BDA-Partner: TECE

Produkt und Architektur

Gute Architektur benötigt dazu passende gute Produkte – und einen intensiven Austausch zwischen Architekten und Industrie. TECE ist eines jener Unternehmen, die diesem Dialog einen besonderen Wert beimessen. In Emsdetten fertigt der mittelständische Betrieb moderne Haustechnik-Lösungen – und ist aktuell Partner des Bundes Deutscher Architekten BDA. Wir sprachen mit Thomas Fehlings, Geschäftsführer und Inhaber des Haustechnik-Spezialisten, über sein persönliches Verhältnis zur Architektur und die Entwicklung des Unternehmens.

Herr Fehlings, welche Rolle spielen Architekten für Sie als Hersteller von Haustechnik-Produkten?
Eine sehr große Rolle. Der Architekt ist für uns die zentrale Schnittstelle zum Objektbau und zum Kunden im höherwertigen Preissegment. Er ist es, der das große Ganze im Blick behält – und dafür müssen sich einzelne Produkte unterordnen. Der Rest ist Sullivan: Form follows function. Marken, die beim Architekten hoch im Kurs stehen, haben diese Lektion gelernt. Man muss sich als Hersteller auf seine Funktion bescheiden – und sich nicht mit seinem Produkt in den Vordergrund spielen.

Geben Sie uns ein Beispiel?
Gerne erkläre ich das anhand unserer Duschrinne TECEdrainline. Lange hatte die Badarchitektur unter einer massiven Beschränkung gelitten, weil Duschwannen und Duschkabinen den zumeist sehr begrenzten Raum im Bad auch noch unnötig beschränkten. In gestalterischer Hinsicht sind sie seit jeher ein Ärgernis – und auch funktionell ist das Hineinklettern in solche Apparate eher eine Katastrophe. Die Duschrinne hingegen integriert sich vollständig in die Badarchitektur: sie verschwindet nahezu unsichtbar im Boden und lässt sich problemlos befliesen, sie schafft mehr Freiraum im Bad und einen durchgängigen Badboden, was obendrein absolute Barrierefreiheit garantiert. Die Duschrinne ermöglicht dem Architekten eine enorme Gestaltungsfreiheit. Und das ist es doch, was Architekten möchten: gestalten – anstatt sich mit Produkten herumzuschlagen, die sie in ihrer kreativen Freiheit einschränken.

TECE ist eigentlich mit Rohrsystemen groß geworden – einem klassischen Handwerkerprodukt, das Architekten nur begrenzt interessiert. Erst in den letzten Jahren haben Sie sich verstärkt den Architekten zugewandt.
Das ist richtig. Der Schritt hin zur Architektur war für uns auch gar nicht so leicht. Und zwar aus einem einfachen Grund: Obwohl Handwerker und Architekten täglich zusammenarbeiten, haben sie doch einen unterschiedlichen Fokus und verfügen über eine grundverschiedene Denkweise. Den Handwerker interessieren vor allem praktische Aspekte. Er möchte Dinge, die montagefreundlich sind, mit denen er keinen unnötigen Stress hat – und die, wenn er sie braucht, auch schnell lieferbar sind. Der Architekt setzt all das bereits voraus. Er ist mit allen Gewerken vertraut, hat den Blick für das Ganze. Das einzelne Produkt interessiert dabei nicht so sehr – gefragt sind vielmehr gestalterisch möglichst reduzierte Lösungen und Schnittstellen. Das sind zwei völlig unterschiedliche Denk- und Arbeitsweisen.

Wie hat TECE diesen Spagat gemeistert?
Zunächst einmal, indem wir eine klare Trennlinie zwischen diesen beiden Zielgruppen gezogen und für Architekten und Handwerker eine je eigene Ansprache entwickelt haben. Es gibt von TECE eine spezielle, auf Architekten ausgerichtete Kommunikation und Seminare und wir beschäftigen geschulte Mitarbeiter, die wissen, wie Architekten denken, was sie umtreibt und wie man sie am besten in ihrer Arbeit unterstützen kann. Und natürlich haben wir uns auch Gedanken gemacht, wie sich Produktion und Organisation besser auf die Bedürfnisse von Architekten abstimmen lassen. Mit TECEsystem bieten wir zum Beispiel Komplettlösungen aus einer Hand an – und begleiten die Bauvorhaben dann auch von der Planung bis zur Fertigstellung. Die darunter angebotenen, industriell vorgefertigten Sanitärwände ermöglichen rationelles, kostensicheres und schnelles Bauen bei weniger Fehlern. Oder mit Produkten wie TECElux: ein höhenverstellbares WC-Modul für die Vorwand, das kompatibel ist mit allen gängigen Keramiken und Dusch-WCs –  und sich als offene Schnittstelle zu den verschiedenen Optionen wie Spülen, Strom, Dusch-WC und Geruchsfilter präsentiert. Der Architekt bleibt damit angesichts der enormen Komplexität am Bau sehr flexibel.

TECE ist BDA-Partner. Was erwarten Sie von dieser Kooperation?
Wir setzen auf einen intensiven Austausch mit dem Architektenverband. Damit sind wir noch näher an aktuellen Planungs- und Bauprozessen, und können so erfahren, wo der Schuh gerade drückt. Und umgekehrt können wir dann den Architekten unsere neuesten Produktentwicklungen präsentieren. Wir sind uns sicher: von dieser Kooperation können letztlich beide Seiten profitieren.

Im westfälischen Emsdetten gründete Thomas Fehlings 1987 die Firma TECE. Als eines der ersten Unternehmen fertigte es damals Kunststoffrohr-Installationssysteme. Inzwischen hat sich die TECE-Gruppe zu einem Systemanbieter im Bereich Haustechnik – und zum Marktführer bei Duschrinnen – entwickelt. Zum Portfolio des Unternehmens zählen heute Vorwand-, Rohr- und Spültechnik ebenso wie Entwässerungstechnik und Edelstahlverarbeitung. TECE beschäftigt mehr als 1.350 Mitarbeiter und hat einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro. Über 20 europäische Tochtergesellschaften und 23 Partner weltweit sorgen für den Vertrieb der TECE-Produkte.

Bilder: TECE

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