Die Schalenbauer
Wie kaum eine andere Form hat der Betonschalenbau seit der Nachkriegszeit die Errungenschaften der modernen Architektur spektakulär in Szene gesetzt. Die Gesetze der Schwerkraft scheinen darin beinahe ausgehebelt. Als Meister dieser Konstruktionen gelten Félix Candela (1910–1997), Heinz Isler (1926–2009) und Ulrich Müther (1934–2007), deren Wirken in einem internationalen Symposium an der ETH Zürich untersucht werden soll. Die Kooperation mit der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) und dem Müther-Archiv der Hochschule Wismar erlaubt dabei den Zugriff auf einzigartige Primärquellen. (Der ursprüngliche Termin am 27. und 28. März 2020 musste aufgrund des verstärkten Aufkommens des Corona-Virus verschoben werden. Ein Nachhol-Termin ist in Planung.)

Félix Candela, Bacardí-Mexico Bottling Plant, Mexico-City, 1958–60 (1. BA) und 1971 (2. BA), Foto: Bacardí-México Archive
Der fachliche Austausch unter den drei Zeitgenossen, beispielsweise in der International Association for Shell Structures (IASS), machte auch vor den Grenzen der Weltregionen und politischen Systeme keinen Halt. Candela arbeitete in Mexiko und den USA, Isler in der Schweiz und Müther in der DDR. Bei allen Gemeinsamkeiten möchte das Symposium aber auch Unterschiede herausarbeiten, die über die abweichenden Ausbildungen des Architekten Candela und der Ingenieure Isler und Müther hinausgehen.

Heinz Isler mit Constantin Hilberer, Feuerlöscherfabrik Sicli, Genf, 1969, Rohbau, Foto: gta Archiv, ETH Zürich
Beim Blick ins Heute stellen die Organisatoren zum einen die Frage, was die aktuelle Baupraxis aus den damaligen Form- und Materialexperimenten lernen kann. Zum anderen fragen sie nach Möglichkeiten und Problemen bei der Denkmalpflege der anfälligen, dünnwandigen Betonschalen.
Mxl

Ulrich Müther, Messehalle „Bauwesen und Erdöl“, Rostock, Ansicht, 1966, Foto: Müther-Archiv an der Hochschule Wismar
Candela – Isler – Müther. Concrete Shells in Mexico, Switzerland, and Germany
Internationales Symposium
Genauere Informationen folgen.
https://www.gta.arch.ethz.ch
- Félix Candela mit Enrique de la Mora und Fernando López Carmona, Kirche San Antonio de las Huertas, Mexico-City, 1956, Foto: AAM FA-UNAM, Fondo Enrique de la Mora y Palomar
- Félix Candela, Bacardí-Mexico Bottling Plant, Mexico-City, Grundriss und Ansicht, 1959, Abb.: AAM FA-UNAM, Fondo Félix Candela
- Félix Candela, Restaurant Los Manantiales, Xochimilco, 1958, Abb.: Colin Faber, Las estructuras de Candela, 1970, S. 196
- Heinz Isler mit Constantin Hilberer, Feuerlöscherfabrik Sicli, Genf, 1969, Rohbau, Foto: gta Archiv, ETH Zürich
- Heinz Isler mit Constantin Hilberer, Feuerlöscherfabrik Sicli, Genf, 1969, Präsentationsplan, o. J., Foto: gta Archiv, ETH Zürich
- Heinz Isler, Tenniscenter und Hallenbad Heimberg, 1979, Foto: gta Archiv, ETH Zürich
- Heinz Isler mit Ernest Grob, Zementwerke und Architekturbüro Grob, Sargans, 1968, Foto: gta Archiv, ETH Zürich
- Heinz Isler, Gewölbeschale für Klimakammern, 1975, Foto: gta Archiv, ETH Zürich
- Heinz Isler, Raststätte Deitingen-Süd, 1967, Präsentationsplan, o. J., Foto: gta Archiv, ETH Zürich
- Modellraum im Bürogebäude von Heinz Isler, Lyssachschachen bei Burgdorf, 2011, Foto: Hannes Henz
- Ulrich Müther, Gaststätte Teepott, Rostock-Warnemünde, 1967, Foto: Müther-Archiv an der Hochschule Wismar
- Ulrich Müther, Gaststätte Teepott, Rostock-Warnemünde, 1967, Baustellenfoto, Foto: Müther-Archiv an der Hochschule Wismar
- Ulrich Müther, Gaststätte Teepott, Rostock-Warnemünde, Schemaschnitt, 1967, Foto: Müther-Archiv an der Hochschule Wismar
- Ulrich Müther, Messehalle „Bauwesen und Erdöl“, Rostock, Baustellenfoto, 1966, Foto: Müther-Archiv an der Hochschule Wismar
- Ulrich Müther, Messehalle „Bauwesen und Erdöl“, Rostock, Ansicht, 1966, Foto: Müther-Archiv an der Hochschule Wismar