Neues Projekt von Rimini Protokoll

Ferngesteuert

Kaum eine Regiegruppe hat in jüngerer Zeit die Grenzen zwischen Kunst und Leben, zwischen Inszenierung und Zufälligkeit so konsequent ausgelotet wie „Rimini Protokoll“. Auch in ihrem neuen Projekt „Remote X“, welches sie in Kooperation mit dem Berliner Hebbel am Ufer (HAU) realisieren, holen sie die Besucher heraus aus dem Theater und hinein ins real life. Oder doch nicht so ganz: Als Schwarm, aber doch jeder für sich, laufen die 50 Teilnehmer mit Funkkopfhörern ausgerüstet durch die Stadt. Eine künstliche Stimme, wie man sie aus Navigationsgeräten und Bahnhöfen kennt, leitet die Horde auf ihrem Weg durch Hinterhöfe, Straßen und Parks, über Aussichtspunkte und Plätze, in öffentliche WCs und Treppenhäuser. Mit dieser Stimme im Kopf beobachten sich die Menschen gegenseitig und beginnen möglicherweise sich zu fragen, ob sie Teil eines Kollektivs sind und wo ihre individuelle Entscheidungsfreiheit endet. „Könnte das der Anfang einer Bewegung sein?“, fragen Rimini Protokoll auf ihrer Website.

Begleitet wird die Tour durch Soundcollagen aus Filmmusik und Kunstkopfaufnahmen. Es entsteht ein Soundtrack zu einem virtuellen Film, in dem sich die Teilnehmer bewegen, der einerseits geplant ist und andererseits – abhängig von sich verändernden Parametern wie Verkehr, Wetter, Begegnungen mit Menschen und Tieren – mit jeder Aufführung neu und anders entsteht.

Die Premiere findet am 24. April im Hebbel am Ufer in Berlin statt, sie ist in Deutsch und in Englisch verfügbar. Danach reist die Produktion weiter nach Lissabon, Hannover, Avignon, Zürich und Basel. Die Termine finden Sie auf der Website von Riminiprotokoll.
Red.

Remote X
Konzept & Skript / Regie: Stefan Kaegi
verschiedene Städte, April bis September 2013

Remote Berlin
24. April 2013 bis 16. Mai 2013
HAU Hebbel am Ufer
Stresemannstr. 29
10963 Berlin
Tickets: 14,30 / 9,90 Euro

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