Buch der Woche: gleiters universum. architektur

Im Kaleidoskop

Mit einem kleinen Essayband hat Jörg H. Gleiter, Professor für Architekturtheorie an der TU Berlin, seine bisherigen architekturtheoretischen Werke nun um ein assoziativeres und freieres Format erweitert. Ausgangspunkt dafür war die Rubrik „gleiters universum“ in dieser Zeitschrift, die in den Jahren 2017 bis 2021 in jeder Ausgabe erschien. So präsentiert er in seinem Band 24 Essays, die jeweils um einen … Mehr lesen

Buch der Woche: Urbane Architektur und Alltag

Halleluja Berlin

Anfang der 2000er-Jahre fragte die Band „Paula“: „Warum Berlin?“ und Rainald Grebe schien drei Jahre später mit seiner Kapelle der Versöhnung die Antwort zu geben, als er sang: „Berlin, Halleluja Berlin, Halleluja Berlin/ Alle wollen dahin/ Deshalb will ich das auch“. Berlin war der Ort zum Sein, interessant auf vielen Ebenen. Auch stadtplanerisch und architektonisch, nach den wilden 1990er-Jahren zudem … Mehr lesen

Buch der Woche: Offenbach Kaleidoskop

Subjektiv objektiv

Schon die alten Griechen kannten es, aber erst 1816 wurde es von einem schottischen Physiker wieder entdeckt: David Brewster wollte eigentlich die Polarisation doppelbrechender Kristalle untersuchen, schaute sie sich deswegen in einer spiegelnden Metallröhre an und stieß dabei auf das Phänomen sich immer wieder neu arrangierender Bilder kristalliner Strukturen. Heute kennen wir dies als Kaleidoskop und vor allem als Kinderspielzeug. … Mehr lesen

Buch der Woche: Architekturführer Frankfurt 1990–1999

Mach nommo de Jaguar!

Im Oktober 2020 hatte ich an dieser Stelle meine Spannung bekundet, wie Wilhelm Opatz und die Freunde Frankfurts als Herausgeber ihrer furiosen Architekturführerreihe über Frankfurt wohl die 1990er-Jahre in Szene setzen würden. Nun liegt der aktuelle Band vor, der grafisch konsequent die in den vorherigen Publikationen gesetzten Leitlinien fortschreibt. Die 1990er Jahre, so scheint es auf den ersten Blick, waren … Mehr lesen

Buch der Woche: Retail in Transition

Gegen die Leere

In den vergangenen Jahren hat sich – weiter verstärkt durch die Corona-Pandemie – das Einkaufen erheblich verändert. Während einst am Wochenende die Innenstädte überfüllt und einige Geschäfte vor allem beim Sommerschlussverkauf oder kurz vor Feiertagen kaum betretbar waren, herrscht nun häufig gähnende Leere auf den Straßen. Durch den demografischen und kulturellen Wandel verschiebt sich der Konsum vermehrt in den digitalen … Mehr lesen

Buch der Woche: Das Ende der Moderne?

Farbpalette CMYK

Die 90er – laut und bunt, Farbpalette CMYK. Auch das Cover des Buchs „Das Ende der Moderne?” springt durch die prägnante Farbwahl sofort ins Auge. Eingerahmt in Magenta, lenkt der verspiegelte, futuristische und aus vielen Elementen zusammengesetzte Erschließungsraum der bereits abgerissenen Zeilgalerie in Frankfurt am Main den Blick auf sich. Gleichzeitig findet das Auge keinen Ruhepunkt, keinen Vordergrund, kein Hauptelement. … Mehr lesen

Buch der Woche: Home Smart Home

Daueronline und ständig erreichbar

Voller Akku, voller Empfang, High-Speed Connection ins World Wide Web, daueronline und ständig erreichbar, „Alexa: Spiele meine Lieblingssongs“, Mittagessen bei Lieferando, später die neue Serie auf Netflix streamen und dabei endlos durch Instagram scrollen. Dass die virtuelle Welt mehr und mehr unser Leben einnimmt, ist kein Geheimnis mehr. Nicht nur beim Arbeiten, auch im Privaten, bei Freizeitaktivitäten und innerhalb der … Mehr lesen

Buch der Woche: Duplex Architekten

Wilde Reise des Wohnens

2007 gründeten Anne Kaestle und Dan Schürch in Zürich das Büro Duplex Architekten. Seit 2011 gibt es Standorte in Hamburg und Düsseldorf, die von Sarah Escher und Christof Weber geleitet werden, sowie seit 2020 ein Büro in Paris, das Henrik Siebenpfeiffer verantwortet. Mit „Duplex Architekten. Wohnungsbau neu denken“ legen Nele Dechmann und Ludovic Balland nun eine „Zeitreise durch die ersten … Mehr lesen

Buch der Woche: Care-Arbeit räumlich denken

Who cares?

John Kenneth Galbraith, einer der führenden Ökonomen des 20. Jahrhunderts, bemerkte 1973: „Die Verwandlung der Frauen in eine heimliche Dienerklasse war eine ökonomische Leistung ersten Ranges. Diener für niedere Arbeiten konnte sich nur eine Minderheit der vorindustriellen Gesellschaft leisten; im Zuge der Demokratisierung steht heute fast dem gesamten männlichen Bevölkerungsteil eine Ehefrau als Dienerin zur Verfügung.“ Die Beschäftigung von Gesinde, … Mehr lesen

Buch der Woche: Erich Mendelsohn

Zurück ans Tageslicht

Erich Mendelsohn ist Vielen bekannt als der Architekt einer „dynamischen Moderne“. Mit dem Einstein-Turm in Potsdam (1918–1924) oder den Kaufhäusern der Schocken-Kette und den dazugehörigen prägnanten Skizzen und Zeichnungen ist der 1887 im heutigen Olsztyn, dem damals ostpreußischen Allenstein, geborene Mendelsohn in die Architekturgeschichte eingegangen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er bei Theodor Fischer in München Architektur. Gemeinsam mit Walter … Mehr lesen