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stadt quartier haus

Sie alle kennen „Stadt Land Fluss“, das lustige Spiel um Worte für Jung und Alt!? Inzwischen gibt es viele Varianten des ursprünglichen Spiels, bei dem jeweils zu einem ausgelosten Buchstaben ein Wort zu jeder Kategorie zu finden ist. Wir haben jetzt eine neue Version entwickelt, die sich ganz besonders für architekturpolitisch engagierte Politiker eignet. „Stadt Quartier Haus“ heißt unsere Fassung, die bei der nächsten Fraktionssitzung, beim Frühschoppen mit politischen Freunden, mit Kollegen vor der Ratssitzung, mit Helfern vor der nächsten Wahlveranstaltung oder beim Koalitionsgespräch mit dem ehemaligen politischen Gegner spielerisch für Klarheit sorgen kann. Es wird übrigens fast genauso gespielt wie das Original. Allerdings sind die Fragestellungen etwas komplizierter, dafür aber mordsaktuell. Aber Vorsicht: Gelegentlich stellen sich im Spiel Fragen, die selbst Architekten nicht, noch nicht oder gar nicht beantworten können! Dafür entfällt die lästige Buchstabenleierei. Punkte bekommt, wer überhaupt eine Lösung weiß. Probieren Sie es aus. Viel Spaß!
Ihr Chefredakteur

Unser Fragentableau:

Wie müssen unsere Städte beschaffen sein, damit ihre Bürger ein gegenseitiges Verantwortungsgefühl entwickeln?

Wie kann es gelingen, dass unsere Quartiere so gut ausgestattet werden, dass sie zur Heimat für Arme und Reiche, Alte und Junge, Menschen unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Glaubens werden?

Wie können wir die öffentlichen Räume so ausstatten, dass sie eine soziale Instanz der Stadt bleiben oder werden?

Wie kann es zur Selbstverständlichkeit werden, dass Häuser immer ein sozialer, formaler und ästhetischer Beitrag zur Gestalt der Stadt sind?

Was können unsere Häuser dafür tun, damit die Bürger das gleiche Verantwortungsgefühl für den öffentlichen Raum wie für ihren eigenen Wohnraum empfinden?

Foto: Andreas Denk

 

Wie können wir unsere Häuser so ausstatten, dass ihre Räume und ihr Aussehen eine erkennbare Beziehung zu ihrer Umgebung haben?

Wie können wir es erreichen, dass die Menschen ein Gefühl für eine vernünftige Größe ihres Wohnraums bekommen?

 

Welche Gestalt müssen unsere Quartiere und Häuser haben, damit Ältere und Alte, Behinderte und sozial Bedürftige in ihnen dauerhaft und in guten Verhältnissen bleiben können?

Wie können wir neue Technologien so in unsere Städte und Gebäude implantieren, dass sie nicht zur Isolierung führen, sondern einen sinnvollen Beitrag zur Bewältigung des täglichen Lebens leisten?

Wie müssen sich Verkehrsverhältnisse und -verbindungen ändern, damit möglichst viele Ziele schnell von allen zu erreichen sind und zugleich der ökologische Fußabdruck kleiner wird?

Wie können wir Materialien und energetische Ressourcen beim Bauen so verwenden, dass sie verantwortungsvoll und effizient eingesetzt werden?

Wie können wir darauf hinwirken, dass mehr Menschen funktionale und ästhetische Qualitäten urbaner und architektonischer Räume und Formen als lebensbereichernd zu schätzen wissen?

Wie schaffen wir es, dass unsere Städte und Häuser nicht allein ein Ausdruck von Eigentumsverhältnissen und Kapitalinteressen sind?

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