Bürokonzept von Bene

Vernunft und Emotion

In unmittelbarer Nähe des Kölner Rudolfplatzes ist an der Ecke Pilgrimstraße/Habsburgerring – nach einem Wettbewerb 2005 – bis 2011 das Bürogebäude Westgate entstanden. Der Bau nach Plänen des Düsseldorfer Büros HPP trat an die Stelle der ehemaligen Hauptstelle der Kölner Sparkasse – ein städtebaulich elegant an der Kreuzung gestaffelter Baukörper, der die beiden Hauptrichtungen von Ring und östlich abgehender Pilgrimstraße gekonnt durch seine zwei Hauptvolumen unterstrich. Dem Entwurf von Theodor Kelter war sein Wandeln auf dem schmalen Grat zwischen tradierter Tektonik und der Eleganz der Nachkriegsmoderne durchaus anzusehen.

dsg_bene_Timba + Parcs_02_Foto beneIn dieser Form voller Brüche und Widersprüche war das Haus, dessen Fassade Anfang der 1980er Jahre noch einmal erneuert und das bis 2010 schließlich abgerissen wurde, dennoch ein Abbild der Stadt und ihrer Vielschichtigkeit. Dem siebengeschossigen Neubau aus der Feder von HPP geht diese Vielschichtigkeit jedoch ab. Dafür kann der Atriumbau mit mehr als 31.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und einem Energiekonzept aufwarten, das deutlich mehr heutigen Standards entspricht. Der Energiebedarf zum Heizen und Kühlen wird hauptsächlich über das Energiepotenzial des Grundwassers gedeckt.

dsg_bene_Timba + Parcs_01_Foto beneEiner der Hauptmieter des Westgates ist die RBSGroup – ein Tochterunternehmen des auf den Bau- und Immobiliensektor spezialisierten Beratungsunternehmens Drees&Sommer. Drees&Sommer hat sich seit seiner Gründung 1970 einen Namen gemacht durch die Beratung bei Projekten wie dem Potsdamer Platz in Berlin, dem Neubau der Continental-Unternehmenszentrale in Hannover (Henn Architekten), der Berliner Genossenschaft Möckernkiez und zuletzt bei den umfangreichen Bautätigkeiten der Firma Merck in Darmstadt. Kerngebiet der RBSGroup ist die Beratung beim Einrichten von Arbeitsumgebungen – im Firmen-Sprech „Workplace Consulting“ genannt. Entsprechend hoch sei, so die Selbstauskunft, der Bedarf an einer eigenen Arbeitswelt, bei „der Vielfalt und (…) die richtige Balance zwischen Vernunft und Emotion gelebt wird“.

dsg_bene_Timba + Parcs_07_Foto beneGemeinsam mit dem Büromöbelexperten Bene wurde nun im Westgate in Köln versucht, diesem Ansatz Rechnung zu tragen. Das Zentrum des neuen Büros ist der Dualität aus Besprechung und Austausch gewidmet. Entsprechend dominieren offene Settings mit Möbeln aus den Serien Timba und Parcs von Bene das Bild. Das speziell auf die Anforderungen von Drees&Sommer zugeschnittene Toguna circle soll zudem zu entspannten Gesprächsrunden oder kurzen Team-Meetings einladen. Im Vordergrund steht dabei die organische Transformation des täglichen Arbeitsumfelds: Flexibles Arbeiten soll durch fließend ineinander übergehende Bereiche gefördert werden.

dsg_bene_Timba + Parcs_05_Foto beneDamit zwischen diesen offenen Arealen aber auch konzentriertes und fokussiertes Arbeiten möglich ist, sind sogenannte „Nooxs Think Tanks“ aus dem Hause Bene in die Arbeitslandschaft eingestellt. Hier sind Besprechungen und individueller Rückzug möglich. Für die täglichen Routineaufgaben kommen herkömmliche und funktionale Arbeitsplätze mit ausreichend Stauraum und ergonomisch höhenverstellbaren Tischen zum Einsatz, die ein Arbeiten im Sitzen oder Stehen ermöglichen.

David Kasparek

www.bene.com

Fotos: bene

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