editorial

tagwerk und geschichte

Blindes Huhn findet Doppelkorn: Eines dieser Deutschpunkrock-Ensembles, die seit einigen Jahren in diesem Land im Gefolge der Düsseldorfer Toten Hosen ihr Unwesen treiben, hat in einem Stück eine treffende Beobachtung gemacht. Madsen, fünf politisch-korrekte Brüder aus dem Wendland, rufen: „Weil die Welt sich so schnell dreht, weil die Zeit so schnell vergeht, kommst Du nicht hinterher, weil die Hektik sich … Mehr lesen

der erste stein: david kasparek

Vers une architecture redux: So kann es nicht weitergehen

Der erste Stein kann gelegt oder geworfen werden. Unter dieser Rubrik erscheinen Beiträge, die beides vermögen: Es sind theoretische Texte von Autoren mit Thesen zur architektonischen Praxis, die kontrovers diskutierbar sind. David Kasparek bringt den Stein ins Rollen: Diskutieren Sie mit! Per Leserbrief oder hier im Internet. „Das Klima ist ein globales Allgemeingut, daher kann weltweiter Klimaschutz nur durch internationale … Mehr lesen

Annette Rudolph-Cleff

Mobilität

Daheim und Unterwegs Das Maß an Mobilität, das vielen Menschen in unserer Zeit abverlangt wird, übersteigt bei Weitem das Potential unserer Fortbewegungsmittel. Deshalb sind zahlreiche Akteure der städtebaulichen, architektonischen und dinglichen Gestaltung dabei, neue Formen und Schnittstellen für Mobilitätsformen zu entwickeln, die unseren individualisierten Lebensweisen und den damit verbundenen Reisewegen entsprechen. Dabei bleibt vor dem Hintergrund immer weiterer technischer Innovationen … Mehr lesen

Kai Vöckler

Das Netz

Über das Bild des mobilisierten Raums Die unterschiedlichen Sprachbilder und die Darstellungsformen eines so komplexen Phänomens wie dem der urbanen Entwicklung stellen eine besondere Gruppe wahrnehmungs- und handlungsleitender Bilder dar, die Aufschluss über die Veränderungen des Raums geben – denn der Diskurs über Stadt und Raum bedarf der Bilder, sie vermitteln die alltägliche Lebenspraxis und ein sie antizipierendes Vorstellungsvermögen. Eine … Mehr lesen

David Kasparek

Trial and Error in the City

Szenario I: Unterwegs in der Stadt von heute  „Entschuldigung, ob Sie mal eben mit anfassen könnten?“ Freundlich lächelnd spricht Marcus S. im morgendlichen Passantenstrom einen Fremden an. Der mustert ihn kritisch und sieht einen durchschnittlichen europäischen Großstädter vor sich: auf dem Kopf eine blaue Beanie, eine dieser leichten Baumwoll-Mützen, die Hosen von Carhartt, das weiße ungebügelte Hemd leger aus der … Mehr lesen

Andreas Denk

Ein Tag und tausend Jahre

Szenario II: Eine Reise nach Berlin Eigentlich waren es nur fünf Minuten, die mir fehlten. Sie fehlten auch nicht gleich. Im Gegenteil: Ich hatte das Haus mit einer Zeitreserve von einer Viertelstunde verlassen, um den IC 133 von Bonn nach Köln um 11.22 Uhr, Gleis 1, Ankunft in Köln 11.42 Uhr, Gleis 3, Weiterfahrt mit dem ICE 859 von Gleis … Mehr lesen

Alice Sàrosi-Tumusiime

Die Reisewoche

Szenario III: Global unterwegs Delia C. ist zufrieden mit ihrem Leben. Delia C. ist Unternehmensberaterin in einem mittelgroßen Consulting-Unternehmen im Südwesten des Landes, wenige Autominuten von Stuttgart entfernt. Nach ihrem Bachelor in General Management (International Business Studies) und dem draufgesattelten Master in Management an der renommierten European Business Schoolin Oestrich-Winkel erhielt sie auf Anhieb ihre erste Stelle in einer der … Mehr lesen

neu im club

CBAG studio

Christina Beaumont und Achim Gergen, CBAG studio, Architekten BDA, Saarlouis Es ist der erste schöne Tag nach den Eisheiligen. Die Sonne scheint auf die Hügel des Nordsaarlands. Christina Beaumont und Achim Gergen sitzen im Schatten der Terrasse des von ihnen entworfenen Golfclubs „No10“ in Eisen – rund 40 Kilometer nördlich ihrer Heimatstadt Saarlouis. Ein älterer Herr, das Gesicht dick eingefettet … Mehr lesen

architekten und richter

Vorschnell

Der Architektenvertrag unterliegt regelmäßig – insbesondere wenn es sich um die Übertragung von Planungs-, Ausschreibungs- und Bauüberwachungsleistungen handelt – dem Werkvertragsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches. Eines der heraus stechenden Merkmale dieser vertraglichen Einordnung ist, dass der Auftragnehmer, stellt sich seine erbrachte Leistung als mangelhaft dar, nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht zur Nachbesserung hat. Weit verbreitet ist – in … Mehr lesen

Ein Prospero der Baukunst

Zum Tod von Hans Hollein (1934 – 2014)

Jahrzehnte lang traf man Hans Hollein dort, wo man Stars der Szene vermutet: auf Biennalen, von denen er einige selbst organisierte, auf internationalen Symposien, in Eliteschulen wie der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er von 1967 bis 1976 unterrichtete, und an der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst, bei den großen Preisvergaben. Die renommierteste dieser Auszeichnungen, den Pritzker-Preis, erhielt er 1985 selbst. Ich … Mehr lesen