Gedankengerüste, Problemfelder und Theorieansätze

Umbau als Normalfall

Die Gegenwart fungiert als Referenzpunkt, der das Neue in der Zukunft und das Alte in der Vergangenheit verortet. Im Weiterbauen wird die Vergangenheit mit der Zukunft zu einem Kontinuum verknüpft, das die Unterscheidung zwischen alt und neu idealerweise unnötig macht. Um dieses Kontinuum zum Leitbild architektonischer Praxis zu erheben, so der Architekt und Hochschullehrer Andreas Hild, wird es Gedankengerüste brauchen, … Mehr lesen

Gespräch mit Gartendenkmalpflegerin Caroline Rolka

Das Haus als Garten

Lassen sich aus der Gartendenkmalpflege Erkenntnisse für den Umgang mit dem Bestand ableiten, der nicht auf Erstarrung, sondern Entwicklung setzt? Was bedeutet es für die Planung mit dem Bestand, wenn dieser als Organismus begriffen wird, dessen Entwicklung sich der Kontrolle der Planenden teilweise entzieht? Andreas Hild, Architekt und Professor für Entwerfen, Umbau und Denkmalpflege an der TU München, und Die … Mehr lesen

Reliktmengenwachstum im Denkmalschutz

Dornröschen und seine Geschwister

Etwas vereinfacht lässt sich zwischen zwei Sorten von Denkmälern unterscheiden: den „gewollten“ auf der einen Seite und den „gewordenen“ auf der anderen. Der erste Typus ist von Anfang an als Erinnerungsort konzipiert, der zweite wird erst durch einen juristischen Akt, geregelt durch ein Denkmalschutzgesetz, dazu erhoben. Ein Objekt gilt dann als bedeutender Zeuge aus „vergangener Zeit“. Andreas Hild beschäftigt sich … Mehr lesen

Neu im Club: Regine Hartkopf, HARTKOPF denk mal architektur

Die Dombaumeisterin

Der Naumburger Dom war in den letzten Monaten vermehrt in der Presse, weil dort Unerhörtes geschah: Michael Triegel, Vertreter der Neuen Leipziger Schule und weithin bekannt durch sein Papst-Portrait von Benedikt XVI, schuf ein neues – geradezu unverblümt zeitgenössisches – Marienbild für ein Altarretabel Lucas Cranachs des Älteren. Dessen zwei Seitenflügel, seit 1541 der Mitteltafel beraubt, kehrten infolgedessen in den … Mehr lesen

Buch der Woche: Die Mechanik des Entwerfens

Anleitung zum Zettelkasten

In dem an schönen Bildern reichen Film „Ratatouille“ von Brad Bird und Jan Pinkava lernt Rémy das Kochen auf dem Niveau international renommierter Sterne-Köche. Als steter Antrieb gilt ihm dabei das Credo des fiktiven Meisterkochs Auguste Gusteau: „Jeder kann kochen“. Das Besondere dabei: Rémy ist eine Ratte. Mit Hingabe und dem Blick in den eigenen Referenzkatalog gelingt es dem ungewöhnlichen … Mehr lesen

Buch der Woche: Elemente einer baukulturellen Allgemeinbildung

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„Towards a high-quality Baukultur for Europe” lautet der Titel der Davos Declaration, in der sich die europäischen Kulturministerinnen und -minister 2018 auf Baukultur als politisches Ziel geeinigt haben. Der deutsche Begriff hat es also zum internationalen Schlagwort gebracht. Das bedeutet aber nicht, dass im deutschsprachigen Raum die baukulturelle Bildung auch besonders verbreitet wäre; in Finnland beispielsweise ist sie deutlich etablierter. … Mehr lesen

editorial

papiertiger im denkmalschutz?

Die Neubewertung der Bausubstanz in unseren Städten und Gemeinden ist ein dringendes Anliegen des BDA-Papiers zum „Haus der Erde“ von 2019. Dabei spielt die klassifizierende und bewertende Baudenkmalpflege eine entscheidende Rolle. In Nordrhein-Westfalen mehren sich die Anzeichen, dass politischer Pragmatismus die fachliche Autorität der Oberen Denkmalpflegebehörden zurückzudrängen versucht. Derzeit liegt in NRW eine Novelle des Denkmalschutzgesetzes zur Beratung vor, die … Mehr lesen

Buch der Woche: Adaptive Re-Use

Unterschätzter Nachkriegswohnbau

Der Wohnraumbedarf steigt gerade in Städten oder am Stadtrand rapide. Zugleich wird immer deutlicher: Zersiedelung und Flächenverbrauch dürfen nicht weiter zunehmen, bestehende Infrastrukturen müssen besser genutzt werden. Insbesondere die oft locker gestreute und durchgrünte Bebauung von Nachkriegssiedlungen scheint daher prädestiniert, um durch Nachverdichtung neuen Wohnraum zu schaffen. Die Publikation „Adaptive Re-Use. Strategies for Post-War Modernist Housing“, herausgegeben von Maren Harnack, … Mehr lesen

Upcycling Notre-Dame

Spoliation und Assemblage

von Daniel Stockhammer Angesichts einer stetig wachsenden Umwelt- und Klimaproblematik wird der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen dieser Welt zwar diskutiert, im Zentrum steht jedoch deren materieller Erhalt und viel weniger die Wiederverwendung nicht reproduzierbarer, kultureller Ressourcen. In der Architektur aber kann Recycling nicht auf Atome reduziert werden, denn in Baurestmassen sind gleichsam stoffliche wie immaterielle Werte eingeschrieben.(1) Wiederverwendung im … Mehr lesen

Buch der Woche: Upcycling

Eine Strategie für die „nächste Architektur“

Schon im Vorwort dieses Buches, das vom Liechtensteiner Architekturlehrer Daniel Stockhammer herausgegeben wurde, kündigt sich etwas an: Die ökologisch orientierte Architektur kann nicht länger nur ein pragmatisch-technisches Vehikel des sich wandelnden Verhältnisses zwischen Mensch und Welt sein. Der Münchner Architekt Andreas Hild, der an der TU München Denkmalpflege und Umbau lehrt, fordert hier (wie auch in der kommenden Ausgabe 4/20 … Mehr lesen