Abt-Jerusalem-Preis 2015 an Gerd de Bruyn

Preiswürdig

Der diesjährige Abt-Jerusalem-Preis, verliehen zum dritten Mal für herausragende wissenschaftliche Beiträge zum Dialog der Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften in Braunschweig, geht an Gerd de Bruyn, Professor für Architekturtheorie und Direktor des Instituts moderner Architektur und Entwerfen IGMA an der Universität Stuttgart. Der Preis, ausgelobt von der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft, der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, der Technischen Universität Braunschweig und der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, soll vor allem solche herausragende wissenschaftliche Beiträge würdigen, die in besonderer Weise zum Dialog der Wissenschaften beitragen. Der Architekturtheoretiker Gerd de Bruyn habe in seinen zahlreichen Publikationen, Vorträgen und Forschungen ein breites Themenfeld aufgezeigt, das der Disziplin der Architektur in den letzten Jahren wichtige neue Impulse und Möglichkeiten der Selbstreflexion geliefert hat. „Eines seiner zentralen Interessenfelder ist das komplexe Verhältnis von Architektur – als in gleichem Maße schöpferisch-künstlerischer wie wissenschaftlicher Disziplin – zu den stärker naturwissenschaftlich und technisch ausgerichteten Fächern“, so Alexander von Kienlin in seiner Laudatio auf Gerd de Bruyn. Der Preisträger, so der Laudator, suche nach Positionen und möglichen Handlungsfeldern der Architektur in einem Zeitalter, das von Verunsicherung und Bedrohung geprägt zu sein scheint und nähere sich den Problemstellungen mit vielseitigen Blickwinkeln und transdisziplinären Erkenntnismethoden.

Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709-1789) war Hofprediger, Abt zu Riddagshausen, Initiator und Mitbegründer des Collegium Carolinum (1745), einer neuartigen Bildungseinrichtung, die als Vorläuferin der Technischen Universität Carolo Wilhelmina in Braunschweig richtungsweisend wurde. Er gilt als Vordenker eines aufgeklärten Verhältnisses zwischen Glaube und Vernunft und gehörte zu den herausragenden Vertretern des Geisteslebens seiner Zeit.

Red.

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