BDA Partner: TECE

Systemlösung für Duschabläufe

David Kasparek: Herr Krabbe, Wasser ist ein kostbares Gut, es ist lebensnotwendig und vor allem in Küche und Bad unabdingbar – andererseits ist Wasser in Verbindung mit Bauteilen auch immer eine Gefahrenquelle. Vor allem der Trend im Bad zu bodengleichen Duschen, deren „Wanne“ und entsprechende Ablaufsysteme kaum noch als solche zu erkennen sind, ist eine Problemquelle. Wie sieht es von seiten der Normen aus: Gibt es in diesem Zusammenhang eine gewerkeübergreifende Norm?
Martin Krabbe:
Das Normenwesen ist kein Schnellzug – die technische Entwicklung ist immer ein wenig voraus. Tatsächlich fehlt eine Norm zwischen Fliesen- und Haustechnikgewerk – eine Norm zwischen modernen Abdichtungen im Fliesenverbund und Bodenabläufen. Das liegt daran, dass die Duschrinne den Fliesenboden in der Dusche wieder hoffähig gemacht hat und diese Kombination im Markt viele Duschtassen verdrängte. Diese Entwicklung hat plötzlich offengelegt, dass bei den Verbundabdichtungen eine Normenlücke klafft. Gerade Planer brauchen Normen, denn sie schaffen Standards – in einer immer unübersichtlicher und komplexer werdenden Welt am Bau.

Wie reagiert TECE darauf, wo doch Ihr Kerngebiet Abdichtungssysteme sind?
TECE ist ein Pionier bei Duschrinnen im professionellen Vertriebsweg und befasst sich seit vielen Jahrzehnten mit dem Thema: Wir verweisen auf eine Erfahrung, die von Entwässerungsrinnen in Großküchen mit ihren hohen Hygieneansprüchen bis hin zum Einsatz im Privatbad reicht. Wir haben bemerkt, dass es auf den Baustellen immer wieder zu Unklarheiten kam. Eine Norm erzwingen kann man nicht – deshalb haben wir eine groß angelegte Kombinationsprüfung initiiert, zwischen Bodenabläufen und unterschiedlichsten Verbundabdichtungen. Das komplette TECE-Sortiment, Rinnen der TECE-Tochter Basika und Handelsmarken derselben Bauart, wurden in einer Kombinationsprüfung mit mehr als 50 verschiedenen modernen Dichtschlämmen geprüft. Die Prüfungen erfolgten durch die KiwaTBU in Greven, einem vom DIBt zugelassenen Prüfinstitut. Inzwischen können wir auf mehr als 500 Zertifikate verweisen.

Für Architekten ist das ein relevantes Thema. Bitte erläutern Sie uns, wo sich Probleme ergeben können und an welchen Schnittstellen die unterschiedlichen Gewerke aufeinander prallen.
Architekten finden Duschrinnen gut, weil sich damit im Bad ein bodenebener, durchgehender Boden bis in den Duschbereich realisieren lässt. Man benötigt keinen Sanitärapparat wie eine Duschwanne – der Bodenablauf integriert sich sauber in die Architektur. Bei der Duschrinne müssen verschiedene Gewerke zusammenarbeiten und für eine Sache die Hand ins Feuer legen – Fliesenleger und Sanitärinstallateur – da kann es Probleme geben. Wir wollten eine verlässliche Basis für alle Baubeteiligten schaffen, die solchen Stress vermeidet: Mit der Kombinationsprüfung gibt es ein Zertifikat für Dichtigkeit der Ablauflösung und die Dauerhaftigkeit des Dichtbandes. Alle Beteiligten haben die Sicherheit, dass das, was fachgerecht verbaut wird, auch funktioniert. Auf der Baustelle kehrt Ruhe ein – alle sind zufrieden.

Bietet TECE für solche Fälle konkrete Lösungen an und könnte so Abhilfe geschaffen werden?
Unsere Lösung heißt Seal System – und liefert zertifizierte Dichtigkeit. Der Prozess ist denkbar einfach und basiert auf Punkt- und Linien-Abläufen mit einem Edelstahl-Dichtflansch, den marktgängigen Dichtschlämmen und dem Seal System Dichtband, das beide verbindet. Der Rest ist klassische Montage, Schritt für Schritt. Richtig verarbeitet bietet das System allen Beteiligten hohe Sicherheit für Dichtigkeit – und ein Zertifikat als Brücke zwischen Fliesenleger-Handwerk und Haustechnik-Installation. Auch der Planer steht damit auf der sicheren Seite.

Ist das Seal System in Verbindung mit den Duschrinnen TECEdrainline, die wir in der architekt 6/13 vorgestellt haben, und den Punktabläufen TECEdrainpoint S ein solcher Lösungsansatz? Wo liegt der Vorteil für Architekten gegenüber anderen Lösungen?
Sie können sich zertifiziert darauf verlassen, dass die geprüften Duschrinnen und Punktabläufe in Kombination mit nahezu allen Dichtschlämmen am Markt ihren Einsatzzweck garantiert erfüllen. Für Bodenabläufe ist Seal System ein wichtiger Baustein – ich möchte fast sagen: ein unerlässlicher. Wir haben das unter das Motto „Punkt. Linie. Dicht!“ gestellt – das sagt klar aus, dass es hier um sichere Dichtigkeit geht. Überall dort, wo offene Haftungsfragen den Bauablauf zwischen den Gewerken behindern könnten, schafft Seal System Klarheit.

Wie weit geht TECE hinsichtlich der Gewährleistung des Systems, oder anders gefragt: kann es von Ihrer Seite überhaupt eine Garantie geben?
Wir stehen mit unserem Namen und unserer Marke hinter Seal System, unseren Bodenabläufen und Duschrinnen. Bei den zertifizierten Abdichtungen und Bodenabläufen garantieren wir, dass die Produkte zusammen geprüft wurden und sich nicht auf der Baustelle das erste Mal begegnen. Alle Kombinationsprüfungen wurden von einem unabhängigen, DIBt anerkannten Institut durchgeführt. Der Rest ist so ähnlich wie bei der Versicherung: Was einem fehlt, wenn man keine hat, weiß man erst im Schadensfall.

www.tece.de

Dipl.-Ing. Martin Krabbe (*1968) ist Leiter des Technik- und Produktmanagement beim Haustechnikspezialisten TECE in Emsdetten. Krabbe studierte an der Fachhochschule Münster (Fachrichtung Versorgungstechnik) und leitete anschließend die technische Entwicklung bei einer Gesellschaft für Software-Entwicklung und Datentransfer in Steinfurt. Seit 1996 ist er bei der TECE GmbH tätig und als Prokurist auch Mitglied des Führungskreises.

Dipl.-Ing. David Kasparek (*1981) studierte Architektur in Köln. Er war Mitarbeiter des „Unortkataster Köln“ an der Kölner Kunsthochschule für Medien und als freier Grafiker und Journalist tätig. Seit 2008 ist er Redakteur dieser Zeitschrift. David Kasparek lebt und arbeitet in Berlin.

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