Michael Bräuer erhält Karl-Friedrich-Schinkel-Ring

Ein profunder Analytiker

Wie das Nationalkomitee für Denkmalschutz in der letzten Woche in Bonn mitteilte, wird der Rostocker BDA-Architekt und Städteplaner Michael Bräuer in diesem Jahr mit dem Karl-Friedrich-Schinkel-Ring ausgezeichnet. Der Preis gilt als die höchste Ehrung des Deutschen Denkmalschutzes.

Bräuer, so die Jury, erhält den Preis „…für seine großen Verdienste um die Denkmalpflege und vor allem die denkmalpflegerisch orientierte Stadterneuerung.“ Er sei „mit großer Sachkenntnis und Passion einer der Väter der städtebaulichen Denkmalpflege, so dass ihm mit beachtlichem Erfolg gelungen ist, dem städtebaulichen Denkmalschutz in Deutschland mehr Beachtung zu verschaffen. Michael Bräuer beherrscht gleichermaßen die Kunst der Vermittlung und Moderation, um das Anliegen der Denkmalerhaltung in Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsprozesse mit einzubringen.“ So fungiere er sowohl als Berater bei Fragen nach Erhaltung und Erneuerung des historischen Bestands wie auch als Begleiter des zuständigen Bundesministeriums, der Länder und Kommunen bei der Umsetzung des Städtebauförderprogramms „Städtebaulicher Denkmalschutz“.

Michael Bräuer, 1943 in Dresden geboren, studierte Architektur in Weimar und zog 1969 nach Rostock, wo er zunächst als Stadtplaner und dann als Stadtarchitekt tätig war. Hier entwickelte er die Leitplanung für die östliche Altstadt und erste Konzepte für die Kröpeliner-Tor-Vorstadt. 1990 war er Staatssekretär für Raumordnung, Städtebau und Architektur der letzten DDR-Regierung. Von 1991 an arbeitete er schließlich als freier Architekt und Stadtplaner in Rostock, wo er unter anderem die Sanierungen des Kulturhistorischen Museums im Kloster zum Heiligen Kreuz und des Jagdschlosses Gelbensande realisierte; auch das Bernsteinmuseum im Kloster St. Claren in Ribnitz-Damgarten stammt aus seiner Feder.

Im BDA machte sich Bräuer vor allem durch seinen steten Einsatz als Vorsitzender der BDA-Stiftung verdient, die sich um mittellos gewordene Architektinnen und Architekten sowie deren Hinterbliebene kümmert. Außerdem war Michael Bräuer über lange Jahre hinweg Mitglied des Redaktionsbeirats von der architekt, wo seine profunden Kenntnisse und Analysen bis heute hoch geschätzt werden und Grundlage für diverse Hefte waren.

Die Ehrung erfolgt im Rahmen der Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz am 27. Oktober in Aachen und wird jedes Jahr in bis zu vier Kategorien verliehen. Die Silberne Halbkugel geht dieses Jahr an das Archäologische Spessart-Projekt Aschaffenburg, die Bauhütte und den Förderverein an St. Katharinen Hamburg, Pastor Heinz-Dieter Freese aus dem niedersächsischen Sassenburg, die Eisenbahnfreunde „Richard Hartmann“ Chemnitz und an den „Verein Rettung Schloss Blankenburg“ in Sachsen-Anhalt. Zudem werden vier Journalistenpreise vergeben.

David Kasparek

Fotos: Doris Antony, Berlin, Florian Koppe (beide CC BY-SA 3.0, via wikimedia); BDA

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