BDA Niedersachsen: Aktion zum Ihme-Zentrum

Gigant an der Leine

Das Ihme-Zentrum in Hannover, ein viel diskutiertes Großprojekt der 1960er Jahre mit Wohnungen, Büros und Einkaufszentrum, könnte abgerissen werden. Zumindest wird dieses Szenario von der Stadt Hannover als Ultima Ratio erwogen. Einst sollte das großangelegte Plattenbau-Ensemble als „Stadt in der Stadt“ der Entlastung der Innenstadt dienen, heute stehen weite Teile der Gewerbeimmobilien in der Sockelzone leer. An einen Schutz vor dem Abriss durch die Anerkennung als Baudenkmal ist aufgrund der zahlreichen baulichen Eingriffe in den letzten Jahrzehnten nicht zu denken.

Mittlerweile ist der Gebäudekomplex an den dritten Investor verkauft worden, jedoch hat dieser bisher keine Konzepte für Sanierung und Revitalisierung vorgelegt. Die Stadt hat nun ein Ultimatum gestellt und mit dem Auszug aus den bislang von ihr genutzten Büroflächen gedroht – ein wichtiger Großmieter würde somit wegfallen. Die Zukunft des Ihme-Zentrums ist also, trotz wirtschaftlich gesunder Wohnungen in den oberen Bereichen, mehr als ungewiss.

Im Zuge der Themenwoche ArchitekturZeit 2016 des niedersächsischen Landesverbands des BDA soll nun die Aufmerksamkeit auf die Problematik gelenkt sowie ein Dialog über die weitere Entwicklung angeregt werden. Dazu werden der verwaiste Sockelbereich des Großbaus mit einer temporären Installation bespielt und drei Tage lang verschiedene öffentliche Events – von der Architektur-Podiumsdiskussion über Kulinarik bis zum Konzert – veranstaltet.

elp

Ihme-Zentrum: Quo vadis?
Do, 23. Juni ab 19 Uhr: „Landung eines Giganten“ – Rückblick mit Zeitzeugen
Fr, 24. Juni ab 17 Uhr: „Großwohnbau im Detail“ – Analysen und Visionen
Sa, 25. Juni ab 15 Uhr: „Schlagabtausch im Zentrum“ – Besitzer, Investoren und Instanzen
Täglich Musik, Kulinarisches und Aktionen zum Mitmachen!

Fotos: Gerd Runge, Herwig Rott

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