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moonlight

gegliedert ist die geschichte des films „moonlight“ (start anfang märz) in drei chronologische kapitel: der neunjährige chiron, genannt „little“, spricht nur wenig. existentielle sorgen als schwarzer in einer sozial schwachen wohngegend frisst er in sich hinein. seine alleinerziehende mutter paula ist drogenabhängig. little findet in dem drogenhändler juan und dessen freundin eine ersatzfamilie, in der er sich zwar langsam öffnet, die ihn aber tiefer in kriminelle machenschaften verstrickt. zweitens: auf der highschool bekommt der teenager chiron andere probleme, als er mit seinem besten schulkamerad kevin homosexuelle erfahrungen macht. drittens: mit ende 20 hat chiron seine unsicherheit und permanente opferrolle abgelegt. er nennt sich nun „black“ und macht das große geld als drogendealer. da erreicht ihn ein anruf seines alten freundes kevin aus miami: bitte komm schnell her…regisseur und drehbuchautor barry jenkins adaptiert in seinem spielfilm das selten bis gar nicht aufgeführte theaterstück „in moonlight black boys look blue“. hinsichtlich der hoffnungslosen situation der schwarzen bevölkerung lässt jenkins kaum ein klischee aus, kontert es aber radikal und mutig durch die sensible einbindung des themas homosexualität. eine spannende gratwanderung, da gerade die schwarze musik-kultur geprägt ist durch macho-attitüden im klangmantel von hip-hop und rhythm and blues und nicht gerade verhohlen homophob daherkommt. erste screenings haben derart für positive resonanzen gesorgt, dass „moonlight“ wohl auch chancen auf eine breite öffentlichkeit hat. er ist auch bei der diesjährigen oscar-verleihung in wichtigen kategorien nominiert und gilt zumindest als geheimfavorit.
ulli klinkertz

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