Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Berlin

Lemkes Möbel

Das Haus Lemke in Berlin Weißensee, gebaut 1932 nach Entwürfen von Ludwig Mies van der Rohe, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Das Bauherrenpaar Karl und Martha Lemke musste das Haus bereits 1945 auf Befehl der Roten Armee verlassen, woraufhin es über die Jahre als Wohnhaus für Mitarbeiter der Stasi, Wäscherei, Kantine und sogar als Lagerraum genutzt wurde. Die Inneneinrichtung, die von Mies van der Rohe, Lilly Reich und Friedrich Hirz speziell für das Haus entworfen wurde und durch die Enteignung von ihm getrennt war, kann nun in einer Ausstellung im Kunstgewerbemuseum Berlin besichtigt werden. Die Möbel wurden dem Museum 1984 von Martha Lemke übereignet und sind seitdem Teil der Designsammlung.

Hocker mit abgestepptem Lederpolster aus dem „Herrenzimmer“ von Haus Lemke
Makassarholz-Furnier, Rohrgeflecht, LederpolsterBüro Mies van der Rohe, 1932, Ausführung:
Berliner Schreinerei, 1933, Foto: René Müller, Stuttgart

Das Mobiliar zeichnet sich neben einer der Architektur angepassten Reduktion durch die Verwendung edler Materialien wie Makassar-Ebenholz und Zitronenholz sowie hellem Leder aus. Gezeigt werden unter anderem ein Liegesofa, ein Schreibtischstuhl und zwei Hocker-Varianten. Ergänzt wird die Möbel-Schau durch Fotografien von Michael Wesely, in denen er „historische Schwarzweiß-Fotografien der Innenausstattung des Hauses Lemke mit aktuellen Aufnahmen des Gebäudes zu einem Bild verschmolzen“ hat. Durch die Inszenierung soll der Zusammenhang von Haus und Möblierung wieder sichtbar gemacht werden.

elp

Von Haus zu Haus – Möbel, Mobilien und Möglichkeiten. Ludwig Mies van der Rohe im Kunstgewerbemuseum
Ausstellung: bis 30. November 2018
Öffnungszeiten: Di – Do 10.00 – 18.00 Uhr, Sa und So 11.00 bis 18.00 Uhr
Kunstgewerbemuseum Berlin
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

Fotos: Michael Wesely (Collagen), René Müller (Möbelstücke)

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