schneider+schumacher und bb22 gewinnen Wettbewerb in Mainz

Doppel-X

Ein goldener Blob mit Doppel-X-Grundriss entsteht am Hafenkai am Mainzer Zollhafen. schneider+schumacher haben den mehrstufigen Wettbewerb für ein Wohn- und Geschäftshaus „DOXX“ zusammen mit bb22 (beide Frankfurt am Main) für sich entschieden.

Die Auslober des Wettbewerbs, die Zollhafen Mainz Projektgesellschaft, wählten ein Signature-Building für das dreiseitig von Wasser umgebene Grundstück: Der Grundriss hat die Form eines doppelten X, das sich über das Gelände legt. Vor- und Rücksprünge in der Fassade sorgen für eine gute Belichtung, erlauben Ausblicke in alle Himmelsrichtungen und wohl auch Einblicke in gegenüberliegende Wohnungen. Die 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen – etwa 100 sind geplant – befinden sich in den oberen vier Geschossen. „Nahezu alle Wohnungen sind durchgesteckt und teilweise unterschiedlich schaltbar. An den Kopfbauten nach Nordwesten sind sehr große Wohnungen vorgesehen, die schlüsselgesteuert direkt vom Aufzug aus erreicht werden können“, heißt es im Erläuterungsbericht. Die Wohnungen im ersten Obergeschoss werden von Galerie-Wegen aus erschlossen, von denen aus sich das Treiben in der DOXX-Halle beobachten lässt. Das Erdgeschoss ist aufgeständert und durchbrochen, dadurch öffnet sich das Gebäude in den umgebenden Außenraum. „Der hybride Raum der zentralen Halle bündelt das Gros der Wegebeziehungen“, beschreiben die Architekten. Von hier aus werden die oberen Wohngeschosse wie auch die gewerblichen und gastronomischen Nutzungen im Erdgeschoss erschlossen.

Das Preisgericht unter  Vorsitz von Ludwig Wappner hob die Typologie hervor: „Der Wunsch nach der Schaffung einer markanten Landmarke wird durch die Doppel-X Struktur des Entwurfs in besonders hohem Maße erfüllt“, heißt es. „Durch das weitgehende Aufständern des Gebäudes, das Lösen eines Großteils des Baukörpers vom Erdgeschossniveau, bleibt der überwiegende Teil des Hafenkais öffentlich zugänglich.“

Die Plätze zwei bis vier belegten Dietz Joppien Architekten AG, Frankfurt, Henning Larsen Architects, Kopenhagen, und Hadi Teherani Architects, Hamburg.

Nachdem der industrielle Hafenbetrieb stromabwärts verlegt wurde, entsteht am Zollhafen in Mainz bis zum Jahr 2025 ein neues Stadtquartier – 22 Hektar Bruttobauland wurden in 28 Baufelder unterteilt, die der Grundstücksentwickler (Zollhafen Mainz GmbH & Co. KG) schrittweise an Investoren übergibt. Der städtebauliche Rahmenplan sieht bis zu 1.400 Wohneinheiten für 2.500 Einwohner und bis zu 4.000 Arbeitsplätze vor. Die Projektziele sind klar benannt: „Deckung der Nachfrage nach hochwertigen Wohn- und Büroimmobilien in Mainz“,  „Exklusivangebot von Büroimmobilien in begehrter Lage“ und „Aufwertung benachbarter Stadtteile“. Von sozialer Durchmischung ist nicht die Rede – in bester Lage dürften die Wohnungen bis zu 6.000 Euro pro Quadratmeter kosten.

Juliane Richter

schneider+schumacher, DOXX, Zollhafen Mainz, Wettbewerb 2015, Bauherr: PRIMUS development GmbH, Hamburg/BeeCapital GmbH, Düsseldorf

 

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