Symposium und Ausstellung in Berlin

Macht der Gestaltung

In knapp vier Jahren, 2019, jährt sich die Gründung des Bauhauses zum hundertsten Mal. Von einer transdisziplinären, internationalen Gruppe wurde zu diesem Anlass das projekt bauhaus initiiert. Ziel ist, nach eigenem Bekunden, „…in einem auf fünf Jahre angelegten Arbeitsprozess eine kritische Inventur der Bauhaus­ideen vorzunehmen und den utopischen Überschuss des Bauhauses für die Gegenwart fruchtbar zu machen.“

Ein Baustein in dieser kritischen Inventur ist ein Symposium mit angeschlossener Ausstellung im Haus der Kulturen der Welt in Berlin. Das Symposium streckt sich mit einem wahren Mammutprogramm über zwei Tage vom 18. bis 19. September und fragt bei gleichlautendem Veranstaltungstitel „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?“ Um 14 Uhr geht es am Samstag mit einer Begrüßung und Einleitung von Philipp Oswalt los, in den folgenden rund 34 Stunden schließen sich Vorträge und Diskussionen mit Karin Wilhelm, Birger Priddat, Lara Schrijver, Luigi Snozzi, Thomas Flierl, Andreas Bernard, Tomás Saraceno und vielen andere an.

Symposium und Ausstellung wollen dabei aktuelle Positionen im Kontext mit historischen Modellen vorstellen und diskutieren. Im Zentrum stehen Ziele, Rollen und Methoden von Gestaltung und Gestaltern in gesellschaftlichen Prozessen. In der Ankündigung haben die Veranstalter ein Füllhorn von möglichen Fragen mitgeliefert, das die Komplexität des Thema veranschaulicht: „Kann Gestaltung Gesellschaft verändern? Wie können wir in die sich stets fortschreitende Modernisierung emanzipative Ideen einschreiben? Hat sich der Anspruch des Bauhauses und der klassischen Avantgarden, durch Gestaltung Gesellschaft positiv zu verändern, eingelöst? Wie können wir uns heute in neu vorstellen, Wandel und Zukunft zu gestalten? Was sind gezielte, aber doch ergebnisoffene Arbeitsformen? Welche Rolle spielt Co-Produktion? Wie kann man sein eigenes Dasein gestalten? Welche Rolle kommt dem Gestalter zu? Oder hätte heute eher die Abwesenheit von Gestaltung ein befreiendes Moment?“ Die Ticketpreise liegen für einen Tag bei 18 Euro (ermäßigt 10 Euro), für beide Tage bei 34 Euro (18 Euro ermäßigt), Einzeltickets für die jeweiligen Panels kosten 10 Euro (7 Euro ermäßigt).

Ergänzend zum Symposium zeigt eine Pop-up-Ausstellung im Unteren Foyer des Haus der Kulturen der Welt auf 25 Tischen prototypische Projekte zum Thema. Vorgestellt werden Arbeiten von Jean-Nicolas-Louis Durand, Walter Gropius, Richard Kauffmann, Kasimir Malewitsch, Ernst May, Alfred Messel, Nikolaj Miljutin, Rudolf Steiner, Bruno Taut, Mies van der Rohe, Theo van Doesburg, Martin Wagner, aber auch aktuelle Projekte von Kuehn Malvezzi, Lacaton & Vassal, Van Bo Le-Mentzel, raumlaborberlin, SMAQ, Schultes Frank Architekten, The Yes Men und West 8. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Red.

Kann Gestaltung Gesellschaft verändern?
Symposium: 18. und 19. September 2015
Pop-up-Ausstellung: 3. – 20. September
Eröffnung: 2. September, 19.00 Uhr

Haus der Kulturen der Welt
John-Foster-Dulles-Allee 10
10557 Berlin

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