Drunter & Drüber – wie Städte nachhaltig wachsen können
Städte sind seit jeher Wachstumsmagnete, doch noch nie lebten dort weltweit so viele Menschen wie heute. Und es werden immer mehr. Längst droht der begehrte Lebensraum Stadt zum Albtraum zu werden. Wohnungsnot, fehlende Grünflächen, Verkehrsinfarkt, Dichte, Enge, Lärm, Stress – so sieht heute oft die Realität aus. Aber es gibt Lösungsansätze, die ohne weitere Versiegelung, sondern durch Wachstum nach oben und unten zeigen, wie urbane Räume erweitert und durch klug gestaltete Verdichtung aufgewertet werden können.
Die Reihe „Drunter und Drüber“ stellt richtungsweisende Projekte aus der ganzen Welt vor, wobei die erste Folge vor allem Dachaufbauten unterschiedlicher Größe in den Blick nimmt. Dabei stehen auch Überlegungen zur städtebaulichen Gesamtwirkung und gesellschaftlichen Rezeption im Vordergrund: So ziehen umfangreiche Nachverdichtungen zum Beispiel oft auch eine Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur nach sich.
Derartige Beispiele, zum Teil größeren Ausmaßes, werden in der zweiten Folge fortgesetzt. Ergänzend stehen vertikal gestaffelte Gärten im Fokus sowie begrünte Dächer, die über Brücken zu ganzen Dachlandschaften verbunden werden können.
Die dritte Folge zeigt Wege aus dem Dauerstau, der fast alle Metropolen plagt. Umnutzung, Doppelnutzung, Über- und Unterbauung – auch hier liegt die Antwort im nachhaltigen Umgang mit Bestands-Infrastruktur.
Der letzte Teil der Reihe blickt vor allem nach Asien, wo derzeit architektonisch und stadtplanerisch vollkommen neue Wege beschritten werden.
Die in „Drunter und Drüber“ aufgezeigten Lösungskonzepte entwerfen eine völlig neue Städtebauplanung – die sich entfernt von horizontalem Wachstum, geschlossenen Blockbebauungen, monolithischen Gebäudekörpern, ungenutzten Dachflächen und sich öffnet für eine vielgestaltige, vielschichtige Durchlässigkeit, für eine komplexere, flexiblere urbane Matrix, die Natur und Stadt auf vielen Ebenen zusammenwachsen lässt und trotz des steigenden Raummangels und ohne weitere Flächenversiegelung neue attraktive Räume schafft. Damit das Leben in der Stadt wieder erstrebenswert wird. Die Filme sind am dritten und vierten Mittwoch des Monats je ab 22.45 Uhr im BR zu sehen.
Tje
Architekturfilmreihe „Drunter und Drüber“
am 10. und 17. 11. 2021 jeweils um 22.45 und 23.30 Uhr im BR
Alle Fotos: BR
- Didden Village, Rotterdam, MVRDV Architects.
- Didden Village, Rotterdam, MVRDV Architects.
- Umbrella Factory, London, , Lipton Plant Architects.
- Vilogia Sozialwohnungen, Poissy, agence virtuel.
- Washington St., New York, Morris Adjmi Architetcs.
- Suffolk House, London, DSDHA Architects.
- Tammany Hall, NYC, BKSK Architects.
- Pentonville Road, London, Hut Architects.
- Alex Monroe Studios, London, DSDHA.
- London.
- Von der Autobahn zur grünen Flaniermeile: Seoullo, Seoul, MVRDV.
- BUK Art Museum, Seoul, Samoo Architects.
- EWHA Women’s University, Seoul, Dominique Perrault Architect.
- Nanyang Technological University Singapore, CPG Consultants.
- Dongdaemun Design Plaza, Zaha Hadid, Seoul, Korea.