BDA Bayern

Bloß nicht zu nahe?

Der BDA Bayern bezieht Stellung zu einem Gesetzesentwurf der Bayerischen Staatsregierung: Diese will die Mindestabstände zwischen Wohngebieten und Windkraftanlagen stark vergrößern. Bereits 2013 einigte sich die Landesregierung darauf, dieses Thema in den Bundesrat einzubringen. Ein Kommentar von Bayerns Ministerpräseident Horst Seehofer hatte ihm damals große Kritik von Seiten der Windenergie-Branche eingebracht und die ohnehin hochemotionale Debatte weiter befeuert: „Mit dem Namen Horst Seehofer und seiner Verantwortungszeit wird die Verspargelung Bayerns nicht verbunden werden können“, betonte er damals.

Der Gesetzesentwurf sieht nun vor, die Abstände zu Wohngebieten um den Faktor10 H“ zu vergrößern. Das bedeutet konkret: Der Abstand eines Windrads zur Wohnbebauung muss das Zehnfache der Höhe dieses Windrads betragen. Bei den heute üblichen Höhen besonders effizienter Anlagen von 200 Metern würde das zwei Kilometer betragen.

Der BDA Bayern begrüßt zwar grundsätzlich die Überarbeitung der bestehenden Abstandsregelungen, weißt jedoch darauf hin, dass die angestrebten Vorgaben das faktische Aus der Windkraft im Freistaat bedeuten würde, da das Bundesland beinahe nirgendwo derart dünn besiedelt sei. Laut Süddeutscher Zeitung stünden mit Seehofers Formel 1,7 Prozent der Landesfläche für zur Verfügung – verglichen mit derzeit 19 Prozent.

Die Argumentation der Entwurfs sei zudem nicht stichhaltig: Laut BDA Bayern belegen wissenschaftliche Studien, dass bereits ein Abstand vom vier- bis sechsfachen der Höhe der Windräder von den Anwohnern als verträglich eingestuft würde. Zudem sei bereits festgestellt worden, dass Emissionen der Anlagen nicht von ihrer Höhe abhängen. Der Landesverband betont, dass der wichtige Prozess der Energiewende mit dem Streben nach Baukultur und kulturlandschaftlicher Verantwortung in Einklang gebracht werden müsse. Er sieht hier die Chance, reale Landschaften in den Fokus zu nehmen und einen Dialog über deren positive Gestaltung unter Einbeziehung „Neuer Energien“ zu beginnen. Insbesondere sehe er die Gefahr, dass hier einer allgemeinen, unreflektierten Ablehnung der sichtbaren Zeugnisse dieser Energien in einer traditionellen Landschaft das Wort geredet werde. Gründe seien unter anderem mangelnde Vorstellungen davon, wie der notwendige technische Fortschritt in neue, gesellschaftlich geschätzte Landschaftsbilder übersetzt werden könne. Baukultur kann und soll hier ihre eine gesellschaftlich breitere Bedeutung entfalten.

Die vollständige Stellungnahme finden Sie hier.

Red.

Foto: Windwärts Energie GmbH, Fotograf: Mark Mühlhaus/attenzione (via flickr.com/CC BY-NC-ND 2.0)

 

 

 

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