Eine kritische Kartografie

Mapping als politische Praxis

Der Praxisbegriff von Jörg Stollmann entspringt der Lehre und Forschung und richtet den Blick auf den Alltag: Wie können Strukturen, Orte und Netzwerke, in denen Architekten aktiv sind, als gesellschaftlich und folglich politisch konstituiert verstanden werden, um in ihnen gestaltend und aktiv tätig zu werden, sie zu produzieren oder zu reproduzieren? Stollmanns Anliegen liegt darin, dass selbst jene, die den … Mehr lesen

Buch der Woche: Urbane Architektur und Alltag

Halleluja Berlin

Anfang der 2000er-Jahre fragte die Band „Paula“: „Warum Berlin?“ und Rainald Grebe schien drei Jahre später mit seiner Kapelle der Versöhnung die Antwort zu geben, als er sang: „Berlin, Halleluja Berlin, Halleluja Berlin/ Alle wollen dahin/ Deshalb will ich das auch“. Berlin war der Ort zum Sein, interessant auf vielen Ebenen. Auch stadtplanerisch und architektonisch, nach den wilden 1990er-Jahren zudem … Mehr lesen

Kritischer Raum

Ein neuer Geist

Wilmina, Berlin 2021 / 22, Grüntuch Ernst Architekten, Bauherr: Wilmina GmbH Zum Schluss sieht es dann oft so einfach und selbstverständlich aus. Als wäre immer schon klar gewesen, dass in dem ehemaligen Frauengefängnis im Hinterhof der Berliner Kantstraße das Potenzial für einen wunderschönen Rückzugsort mitten in der Stadt lag. Die Geschichte hinter diesem beeindruckenden Umbau begann jedoch zunächst einmal mit vielen Zweifeln. … Mehr lesen

Wie sich der Fuchs an die Stadt und den Menschen anpasst

Stadtfüchse

Weit mehr als 400.000 Füchse werden Jahr für Jahr in Deutschland durch Jägerhand getötet. Überwiegend auf dem Land und in Offenlandschaften. Die Städte hingegen bieten den an sich scheuen Wildhunden beinahe ideale Rückzugsräume. Hier finden sie Nahrung und zahlreiche Möglichkeiten der Entfaltung, trotz mancher Gefahr, die eine Stadt mit sich bringt. Der Rotfuchs gibt ein Beispiel dafür, wie Mensch und … Mehr lesen

Für eine neue Gefängnisarchitektur

Freiheit und Zwang

Wohl kaum jemand kennt Gefängnisse so gut wie Andrea Seelich. Die in Prag lebende Architektin hat europaweit mehr als 120 von ihnen besucht, eingehend studiert und manches von ihnen geplant. Seelich entschied sich einst ganz bewusst gegen die Laufbahn in einem klassischen Architekturbüro. Denn zu ihrem eigenen Erstaunen spielt bei den Planern von Gefängnissen eine an den Bedürfnissen von Insassen … Mehr lesen

Neu im Club: Kim Le Roux und Margit Sichrovsky, LXSY Architekten, Berlin

„Wir sind nicht über Zäune geklettert!“

Die Sachen durchnässt vom strömenden Regen, sitzen wir endlich auf einem hellgrauen Sofa direkt gegenüber der Eingangstür des Impact Hub in Berlin Neukölln und warten auf Kim Le Roux und Margit Sichrovsky von LXSY Architekten. Der von ihnen ausgebaute Coworking und Community Space befindet sich zwischen dem queeren Club SchwuZ und dem KINDL Zentrum für zeitgenössische Kunst im ehemaligen Flaschenlager … Mehr lesen

Buch der Woche: Retail in Transition

Gegen die Leere

In den vergangenen Jahren hat sich – weiter verstärkt durch die Corona-Pandemie – das Einkaufen erheblich verändert. Während einst am Wochenende die Innenstädte überfüllt und einige Geschäfte vor allem beim Sommerschlussverkauf oder kurz vor Feiertagen kaum betretbar waren, herrscht nun häufig gähnende Leere auf den Straßen. Durch den demografischen und kulturellen Wandel verschiebt sich der Konsum vermehrt in den digitalen … Mehr lesen

Unbestimmtheit als Typologie

Das Berliner Zimmer

Am Übergang von Vorder- beziehungsweise Hinterhaus zu den verbindenden Seitenflügeln ergibt sich im Berliner Wohnungsbau der Gründerzeit das sogenannte Berliner Zimmer. Jan Herres widmet sich der Rezeptionsgeschichte und den Qualitäten dieses meist großzügigen Raums, der von den einen gehasst und von den anderen geliebt wird. In seiner Untersuchung erkundet Herres vergangene und heutige Nutzungsweisen. Dabei sieht er Potenzial, das Berliner … Mehr lesen

Bauwende-Festival der Architects for Future in Berlin

Klima- und sozialgerecht (um)bauen

Nachhaltigkeit, Klimawandel, Bauwende – um sich mit diesen drängenden Themen auseinanderzusetzen, laden die Architects for Future (A4F) zu einem Festival in die Atelier Gardens der BUFA, Berlins älteste Filmstudios nahe dem Tempelhofer Feld, ein. Im Mittelpunkt der vom 26. bis 29. Mai 2022 stattfindenden Veranstaltung steht vor allem die Frage „Wie können wir klima- und sozialgerecht (um)bauen?”. Um möglichen Lösungen … Mehr lesen

Gespräche mit Susanne Wartzek

Vor dem Bauministerium

Für dieses Gespräch spazieren BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck und Die Architekt-Redakteurin Elina Potratz am Amtssitz des neuen Bauministeriums in der Krausenstraße in Berlin-Mitte vorbei. Während die Architektur des ehemaligen Großhandels- und Bürokomplexes, der 1909 bis 1914 nach Entwürfen des Architekten Friedrich Kristeller entstand, eher unscheinbar daherkommt, ist die Nutzungsgeschichte umso brisanter. Das Gebäude war im Nationalsozialismus seinen jüdischen Besitzern entrissen worden, … Mehr lesen