Editorial

Ein diffuses Gefühl der Überforderung

„Weil einfach einfach einfach ist“ – mit diesem einigermaßen sinnentleerten Slogan hat ein Mobilfunkanbieter es vor einigen Jahren auf die Spitze getrieben. Doch auch abseits davon gehört „Einfachheit“ vermutlich zu den beliebtesten Werbeversprechen unserer Zeit. Wen wundert es, denn in der Tat sehnen sich die meisten Menschen nach Vereinfachung. Ausgerechnet ein bekannter Technikhersteller hat vergangenes Jahr eine repräsentative Studie in … Mehr lesen

Die Architekt 25/1

Viel Raum für Neues

Kirchen und andere Bauten in Transformation Schätzungen zufolge könnten in den kommenden Jahrzehnten ein Drittel bis die Hälfte der rund 45.000 Kirchen in Deutschland aus ihrer ursprünglichen Nutzung fallen. Doch was bedeutet das für die gebaute Umwelt und für eine Gesellschaft, die diese Räume über Generationen hinweg genutzt und mitgestaltet hat? Denn auch unabhängig von ihrer religiösen Funktion sind Kirchen … Mehr lesen

Editorial

 Bewusst ins Ungewisse

„Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen“. Woher dieses Zitat stammt, ist nicht bekannt, aber es bringt gut die Unsicherheit und die Gefahr der Fehleinschätzungen auf den Punkt, die jede Debatte über die Zukunft begleitet. Auch in unseren Städten brechen momentan alte Gewissheiten weg und hinterlassen im wörtlichen wie im übertragenen Sinne leere Räume, die zur Spekulation über … Mehr lesen

Im Interview mit Carl Zillich

Mutig in neue Welten wagen

Kirchen wie auch Innenstädte durchlaufen seit einiger Zeit einen tiefgreifenden Wandel. Wenn sie leerfallen, werden sie oft als Belastung wahrgenommen und werfen große Fragen auf: Wer übernimmt hier künftig Verantwortung und was soll hier geschehen? Gleichzeitig bergen sie ein enormes Potenzial – insbesondere durch ihre zentrale Lage innerhalb von Städten und Quartieren. Über Strategien zur Transformation von Leerstand und zur … Mehr lesen

Zur Zukunft von Schwimmbädern als gesellschaftliche Orte

Abtauchen oder neu erfinden?

Viele Schwimmbäder hierzulande sind mit enormem Sanierungsstau und steigenden Energiepreisen konfrontiert, immer drängender stellt sich die Frage, ob sich der Betrieb noch lohnt. Doch verliert die Gesellschaft womöglich mehr als ein Freizeit- und Sportangebot, wenn diese Gebäude aus der Nutzung fallen? Und was könnten Konzepte sein, um die gesellschaftliche Bedeutung von Bädern auch in andere Nutzungen zu überführen? Diesen Fragen … Mehr lesen

Editorial

Das Haus wackelt

 Immer konkreter wird die Erkenntnis, dass die liberale Demokratie, in der wir leben, keine Selbstverständlichkeit ist. Angesichts dieser Entwicklungen kann sogar in der Redaktion einer Architekturzeitschrift der Eindruck aufkommen, dass es hin und wieder Wichtigeres als Architektur geben könnte. Das „Haus der Demokratie wackelt“, so formuliert es der Journalist Jürgen Wiebicke – um zumindest ein architektonisches Bild zu bemühen.(1) Es … Mehr lesen

 Elina Potratz im Gespräch mit  Uwe Schröder

Aufgehoben

Elina Potratz: In der Architektur hantieren wir oft mit einer Vielzahl von Begriffen – sozusagen mit „Begriffswolken“, die sinnverwandt sind oder erscheinen. Oft werden Begriffe eher gedankenlos als Synonyme verwendet, zum Beispiel „Nutzung“, „Funktion“, „Gebrauch“ oder „Zweck“. Ganz grundsätzlich: Warum halten Sie es für wichtig, diese Begriffe präziser zu verwenden? Uwe Schröder: Zu Beginn der Auseinandersetzung mit den Grundbegriffen der … Mehr lesen

Editorial

Ein Hoch auf Subtraktion

Wer schon einmal an einem Brainstorming teilgenommen hat, kennt die Situation: Da sprudeln förmlich die Ideen, Vorschläge werden gesammelt, diese inspirieren weitere Einfälle und Überlegungen – und am Ende verlassen alle die Runde mit langen To Do-Listen. Selten ist das Ergebnis, dass es weniger zu tun gibt oder eine Aufgabe gar entfällt. Das gesamte menschliche Schaffen scheint in gewisser Weise … Mehr lesen

Editorial

Italienreise für Eilige

Nur 2,4 Tage verbringen Rom-Reisende heutzutage im Schnitt in der Stadt. Zwei Jahre dagegen dauerte eine der bekanntesten Architekturreisen vor 220 Jahren: Karl Friedrich Schinkels erste Tour nach Italien, die er 1803 bis 1805 unternahm und ausführlich in Tagebüchern und unzähligen Zeichnungen dokumentierte. Mit der Kutsche, im Schiff und zu Fuß führte ihn damals die Route entlang vieler klassischer Stationen … Mehr lesen

 Im Interview mit Boris Sieverts  und Fabian Saul über Städtereisen

Komplexität statt Totalität

Städtereisen waren noch nie so einfach und beliebt wie heute, und in vielen Städten wird diese Entwicklung von Politik und Tourismuswirtschaft stark gefördert. Doch der Städtetourismus schafft bekanntlich nicht nur Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Aufschwung, sondern hat auch negative Auswirkungen – oft in erster Linie für die einheimische Bevölkerung. Zudem wirken die touristischen Zentren vielerorts wie entrückte und zunehmend artifizielle Parallelwelten. … Mehr lesen