Die Architekt 25/3

Globale Wanderschaften II

 Städte zwischen Ankunft und Aufbruch Zehn Jahre nach unserer Ausgabe „Globale Wanderschaften. Migration, Flucht und Stadt“ (2 / 2015) ist das Thema unvermindert aktuell. Die gesellschaftliche und politische Dringlichkeit, Migration und ihre Wechselwirkung mit Stadt und Architektur differenziert zu betrachten, hat sogar deutlich zugenommen. Entscheidend ist dabei: Migration ist kein klar abgrenzbares Phänomen und keine einheitliche Bewegung. In der teilweise emotional aufgeladenen … Mehr lesen

Editorial

Wohnraum für Zusammenhalt

Die Erhöhung der Miete gehört Umfragen zufolge zu den größten Ängsten hierzulande(1) – das ist verständlich, schließlich fließt meist ein beachtlicher Anteil des Einkommens in die Wohn- und Nebenkosten. Und: Alle müssen wohnen, diesem Bedürfnis kann niemand ausweichen. Die Sorge um die Mietsituation hat jedoch nicht nur Einfluss auf die Lebenszufriedenheit, sondern könnte auch politische Auswirkungen haben: Eine Studie deutet … Mehr lesen

Annette Rudolph-Cleff im Interview mit Carmen Mendoza & Giovanna Marconi

Planen für Diversität

Im Interview diskutieren Carmen Mendoza, Stadtplanerin und Professorin an der Universitat Internacional de Catalunya in Barcelona, und Giovanna Marconi, Inhaberin des UNESCO-Lehrstuhls für soziale und räumliche Eingliederung internationaler Migranten an der Università Iuav di Venezia, über die räumliche Dimension von inclusion(1) und darüber, wie Architektur und Stadtplanung auf Migration reagieren und zur Schaffung offener Städte beitragen können. Die Fragen stellte … Mehr lesen

Neu im Club: Thomas Laubert, Architekturstudio Mitte, Gera

Weiterbauen an der Stadt

Dass Thomas Laubert kein „ganz normaler“ Architekt ist, wird schon bei der Ankunft an unserem Treffpunkt deutlich. In einer hübschen Altstadtgasse von Gera, ganz nah am zentralen Marktplatz, betreibt er ein kleines Café – das „Röstkollektiv“ –, in dem er uns mit einem außergewöhnlich guten Cappuccino empfängt. Die Atmosphäre im Gastraum ist familiär und informell. Hinter dem Tresen steht an … Mehr lesen

Die Architekt 25/2

Einfach nur einfach?

Zur Komplexität von Reduktion Ein Gegenstand oder ein Vorgang gilt dann als einfach, wenn er durch wenige Parameter bestimmt wird oder nur wenige Regeln braucht, um beschrieben zu werden. Mit unterschiedlichen Definitionen zieht sich die Forderung nach Einfachheit durch die gesamte Architekturgeschichte. Schon Vitruv und Leon Battista Alberti erklärten, geschult an der antiken Rhetorik, Klarheit zum bestimmenden Prinzip. Später, in … Mehr lesen

Editorial

Ein diffuses Gefühl der Überforderung

„Weil einfach einfach einfach ist“ – mit diesem einigermaßen sinnentleerten Slogan hat ein Mobilfunkanbieter es vor einigen Jahren auf die Spitze getrieben. Doch auch abseits davon gehört „Einfachheit“ vermutlich zu den beliebtesten Werbeversprechen unserer Zeit. Wen wundert es, denn in der Tat sehnen sich die meisten Menschen nach Vereinfachung. Ausgerechnet ein bekannter Technikhersteller hat vergangenes Jahr eine repräsentative Studie in … Mehr lesen

Aus der Forschung

Aufwand und Nutzen

Zwischenbericht der Studie „Einfach sanieren“ Mit welchen Mitteln der energetischen Sanierung werden welche Ergebnisse erzielt? Diese scheinbar simple Frage, wie die ökonomische und ökologische Effizienz von Gebäudesanierungen zu bewerten ist, steht im Zentrum der Forschungsstudie „Einfach sanieren“ des Lehrstuhls für Gebäudetechnologie und klimagerechtes Bauen der TU München. Dabei gilt es, nicht nur verschiedene materielle, baukonstruktive und gebäudetechnische Umbaumöglichkeiten zu berücksichtigen … Mehr lesen

Anpassung an Komplexität statt radikale Vereinfachung

Komplexitätskompensationskompetenz

Unser Autor Andreas Hild erlebte seine architektonische Sozialisation im Bereich des Umbaus – einem Feld voller Unwägbarkeiten: Oft ist ungewiss, welche Überraschung in der nächsten Wand lauert, welche Bewehrung eine Betondecke enthält oder wie ein Fußbodenaufbau beschaffen ist. Mit der Berufserfahrung wachse jedoch die Fähigkeit, damit umzugehen und zu akzeptieren, dass die erste Entwurfsidee oft nicht realistisch ist. Man lerne … Mehr lesen

Von alter neuer Bürokratiekritik

Verheißungen der Einfachheit

Warum ist „Bürokratie“ bis heute ein Feindbild – obwohl sie als Grundlage des Rechtsstaats gilt? Die Rechtswissenschaftlerin Pascale Cancik geht in ihrem Text der erstaunlichen Karriere eines politischen Schimpfworts nach: Sie zeigt, wie der Begriff „Bürokratie“ seit dem 18. Jahrhundert als Projektionsfläche für ganz unterschiedliche Kritik dient – mal liberal, mal konservativ, mal wirtschaftsnah. Mit Blick auf Geschichte, Sprache und … Mehr lesen

Bildsprache landschaftsarchitektonischer Konzepte

Das einfache Bild

Zeiten hoher gesellschaftlicher, technischer, normativer und politischer Komplexi­tät und daraus folgender Überforderung des Einzelnen scheinen geschichtlich betrachtet immer Gegenbewegungen zu erzeugen. Dazu zählen Tendenzen zur Vereinfachung, zur Rückbesinnung auf das Wesentliche, und die Sehnsucht nach einer Komplexitätsreduktion. Im Bauen ist dies heute unverkennbar ein Trend. Um das Einfache vorstellbar zu machen, braucht es einfache Bilder und Abstraktionen. Längst konkurrieren überbordende … Mehr lesen