Keine Form ist gänzlich aus dem Zweck geschöpft
In seinem Vortrag zur Architekturmoderne, den er 1965 auf Einladung des Vorsitzenden des Deutschen Werkbunds (DWB) hielt, formulierte Theodor W. Adorno Gedanken „Zum Problem des Funktionalismus heute“(1). In Auseinandersetzung mit Adolf Loos’ „Ornament und Verbrechen“ übte er Kritik an dem Ansatz, Architektur und Gebrauchsgegenstände allein auf ihre Zweckmäßigkeit zu reduzieren und also von jeglichem Ornament zu befreien. Die Kunsthistorikerin Karin Wilhelm geht in diesem Beitrag seiner Argumentation nach.
I. Die nahezu einstündige Rede zu Problemen des Funktionalismus in der Architektur begann mit einem Hinweis: Theodor W(iesengrund) Adorno entschuldigte sich kurz, ja geradezu sachlich kühl bei seinem Publikum dafür, dass er als Philosoph nun doch vor den im neu bezogenen Haus der Akademie der Künste, Hanseatenweg Berlin (West), versammelten Architekten zu Fragen der Architektur Stellung nehmen wolle; immerhin sei er als Fachfremder nicht wirklich kompetent. So bat Adorno um Verständnis, dass er trotz dieser Vorbehalte der Einladung des 1964 zum Senator für Wissenschaft und Kunst des West-Berliner Senats gewählten Adolf Arndt gefolgt sei.
Arndt, soeben auch zum Vorsitzenden des Deutschen Werkbunds gewählt, hatte sich um die Teilnahme des damals hoch geschätzten Vertreters der sogenannten Frankfurter Schule bemüht, um den aus dem US-amerikanischen Exil zurückgekehrten Theodor W. Adorno für den ersten großen Werkbund-Tag unter seiner Präsidentschaft in West-Berlin gewinnen zu können. So hatte der Sozialdemokrat Arndt – der damals die Diskussionen um eine gesellschaftspolitische Neubesinnung der Lebensstilentwicklungen in der neu konstituierten, demokratisch verfassten westdeutschen Gesellschaft anregte – im Februar 1965 einen Brief in den Frankfurter Kettenhofweg 123 geschickt, wo Adorno inzwischen mit seiner Frau Gretel lebte: „Sehr verehrter, lieber Herr Professor Adorno! Der Deutsche Werkbund, der mich mit seinem Vorsitz ‚belastet‘ hat, wird seinen diesjährigen Werkbund-Tag in Berlin am 23. / 24. Oktober 1965 öffentlich abhalten. Die Tagung soll der Frage gewidmet sein, ob und wie das schöpferische Gestalten bildend und erzieherisch wirkt. (…) Im Mittelpunkt steht die umstrittene Frage, ob Ästhetik sinnvoll ist und was sie bedeuten könnte. Innerhalb des Werkbundes gibt es Kräfte, die vor Zorn explodieren, wenn sie nur das Wort Ästhetik hören. Ich zähle nicht dazu. (…) Dabei steht Ihnen die Wahl Ihres Themas in diesem Rahmen frei. Auch brauchen Sie sich nicht unbedingt daran zu halten, daß im allgemeinen die Referate kurz sein sollen.“(2)
Dass Adorno dieser Anfrage offenbar gerne nachkam – sie zwar nicht zeitlich, was die Vortragsdauer betraf, so doch inhaltlich gerne bediente – lag auch daran, dass er schon seit 1949 über Arbeiten und Problemfelder der zeitgenössischen Architektur und des Städtebaus nachgedacht und referiert hatte. Zudem nahm er als ehemaliger Kompositionsschüler des Wieners Alban Berg für sich das Wissen in Anspruch, um auf parallel angelegte ästhetische Tendenzen hinzuweisen, die sich in der Wiener Moderne seit 1900 zum einen musikalisch in einer freien Atonalität und zum anderen in der Verweigerung unzweckmäßigen, ornamentalen Schmucks im Kanon tradierter Bauformen gezeigt hatten. Mit dieser Feststellung leitete Adorno zu dem Thema über, das er auf dieser Werkbund-Tagung schließlich unter dem Titel „Zum Problem des Funktionalismus heute“ behandelt hat. Seine Ausgangsthese lautete, dass ein zentrales Problemfeld, dem sich die Architektur und der Städtebau künftig zu stellen hätten, vor allem der Klärung jener Frage dienen müsse, ob es die reine, allein der blassen Notwendigkeit entsprechende ZWECKform überhaupt gäbe; mithin der „Funktionalismus“ ausschließlich und allein der „praktischen Funktion“ und deren karger Erfüllung diene. Adornos Analyse, dass dem nicht so sei, bildete die Grundlage seiner nachfolgenden Argumentation.
II. Er tat es als Kenner der sogenannten Zweiten Wiener Moderne und einem bedeutenden Gründungstext des modernen Bauens: dem 1908 veröffentlichten Aufsatz „Ornament und Verbrechen“ des Wiener Architekten Adolf Loos. Der Ausgangspunkt seiner These lag in dem Nachweis, dass die ästhetische Position, die Loos einst mit dem Ornament-Verdikt gegen die vormoderne Gefühlswelt und die sie umhüllende Raumkunst ausgesprochen hatte, historisch notwendig gewesen sei. Auf dieser Grundlage näherte er sich den verschiedenen Facetten jener modernen Architekturentwicklung, die die schmückenden Elemente und das Repertoire der symbolischen Bilder beiseitegeschoben hatte.
Sein Blick konzentrierte sich auf jene Tendenzen des Bauens, mit denen der ornamentale Charakter von Gebäuden faktisch und ästhetisch konzeptionell einem neuen baukünstlerischen Leitbild, eben dem schmucklosen, zweckorientierten Funktionalismus, hatte weichen müssen. Dass dieses Prinzip der ornamentalen Reduktion grundsätzlich aus den technisch-industriell dominierten Arbeits- und Produktionsverhältnissen resultierte, mithin den veränderten modernen, dynamisierten Arbeits- und Lebensstilen angemessen gewesen war, gerade diesem Lehrsatz des Ornament-Essays widmete Adorno in seinem Vortrag besondere Aufmerksamkeit. Er zitierte Loos: „Ornament ist vergeudete arbeitskraft und dadurch vergeudete gesundheit. So war es immer. Heute bedeutet es aber auch vergeudetes material, und beides bedeutet vergeudetes kapital.“(3) In Einklang mit einer latenten Kapitalismuskritik, die Loos hier angedeutet zu haben schien, korrigierte Adornos Analyse jetzt allerdings eine Grundannahme des Wiener Architekten: Loos habe übersehen, dass „die Frage des Funktionalismus nicht zusammenfällt mit der (Frage) nach der praktischen Funktion. Die zweckfreien und die zweckgebundenen Künste bilden nicht den radikalen Gegensatz, den er unterstellte.“ Schließlich, so Adornos kritische Position: „Bei Loos und in der Frühzeit des Funktionalismus sind das Zweckgebundene und das ästhetisch Autonome durch Machtspruch voneinander getrennt.“(4)
Diesen „Macht(an)spruch“ – Zweckbindungen und ästhetische Vorgaben rigoros voneinander zu trennen – hatte Loos im Ornament-Aufsatz mit seiner Opposition gegen den eigenwilligen Zugriff des Jugendstils auf den Sektor des Gebrauchs im Kunsthandwerk, dem Bauen und somit auf die Sphäre der zweckorientierten Alltagskultur erhoben. Demgegenüber führte Adornos Kritik an Loos ins Feld, dass die Formfindung des „Gebrauchsdings“ (Heidegger) grundsätzlich nur unter Berücksichtigung allgemeiner Zweckbedürfnisse geschehe. Schließlich träfen hier die unterschiedlichen Komponenten der Herstellung als „Funktionszusammenhänge“ – ineinander verschränkt – zusammen: das traditionell geprägte Wissen (zum Beispiel über Materialeigenarten) mit dem handwerklich-technisch erlernten Können (wie Praxiserfahrung), zwei Vorgaben, die sodann im Verbund mit dem durchaus individuellen ästhetischen Anspruchsniveau (Formkenntnis, künstlerische Erfahrung) das jeweilige Produkt entstehen ließen. Adornos Folgerung lautete, dass die künstlerische Formung der Gebrauchsgegenstände ebenso wie das architektonisch konzipierte Gebäude stets unter Berücksichtigung der jeweiligen Zweckmäßigkeit realisiert werden. Denn „Zweckmäßigkeit ohne Zweck“ sei allein die „Sublimierung von Zwecken. Es gibt kein Ästhetisches an sich, sondern lediglich als Spannungsfeld solcher Sublimierung.“(5)
Mit diesem Leitsatz wies Adorno nachdrücklich darauf hin, dass die Zweckerfüllung im Prozess der Formfindung stets erhalten bleibt; allein, nach Adornos Interpretation taucht der Zweck, gleichsam unsichtbar geworden, in die Sphäre des Unterbewusstseins ab. Auf diese Weise wird er im Prozess der künstlerischen Bearbeitung sodann subkutan Wirkung entfalten. „Phantasie in der produktiven Arbeit am Gebilde ist nicht die Lust am unverbindlichen Dazuerfinden, an der creatio ex nihilo“, um im Umkehrschluss anzumerken: „Deshalb aber auch keine chemisch reine Zweckmäßigkeit als Gegenteil des Ästhetischen.“(6) Mit diesen Feststellungen hat der Philosoph Theodor W. Adorno damals offenbar jene Architekten düpiert, die allein das Wort „Ästhetik“ in Rage zu bringen vermochte.
Adorno hat in dieser Funktionalismus-Rede einige Leitgedanken des Loos-Textes als Grundlage seiner Beweisführung gerne aufgegriffen, wenngleich er seine Skepsis gegenüber einigen Passagen darin nicht unerwähnt ließ. Dass Loos die soeben wiederbelebte Praxis der Körpertätowierung als „degenerationserscheinung“ und die Praxis des Beschmierens der „abortwände mit erotischen symbolen“(7) den vermeintlich niederen oder „degenerierten“ Kultur- und Entwicklungsstufen zuschrieb, diese Lesart der puritanischen Ornamentvernichtung blieb ihm fremd. Adorno folgerte, dass Loos das Potential des verdrängten, unbewusst Erotischen und dessen Rückkehr in die Alltagssymbolik der modernen Stadtbewohner ebenso wenig verstanden habe, wie die lebensbejahende Kraft ihrer Wiedererweckung.
III. Aus dieser Position lenkte Adorno den Blick sodann auf Akteure, die bereits „Abstand vom eindimensionalen Zweckdenken der puren Konstruktion, mit geraden Linien und rechtwinkeligen Kanten“ nahmen, wie sie Loos einst fetischisiert hatte.(8)
Es war der Name Le Corbusier, mit dem er jetzt auf eine Position zu sprechen kam, die seinen Überlegungen zu den Eigenarten der Zweckerfüllung im Medium der Architektur sehr nahekam. Adornos Frage, was denn ein wesentliches Charakteristikum „großer Architektur“ überhaupt sei, kulminierte in seiner Aussage, dass diese aus dem „Vermögen“ erwachse, die „Zwecke Raum werden zu lassen“.(9) Wer aber diese Zwecke definiert, wessen Interessen darin respektiert werden sollten, wonach also die räumlichen Vorgaben der unterschiedlichen Gebrauchsanforderungen im Planungs- und Entwurfsprozess sich zu richten haben sollten – zur Beantwortung dieses umfangreichen Fragenkomplexes griff Adorno auf Le Corbusiers Schriften zurück. Mit dessen Vorgabe, dass die „Aufgabe des Architekten“ darin bestehe, die „Kenntnis des Menschen (mit) schöpferische(r) Phantasie, Schönheit und Freiheit der Wahl (…)“(10) in einem eigenwilligen Formfindungsprozess gleichsam maßstabsgerecht aufzufächern, trat das Spezifikum der Raumgestaltung in den Blick.
Als Agens und Agent dieser Arbeit benannte Adorno die architektonische Phantasie, die er in Werken Le Corbusiers entdeckte. Ohne dessen anthropometrisches System des Modulor zu nennen, wies der Philosoph und Soziologe auf die schöpferische Befähigung hin, mit der dieser Architekt seine Bauten offensichtlich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch im Verhältnis zum menschlichen Körper entwickelte. In diesem Konzept einer auf das Empfindungsvermögen des Menschen gerichteten Gestaltung mochte sich jene ästhetische Wirkung des Architektonischen realisieren, die sich im Raumgefühl kundtat. In diesem Effekt auf die jeweiligen Nutzer leuchtete die besondere ästhetische Qualität der sublimierten Zwecke, eben die „schöpferische Phantasie, Schönheit und Freiheit der Wahl“ auf, in denen die „bedeutenden modernen Architekturen so eindringlich die Augen aufschlagen.“(11)

Herzog & de Meuron, Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum IKMZ, Brandenburgische Technische Universität BTU Cottbus – Senftenberg, Foto: Duccio Malagamba
Adorno hat im Verlauf seiner Argumentation darauf verzichtet, Häuser oder Gebäude des Funktionalismus zu nennen, in denen er diesen „Augenaufschlag“ als Lebenselixier des schönen Raumgefühls, also den sublimierten Zweck, architektonisch realisiert sah. Dennoch ist seinem Text ein kleiner Baustein eingepasst, der an einem Beispiel ex negativo erkennen lässt, welcher Funktionalismus ihm als Stil gefiel. Eher beiläufig kam Adorno auf die Inszenierung raumdominanter Architekturelemente, wie es Treppen sind, zu sprechen und erläuterte diesen Aspekt im Hinweis auf einen gewissen „Ekel vor der Lauftreppe“(12) – womit er allem Anschein nach die maschinenbetriebenen Roll- oder Fahrtreppen zur Höhenbewältigung innerhalb von Gebäuden ansprach. In diesem modernen Mobilitätsinstrument erblickte der an Marx geschulte kritische Theoretiker offenkundig nur die ökonomisch rentabel angelegte, kalte Form einer technischen Bewegungsenteignung des Menschen; ein brauchbares Mittel durchaus, aber eines, das der moderne, entfesselte „Unternehmerkapitalismus“(13) doch als Zwang zur beschleunigenden Zeitökonomie einsetzte. Gleichsam hinterrücks war der moderne Mensch als Anhängsel technischer Apparaturen in Funktion gesetzt worden.
Ganz anders musste daher eine Treppenführung in Le Corbusiers menschenbezogenem Funktionalismus angelegt sein, wie ihn Adorno schätzte. Und tatsächlich sind es die Wohnhäuser des schweizerisch-französischen Künstlerarchitekten gewesen, in denen die Sublimierung der Zwecke als Lust an der eigenen (Körper-)Bewegung des sinnlich begabten Menschen räumlich in Szene gesetzt wurden. In Gebäuden Le Corbusiers sind es häufig Spiral- oder Wendeltreppen, die als „Handlungsanweisung“(14) die entschleunigte, natürliche Gangart der Menschen gleichsam tänzerisch in Szene setzen und damit eine individuelle Wahrnehmung hervorrufen können, die den Zweck eines bloß höhenausgleichenden Verbindungselementes vergessen lässt.
Adorno ließ im weiteren Verlauf seines Vortrags unerwähnt, dass dieses Raumelement soeben in vielen Nachkriegsbauten belebt und tatsächlich höchst unterschiedlich gestaltet wurde. Dass er es unterließ, lag vermutlich daran, dass er vielmehr auf Fehlentwicklungen hinweisen wollte. „Nichts Trostloseres als die gemäßigte Moderne des deutschen Wiederaufbaustils“(15), lautete seine Mitteilung an die anwesenden Architekten, mithin ein Fingerzeig auf jene „gemäßigt modern“ geformten Wohn- und Siedlungsanlagen, wie sie unmittelbar nach Kriegsende von Akteuren des Wiederaufbaustabs um Albert Speer errichtet worden waren. So kam Adorno zum Schluss seines Vortrags auf Fragen des Städtebaus zu sprechen, um zu betonen, dass angesichts jener Tendenzen des Wiederaufbaus die Reflexionsbefähigung der ästhetischen Theorie zum Tragen kommen muss. Die Notwendigkeit bestand nach Adorno eben darin, den Funktionalismus, wie er mit der Moderne der Vorkriegsjahre entwickelt worden war, als Stil einer aufgeklärten Kultur für das Subjekt neuerlich zu begründen. Wie dabei das Verhältnis von Zweckerfüllung und Zweckfreiheit im Sinne der Schönheitsidee zu gestalten sein würde, diese Grundsatzfrage war mithilfe ästhetischer Diskurse zu klären. Dass diese allerdings im Verbund mit gesellschaftspolitischen Analysen zu erfolgen haben, diese Einsicht mutete Adorno seinen Zuhörern zu.(16)
IV. Adorno war der Bitte Adolf Arndts nachgekommen, einmal darzulegen, warum gerade Architektinnen und Architekten über Ästhetik nachdenken und sprechen sollten. Die Anwesenden hatte sein Feuerwerk der Ideen im philosophischen Sprachduktus der „Frankfurter Schule“ indes damals einigermaßen sprachlos zurückgelassen, die anschließende Diskussion kam nur schleppend in Gang – doch das ist eine andere Geschichte.(17)
(1) Theodor W. Adornos Vortrag von 1965 ist im Netz abrufbar. Die Zitate hier beziehen sich auf den veröffentlichten Text: Funktionalismus heute, in: Ohne Leitbild. Parva Aesthetica, Frankfurt a.M. 1967, S. 104 – 127, hier S. 112 (folgende Adorno Zitate: a.a.O. folgen dieser Veröffentlichung, K.W.).
(2) Siehe dazu: Adolf Arndt, Demokratie als Bauherr, Berlin (West) 1961. Arndt und Adorno kannten sich als Verfolgte des Nationalsozialismus sicherlich aus den Jahren vor dem Krieg. Adornos Erfahrung der Vertreibung ist eine Grundlage des Funktionalismustextes, dessen Komplexität hier nur selektiv betrachtet werden kann.
(3) a.a.O. S. 112; Adolf Loos, Ornament und Verbrechen, in: Trotzdem 1900 – 1930, Wien 1982, S. 83f; zur „Architekturtheorie der Wiener Moderne“ siehe: Karin Wilhelm, in: Karl Acham (Hg.), Geschichte der österreichischen Humanwissenschaften, Bd. 5, Wien 2003, S. 445ff; zu Adorno / Loos, Jörg H. Gleiter, Rückkehr des Verdrängten. Zur kritischen Theorie des Ornaments…, Universo Verlag Weimar, Weimar 2002.
(4) a.a.O., S. 106.
(5) a.a.O., S. 107f.
(6) a.a.O., S. 117.
(7) Loos, a.a.O., S. 83; Adorno, a.a.O., S. 111.
(8) a.a.O., S. 114.
(9) a.a.O., S. 119.
(10) a.a.O., S. 115; Adorno zitierte aus: Le Corbusier, Mein Werk, Stuttgart 1960.
(11) a.a.O., S. 119.
(12) a.a.O., S. 110.
(13) Theodor W. Adorno, Städtebau und Gesellschaftsordnung, Vortrag 1949 Städtebauliches Kolloquium der Technischen Hochschule Darmstadt, in: Vorträge 1949 – 1969, Hg.: Adorno Archiv, Berlin 2019, S. 10; zudem Adorno in: EUROPAGESPRÄCH 1963. Die europäische Großstadt – Licht und Irrlicht, Wiener Schriften, Heft 20, Wien 1964.
(14) Thilo Hilpert, Le Corbusier 1887 – 1987. Atelier der Ideen, Hg.: Messe Frankfurt / BDA Bonn, Hamburg 1987, S. 93; zur Figur der Spirale in der Architektur Le Corbusiers siehe: Niklas Maak, Der Architekt am Strand. Le Corbusier und das Geheimnis der Seeschnecke, München 2010. Spiraltreppen beleben soeben herausragende Bauentwürfe weltweit.
(15) a.a.O., S. 114, Hervorh. K.W.
(16) Die Grundlagen dieser Analysen lagen in Adorno / Horkheimers Veröffentlichung „Dialektik der Aufklärung“ (1944) vor. Zur Wirkung dieses Textes siehe: K. Wilhelm, Protestbewegung und die Folgen für die Architektur…, in: Zeitschrift für Kritische Theorie, 28 / 29, Lüneburg 2009, S. 94ff.
(17) Kritische Diskussionen zum Funktionalismus gab es bereits seit Beginn der 1960er-Jahre u.a.: Gruppe Archigram / London und Haus Rucker / Wien. Siehe dazu: K. Wilhelm, Der Architekt Günter Zamp Kelp oder was ist Architektur?, in: Haus Rucker Co, Atemzonen, Köln 2023
Prof. Dr. phil Karin Wilhelm MA studierte Kunstgeschichte, Soziologie, Philosophie in Hamburg, Heidelberg, München, Berlin und Marburg. 1981 wurde sie mit ihrer Dissertation (Walter Gropius – Industriearchitekt) bei Prof. Heinrich Klotz in Marburg promoviert. Nach verschiedenen Lehrtätigkeiten war sie von 1991 bis 2001 Ordinaria für Kunst- und Architekturgeschichte im Fachbereich Architektur an der Technischen Universität Graz und von 2001 bis 2012 Professorin für Geschichte und Theorie der Architektur und Stadt an der TU Braunschweig. Karin Wilhelm konzipierte eine Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland.