der architekt 6/15

eine romantische wissenschaft

thesen vom wesen der architektur Die letzte Ausgabe des Jahres 2015 geht der Frage nach der Wissenschaftlichkeit von Architektur und Entwurf auf den Grund. Das Heft versammelt dazu Beiträge von Susanne Hauser, Daniela Konrad, Jörg Gleiter, Christoph Grafe, Ulrich Pfammatter und Uwe Schröder sowie ein Gespräch mit Ivan Reimann. Die Rubrik „neu im club“ stellt das Berliner Büro Löser Lott … Mehr lesen

editorial

zwei sorten angst

Wenn Menschen in diesem Land Angst bekommen, weil zwischen ein und zwei Millionen Flüchtlinge nach Deutschland kommen, ist das eine Sache. Wenn sie Angst bekommen, weil in Paris über 130 Menschen wahllos erschossen oder gesprengt werden, ist das eine andere. Beide „Sorten“ Angst, die irrationale und die begründete, gibt es. Sie beeinflussen sich wechselseitig und damit unser Zusammenleben. Die Angst, … Mehr lesen

smalltalk

kunst: vom wesen des porzellans

vor gut 20 jahren kam die gelernte keramikmeisterin stefanie hering (*1967) nach berlin und gründete 1999 mit wiebke lehmann und götz esslinger die porzellanmanufaktur hering berlin. nicht weniger als „das wesen des porzellans“ zu entfalten war das ziel, das in so kurzer zeit bereits erreicht ist und international höchste anerkennung findet. die geschichte des europäischen gebrauchsporzellans beginnt mit johann friedrich … Mehr lesen

kritischer raum

Ein Haus mit Beziehungen

Der „Kö-Bogen“ von Daniel Libeskind, Düsseldorf 2009–2015 Daniel Libeskind hatte in den 1980er Jahren regelrechten Kultstatus. Als einer der wenigen „Dekonstruktivisten“ (wenn dieser Begriff jemals passte, dann auf Eisenman und ihn) hat er es damals verstanden, den gezackten und springenden Formen seiner Gebäude eine Theorie zur Grundlage zu geben. Die Arbeit mit „Musenlinien“ machte die Form- und Raumgebung seiner Bauten … Mehr lesen

Andreas Denk und Uwe Schröder

Romantische Wissenschaft

Ein Gespräch über die Zukunft der Architektur I Kritik der Wissenschaft Andreas Denk: Ist die Diskussion um Wissenschaftlichkeit der Architektur möglicherweise architekturimmanent? Könnte es sein, dass es anderen Disziplinen eher unwichtig ist, ob Architektur eine Wissenschaft ist oder nicht? Dass die Frage vielmehr daher rührt, dass sich die Vertreter der Architektur im Kanon der anderen Wissenschaften nicht ernst genommen fühlen? … Mehr lesen

Susanne Hauser

Entwerfen

Zu den Grenzen der Verwissenschaftlichung Dass die Architektur oder das Entwerfen derzeit verwissenschaftlicht werden, glaube ich nicht. Doch die Beziehung von Architektur und Entwurf, Wissen und Wissenschaft wird intensiv diskutiert – Grund genug, sich mit dieser Diskussion zu befassen. Für ihre Entstehung sehe ich zwei Gründe: Der erste liegt schon seit geraumer Zeit in einer Verschiebung und Regulierung akademischer Anerkennungsverfahren … Mehr lesen

Uwe Schröder

Warme und kalte Räume

Versuch über eine Kartierung phänomenaler Räume der Stadt (1) In der Raumentwurfslehre (2) hat die graphische Darstellung von Räumen nicht nur dokumentarischen Wert, vielmehr eröffnet das Kartieren von Räumen einen veränderten – vielleicht ungewohnten – Blick auf Architektur und Stadt, und folglich ein vertieftes Verständnis für deren Räumlichkeiten. So können beispielshalber die Etappen der Raumgeschichte einer Stadt dargestellt oder auch … Mehr lesen

Spaziergänge mit Heiner Farwick

am michaelsberg

Der letzte Sonnentag im Spätherbst. Heiner Farwick, Präsident des BDA, und Andreas Denk, Chefredakteur dieser Zeitschrift, treffen in Siegburg aufeinander. Die Kleinstadt bei Bonn präsentiert ein beschauliches Feierabendtreiben bei allmählich sinkender Sonne. Laxe Ferienstimmung könnte aufkommen, doch unsere beiden Recken zieht es hinauf auf den steilen Berg: Über Siegburg thront nämlich anstelle der namensgebenden Burg des Kölner Erzbischofs seit 1064 … Mehr lesen

neu im club

Gebaute Mischwesen

Katharina Löser, Architektin BDA, Löser Lott Architekten, Berlin Katharina Löser und ihr Büropartner Johannes Lott gründeten 2011 das gemeinsame Architekturbüro in Berlin. Lott, Jahrgang 1980, arbeitete nach seinem Diplom an der TU Dresden 2008 zunächst zwei Jahre im Berliner Büro von Müller Reimann; Löser, Jahrgang 1981, machte sich direkt nach dem Diplom 2008 selbständig – ebenfalls in der Hauptstadt. Mit … Mehr lesen

architekten und richter

Energieeinsparung kontra Denkmalschutz

Die Sanierung denkmalgeschützter Immobilien bietet neben den baulichen Besonderheiten auch attraktive steuerliche Vorteile. Durch §§ 7h) und 7i) und 10f) des Einkommensteuergesetzes erhalten Kapitalanleger, aber auch Eigennutzer erhebliche Steuererstattungen, deren Höhe sich nach dem Einkommen der Eigentümer und der Sanierungskosten richtet. Es ist möglich, eine Denkmalsanierung nach Ablauf der Steuervorteile in zehn beziehungsweise zwölf Jahren bis zur Hälfte zu entschulden. … Mehr lesen