OMA gewinnt Wettbewerb für Springer-Erweiterung in Berlin

Offenes Tal

OMA wird die Erweiterung des Axel-Springer-Konzerns in Berlin planen. Die Jury um Friedrich von Borries sprach in der vergangenen Woche die einstimmige Empfehlung aus, den Entwurf von OMA zu realisieren. Mit BIG und dem Büro Ole Scheeren bleiben damit zwei namhafte Teilnehmer der letzten Runde des Wettbewerbs auf der Strecke.

Ziel des im Mai 2013 ausgelobten Wettbewerbs war es, Ideen zu entwickeln, um zusätzliche Räumlichkeiten für die wachsenden Unternehmensbereiche – vor allem der digitalen Angebote – von Axel Springer zu schaffen. 18 Architektenbüros aus dem In- und Ausland hatten am Wettbewerb teilgenommen: Am 12. Dezember letzten Jahres endete der operative Teil des Architektenwettbewerbs mit der Prämierung der drei Büros Bjarke Ingels Group, Buro Ole Scheeren und OMA. Die Gewinnerentwürfe wurden in den darauffolgenden Wochen vor allem auf grundsätzliche Genehmigungsfähigkeit und Umsetzbarkeit des geplanten Neubaus geprüft. Alle 18 Modelle waren daraufhin im Deutschen Architektur Zentrum DAZ in Berlin zu sehen.

Von Borries begründet die Entscheidung der Wettbewerbsjury: „Gute Architektur hat einen hohen Symbolwert. Gute Architektur beeinflusst ihr Umfeld. Aber über diese Aspekte hinaus stellte der Wettbewerb für den neuen Axel-Springer-Campus auch die Frage, wie wir in Zukunft arbeiten wollen. Dafür hat der Beitrag von Rem Koolhaas eine spektakuläre Antwort vorgeschlagen, die den zukünftigen Nutzern eine Arbeits- und Kommunikationslandschaft eröffnet, die es so noch nicht gegeben hat“: Rem Koolhaas und sein Team schlagen als zentralen Bestandteil ihres Entwurfs ein über 30 Meter hohes Atrium vor, das sich zum bestehenden Axel-Springer-Haus hin öffnet. Die miteinander verbundenen Terrassen und eine öffentliche Arbeitsfläche sollen dabei eine Umgebung schaffen, in dem individuelles wie kollektives Arbeiten möglich ist. Die Frage, wie Büros in einer mobilen Arbeitswelt aussehen könnten, beantwortet OMA also mit einem als „offenes Tal“ umschriebenen Ansatz.

„Wir freuen uns sehr, unser neues Verlagshaus mit Rem Koolhaas bauen zu können. Er hat den konzeptionell und ästhetisch radikalsten Entwurf vorgelegt“, so Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE. Und Rem Koolhaas sekundiert: „Das ist ein wunderbarer Anlass, um erneut in Berlin zu bauen und dann noch an diesem historischen Ort und für einen Kunden, der Architektur mobilisiert, um radikalen Wandel zu unterstützen… ein Arbeitsplatz in all seinen Dimensionen.“

Red.

Fotos und Abbildungen: Axel Springer / Büro Ole Scheeren, OMA, BIG, Christian Kielmann

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