Samtweberei in Krefeld ausgezeichnet

Nachbarschaft in Vielfalt

In beinahe jeder Stadt gibt es Stadtteile, die als soziale Brennpunkte bezeichnet werden und die einer besonders sorgsam durchdachten Wohnbaupolitik bedürfen. In Krefeld ist mit der „Nachbarschaft Samtweberei“ seit 2013 ein beispielhaftes Wohnungsbauprojekt entstanden, dass für die vielerseits geforderte soziale, funktionale und bauliche Durchmischung steht. Das einstige Industriebauwerk, in dem heute Wohnungen, Gewerbe sowie kulturelle und gemeinschaftliche Nutzungen untergebracht sind, wurde nun mit dem „NRW-Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau“ ausgezeichnet.

Das Projekt, das mithilfe des Initialkapitals der Montag Stiftung Urbane Räume entstand, beherbergt 37 Wohneinheiten mit heterogen durchmischter Mieterschaft, etwa 50 Unternehmen aus der Kreativwirtschaft, diverse Vereine und zusätzliche Gemeinschaftsräumlichkeiten. Für den Bestand und das soziale Miteinander leisten alle Mieter sogenannte Viertelstunden, mit denen sie Projekte der Nachbarschaft aktiv unterstützen. Zudem bleibt das Projekt durch den Rückfluss der erzielten Mietrendite auch wirtschaftlich gemeinwohlorientiert: Der ehrenamtliche Viertelsrat entscheidet, in welche nachbarschaftlichen Projekte bis zu 60.000 € pro Jahr gesteckt werden, die wiederum dem Wohnumfeld und den Bewohnern zugutekommen. Die Jury bezeichnete die Samtweberei als „ein Wohnungsbauprojekt, das die vielfältigen gewerblichen, kulturellen und gemeinschaftlichen Nutzungen abrundet und zur Ausbildung eines besonderen und vitalen Orts in einem ehemals problematischen Gründerzeit-Quartier sinnfällig beiträgt.“

Red.

Samtweberviertel Krefeld

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