Beitrag von  Dagmar Meister-Klaiber

Die gute Form

Max Bill und die Ästhetik  des Einfachen Das Gebot der Stunde sollte die Weiterentwicklung und Nutzbarmachung einstiger Werte und Visionen für die Probleme unserer Zeit sein, so die Autorin Dagmar Meister-Klaiber. Aber auch eine solche Transformation wird eine Gestaltung der Einfachheit, der Reduktion und der Beständigkeit implizieren müssen. Wie also heute eine Architektur schaffen, die die Zeiten überdauert und dennoch … Mehr lesen

Gespräche mit Susanne Wartzeck

Im Tempel

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks geht von 250.000 unbesetzten Stellen aus und warnte auf der diesjährigen Internationalen Handwerksmesse in München nicht nur vor einem Wirtschaftseinbruch, sondern auch vor einem Scheitern der Energiewende, wenn Fachpersonal zur Umsetzung fehle. Zum Gespräch darüber treffen sich BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck und Die Architekt-Redakteur Maximilian Liesner in Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie (1962–1968), die in … Mehr lesen

Buch der Woche: Erich Mendelsohn

Zurück ans Tageslicht

Erich Mendelsohn ist Vielen bekannt als der Architekt einer „dynamischen Moderne“. Mit dem Einstein-Turm in Potsdam (1918–1924) oder den Kaufhäusern der Schocken-Kette und den dazugehörigen prägnanten Skizzen und Zeichnungen ist der 1887 im heutigen Olsztyn, dem damals ostpreußischen Allenstein, geborene Mendelsohn in die Architekturgeschichte eingegangen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er bei Theodor Fischer in München Architektur. Gemeinsam mit Walter … Mehr lesen

Buch der Woche: Architektur – gezeichnet

Welch ein Aufriss

Klaus Jan Philipp, seit 2008 Leiter des Instituts für Architekturgeschichte an der Universität Stuttgart, hat spätestens mit der im gleichen Jahr in der Galerie Stihl in Waiblingen eröffneten – und gemeinsam mit seiner Frau Susanne Grötz kuratierten – Ausstellung „Faszination Architekturzeichnung“ unter Beweis gestellt, dass er ein besonderer Kenner architektonischer Zeichnungen ist. Im Vorwort des nun im Birkhäuser Verlag erschienenen … Mehr lesen

Der Schocken-Warenhauskonzern

„Bauhausstil“ in Sachsen

Bis zum 11. Juli 2020 ist im Zentrum für Baukultur Sachsen (ZfBK) die Ausstellung des Deutschen Werkbund Sachsen zum Leben und Werk des Architekten Bernhard Sturzkopf zu sehen. Mit der Planung der Schocken-Warenhäuser in Crimmitschau (1928) und Oelsnitz, Erzgebirge (1929) prägte Sturzkopf den Einfluss des Bauhauses im Sachsen der 1920er Jahre maßgeblich mit. Insgesamt befinden sich drei Kaufhäuser des Schocken-Konzerns … Mehr lesen

Haus Böhm, Köln-Weiß, 1954 – 1955

Ein großes Vorbild

von Martin Bredenbeck Eigenes Wohnhaus Erweiterung: Gottfried Böhm, 1962 – 1965 In den ersten Jahren seiner Selbständigkeit orientierte sich Böhm, insbesondere beim Bau von Wohnhäusern, an den Formen der zeitgenössischen internationalen Moderne. Ein weiteres Beispiel ist Haus Kendler in Köln-Junkersdorf. Bauhaus und Böhm – das denkt man im ersten Moment nicht unbedingt zusammen. Die virtuosen Betonskulpturen und fröhlichen Postmodernismen, die das Hauptwerk … Mehr lesen

Buch der Woche: Marke Bauhaus 1919–2019

So sehen Sieger aus

Was war das für ein Jahr, 2019? Das Bauhaus wurde einhundert Jahre alt. Neben dem Bauhaus-Archiv in Berlin, das erweitert wird, bekamen Weimar und Dessau museale Bauhaus-Neubauten. Unzählige Bücher wurden publiziert. Oft ergingen sie sich im Lobpreis dieser Gestaltungsschule, oft gefielen sie sich im Verriss des Gründers Walter Gropius. Was sie einte, war die mythologische Betrachtung des Bauhauses. Im Jahr … Mehr lesen

editorial

mit hirn und hand

Ein postumes Gespräch mit Walter Gropius Andreas Denk: Herr Gropius, hundert Jahre nach der Gründung des Bauhauses in Weimar und 50 Jahre nach Ihrem Ableben hat sich die Entwicklung unserer Gesellschaft in einem Maß beschleunigt und globalisiert, wie es für Sie damals nicht absehbar war. Wie beurteilen Sie die jetzige Situation? Walter Gropius: Die Idee der heutigen Welt ist schon … Mehr lesen

Buch der Woche: The Architects Collaborative TAC

Grope statt Gropius

Der Rückblick auf das Bauhaus langweilte Walter Gropius schon bald, nachdem er in die USA emigriert war. Er fand eine neue Berufung – oder die Berufung fand ihn: Eine Gruppe von sieben jungen Architektinnen und Architekten überzeugte ihn 1945 in Cambridge, ihrem neu gegründeten Kollektiv mit seiner Erfahrung Rückhalt zu verleihen. Damit war The Architects Collaborative (TAC) gegründet, das in … Mehr lesen

Buch der Woche: Die Industriearchitektur Albert Kahns

Architektonischer Fordismus

Geschichte wird gemacht. Darauf haben in der Vergangenheit viele hingewiesen. Dinge passieren zwar mehr oder minder einfach so, ob und wie sie rezipiert werden, darüber entscheiden jedoch Einzelpersonen oder schlicht der Zufall. Der Architekt Albert Kahn ist in diesem Kontext eine Art Paradebeispiel für die Wirkmächtigkeit Einzelner. In den 1920er-Jahren wird seine Industriearchitektur von den Apologeten des Neuen Bauens in … Mehr lesen