Installation von Carsten Nicolai in Berlin

Kathodenstrahlröhren, magnetisch verzerrt

Die Räume der Berliner Dependance der Galerie EIGEN + ART sind derzeit Schauplatz für ein beinah meditativ zu nennendes Klangerlebnis. Noch bis zum 18. Mai wird hier die Installation „crt mgn“ von Carsten Nicolai präsentiert.

Ein übermannshohes Pendel schwingt in unregelmäßigen Abständen über zwei auf dem Boden liegende Fernseher, die das Bild von vier horizontal an der Wand befestigten Neonröhren übertragen. Am Ende des Pendels sind Magneten befestigt, die die Fernsehbilder kontinuierlich verzerren. Zusätzlich wird durch die Magneten Strom in eine elektrische Spule induziert, welcher in akustische Signale umgewandelt wird. In unterschiedlichen Intervallen durchhallt den Galerieraum ein tiefes, vibrierendes Brummen. Der Name der Arbeit leitet sich aus den technischen Rahmenbedingungen ab: crt steht für Kathodenstrahlröhre (cathode ray tube), mgn für den sie beeinflussenden Magneten (magnet).

Die Inspiration erhielt Carsten Nicolai durch Nam June Paiks „Magnet TV“ von 1965. Paik experimentierte hier mit dem durch Magneten verzerrten Fernsehbildschirm – Nicolai wiederum erweiterte die Arbeit um eine klangliche Komponente. Der in Chemnitz und Berlin lebende Medienkünstler ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Vertreter elektronischer Musik. Er kollaborierte unter Anderen mit Ryūichi Sakamoto, Thomas Knak, Mika Vainio und Michael Nyman und betreibt zusammen mit Olaf Bender das Label raster-noton.
Red.

Carsten Nicolai
crt mgn

11. April bis 18. Mai 2013

Galerie EIGEN + ART Berlin
Auguststraße 26
10117 Berlin
Öffnungszeiten:
Die – Sa 11.00 – 18.00 Uhr
Eintritt frei

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