Reliktmengenwachstum im Denkmalschutz

Dornröschen und seine Geschwister

Etwas vereinfacht lässt sich zwischen zwei Sorten von Denkmälern unterscheiden: den „gewollten“ auf der einen Seite und den „gewordenen“ auf der anderen. Der erste Typus ist von Anfang an als Erinnerungsort konzipiert, der zweite wird erst durch einen juristischen Akt, geregelt durch ein Denkmalschutzgesetz, dazu erhoben. Ein Objekt gilt dann als bedeutender Zeuge aus „vergangener Zeit“. Andreas Hild beschäftigt sich … Mehr lesen

Kritischer Raum

Ein neuer Geist

Wilmina, Berlin 2021 / 22, Grüntuch Ernst Architekten, Bauherr: Wilmina GmbH Zum Schluss sieht es dann oft so einfach und selbstverständlich aus. Als wäre immer schon klar gewesen, dass in dem ehemaligen Frauengefängnis im Hinterhof der Berliner Kantstraße das Potenzial für einen wunderschönen Rückzugsort mitten in der Stadt lag. Die Geschichte hinter diesem beeindruckenden Umbau begann jedoch zunächst einmal mit vielen Zweifeln. … Mehr lesen

Zwei gemeinwohlorientierte Quartiersprojekte im Portrait

Freiheit in Gemeinschaft

Anhand der Beispiele der Urbanen Nachbarschaft Samtweberei in Krefeld und der KoFabrik in Bochum beschreibt Henry Beierlorzer einige wesentliche Bausteine und Instrumente für eine dem Gemeinwohl dienende Immobilien- und Projektentwicklung. Diese schaffe neue Chancen dafür, Zukunft und Lebensumstände im Quartier zu gestalten, so Beierlorzer, und eröffne damit neue Freiheiten für Einzelne und für die Gemeinschaft. Der Wunsch nach Freiheit stand … Mehr lesen

Gespräche mit Susanne Wartzeck

Im Laubengang

Das Gespräch führt BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck und Die Architekt-Redakteurin Elina Potratz dieses Mal in eine architektonische Ikone der 1950er Jahre, die glücklicherweise bis heute in der ursprünglich angedachten Weise genutzt wird: Als Lern- und Experimentierraum für angehende Kunstschaffende, bei dem die Baukörper kunstvoll mit der umgebenden Natur verwoben sind. Die Akademie der Bildenden Künste von Sep Ruf, erbaut 1954 bis … Mehr lesen

Alexandra Schmitz, Ulrich Grenz, Philipp Loeper, asdfg Architekten (HH)

Offene Werkstatt

„Proberaum“ nennen asdfg Architekten die Halle 4b im Hamburger Oberhafenquartier, in der sie und STLH Architekten ihre Büros bezogen haben, um in einer „offenen Werkstatt für Architektur“ gemeinsam mit verwandten Disziplinen an Zukunftsfragen zu arbeiten. Diese reichen vom ressourcenschonenden Ausbau der vormals leerstehenden Halle mit wiederverwendeten hölzernen Saft-Transportkisten über den Prototyp einer Virtual-Reality-Schaukel bis hin zum temporären Sommerlager einer traditionsreichen … Mehr lesen

editorial

papiertiger im denkmalschutz?

Die Neubewertung der Bausubstanz in unseren Städten und Gemeinden ist ein dringendes Anliegen des BDA-Papiers zum „Haus der Erde“ von 2019. Dabei spielt die klassifizierende und bewertende Baudenkmalpflege eine entscheidende Rolle. In Nordrhein-Westfalen mehren sich die Anzeichen, dass politischer Pragmatismus die fachliche Autorität der Oberen Denkmalpflegebehörden zurückzudrängen versucht. Derzeit liegt in NRW eine Novelle des Denkmalschutzgesetzes zur Beratung vor, die … Mehr lesen

Buch der Woche: Adaptive Re-Use

Unterschätzter Nachkriegswohnbau

Der Wohnraumbedarf steigt gerade in Städten oder am Stadtrand rapide. Zugleich wird immer deutlicher: Zersiedelung und Flächenverbrauch dürfen nicht weiter zunehmen, bestehende Infrastrukturen müssen besser genutzt werden. Insbesondere die oft locker gestreute und durchgrünte Bebauung von Nachkriegssiedlungen scheint daher prädestiniert, um durch Nachverdichtung neuen Wohnraum zu schaffen. Die Publikation „Adaptive Re-Use. Strategies for Post-War Modernist Housing“, herausgegeben von Maren Harnack, … Mehr lesen

Alexander Stumm

Die Stadt der Dokumente

Venedig zwischen Zerstörung und Erneuerung Seit der Renaissance betrachteten Architekten antike Bauten als vorbildlich. Es war nicht so, dass den Ruinen des untergegangenen römischen Reichs in den Jahrhunderten zuvor keine Beachtung geschenkt worden wäre, aber man sprach ihnen keinen Dokumentcharakter zu. Erst im 19. Jahrhundert begann unter Architekten und historischen Gelehrten eine Auseinandersetzung darüber, wie mit relevanten historischen Baudokumenten in … Mehr lesen

Züblin-Haus, Stuttgart-Möhringen, 1981 – 1985

Warten auf die Stadt

von Christian Holl  Direktauftrag Nutzung: Bürogebäude Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dörte Gatermann, Jürgen Minkus, Federico Valda, Klaus Beckmannshagen Nach seinen frei geformten, brutalistischen Ikonen hat Böhm auch einen kreativen Umgang mit der Bauweise in Betonfertigteilen gefunden. Ein weiteres Beispiel ist die Siedlung Talstraße in Saarbrücken. Diesen urbanen, ansprechenden Raum wünschte man sich in der City und nicht in einem unstrukturierten Neubaugebiet!“ … Mehr lesen

Geplanter Abriss der Zentralen Tierversuchslaboratorien in Berlin

„Mäusebunker“ in Gefahr

„Mäusebunker“ wird das Sichtbetongebäude der Zentralen Tierversuchslaboratorien in Berlin-Steglitz mit drastischer Klarheit genannt. Gerd und Magdalena Hänska entwarfen das Gebäude mit seinen wie Kanonenrohre aus der geböschten Fassade hervorschauenden blauen Lüftungsrohren zwischen 1969 und 1972. Erst 1981 wurde es fertiggestellt. Der Bau dient heute der Forschungseinrichtung Experimentelle Medizin (FEM) und gehört zum Berliner Universitätsklinikum, der Charité. Sie will den „Mäusebunker“ … Mehr lesen