrunde liegen, zeigt der Architekturtheoretiker Jörg H. Gleiter mit seinen Thesen zur Ästhetik der Nachhaltigkeit auf, dass wir uns in einer Phase des Übergangs befinden: von der fortschreitenden, offenen Zeit der … Mehr lesen

Ästhetik der Nachhaltigkeit im Anthropozän

Im Reich der Möglichkeiten

Was bedeutet es für Architektinnen und Architekten, im Anthropozän zu leben? Wie gehen Bauschaffende in diesem Zeitalter an das Entwerfen, Bauen und Gestalten von sozialen, politischen und sogar ethischen Formen heran? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Andrea Canclini, Dozent für architektonische Geisteswissenschaften. Unsere Aufmerksamkeit sei nicht auf das gerichtet, was diesem bedeutenden Wandel vorausgeht, sondern auf das, was ihm folgt: … Mehr lesen

Gedanken zur Ästhetik des Weiterbauens

Das unfertige Ganze

Der Nachhaltigkeitsdiskurs in der Architektur kennzeichnet sich durch eine starke Betonung bautechnischer Fragen. Zuweilen erscheint es, als gäbe es hundert und fünfzig Jahre nach dem, was Jacques Lucan den „konzeptuellen Putsch“ in der Architekturtheorie nannte, in dem die Konstruktion zur treibenden Kraft für die Architektur wurde, eine neue Dominanz der technischen Aspekte des Bauens. (1) So, als ob die Welt … Mehr lesen

Neu im Club: LOA | Lars Otte Architektur BDA, Köln

Was ist eigentlich Architektur?

Es ist ein warmer Tag in Mainz-Kastel, jenem paradoxen Flecken Rheinhessens, der zwar nach rheinland-pfälzischer Hauptstadt klingt, aber Teil der hessischen ist. Ein aus der Zeit gefallenes Schild warnt die Autofahrenden vor den hier spielenden Kindern. Das Areal, das einst von der „Kastel Housing“ genannten Einrichtung der US-Armee genutzt wurde, wird seit 2015 umgewandelt. Die Wiesbadener Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) und die … Mehr lesen

Im Interview mit Anjan Chaterjee über Neuroästhetik in der Architektur

Kohärenz, Faszination, Heimeligkeit

Prof. Dr. Anjan Chatterjee ist Professor für Neurologie, Psychologie und Architektur an der Perelman School of Medicine, University of Pennsylvania, und Gründungsdirektor des Penn Center for Neuroaesthetics, das sich unter anderem der Forschung in grundlegender und angewandter Neuroästhetik widmet. Er ist Gründungsmitglied des Verwaltungsrats der Neuroethics Society, ehemaliger Präsident der International Association of Empirical Aesthetics und ehemaliger Präsident der Behavioral … Mehr lesen

Die Architekt 3/24

Baukultur im Gepäck

Architektur und Reisen Reisen ist eine bereichernde kulturelle Praxis, die die Vielfalt von Natur, Siedlungsformen und Architektur vor Augen zu führen vermag. In der westlichen Welt gilt es inzwischen oft als Selbstverständlichkeit, obwohl es aufgrund klimaschädlicher Praktiken und negativer Tourismusfolgen an Unschuld verloren hat. Diese Ausgabe untersucht, wie sich Reisemotive, -formen und -geschwindigkeiten im Laufe der Geschichte verändert haben. An … Mehr lesen

Editorial

Italienreise für Eilige

Nur 2,4 Tage verbringen Rom-Reisende heutzutage im Schnitt in der Stadt. Zwei Jahre dagegen dauerte eine der bekanntesten Architekturreisen vor 220 Jahren: Karl Friedrich Schinkels erste Tour nach Italien, die er 1803 bis 1805 unternahm und ausführlich in Tagebüchern und unzähligen Zeichnungen dokumentierte. Mit der Kutsche, im Schiff und zu Fuß führte ihn damals die Route entlang vieler klassischer Stationen … Mehr lesen