Editorial

Bauboom auf der grünen Wiese

Es ist manchmal erstaunlich, was aus den höchsten politischen Kreisen zum Thema des Bauens zu vernehmen ist, so etwa kürzlich von Olaf Scholz, der auf einer Veranstaltung in Heilbronn von einem „Umdenken“ sprach, das hier stattfinden müsse. Auf den ersten Blick klingt dies vielversprechend und entspricht im Grunde dem, was seit Jahren auf unzähligen Architekturveranstaltungen diskutiert wird. Scholz versteht jedoch … Mehr lesen

Eine kleine und leise Alltagsurbanität

Die Urbanisierung der Einfamilienhausgebiete

Thomas Sieverts, der seit den 1990er-Jahren maßgeblich den Begriff der „Zwischenstadt“ prägte, sowie Architekt und Stadtplaner Christian Moczala widmen sich in ihrem Beitrag der Weiterentwicklung von Einfamilienhausgebieten. Die aus einem Projekt mit Studierenden der FH Dortmund entwickelten Urbanisierungsstrategien richten sich dabei weniger auf die bauliche Substanz, sondern mehr auf neue Lebens- und Wirtschaftsformen, für die Einfamilienhausgebiete großes räumliches Potential bergen. … Mehr lesen

Die postindustrielle Zwischenstadt der Datenspeichergebäude

The Dark Side of the Cloud

Von Katharina Neubauer Die dunklen und unverständlichen Seiten der Cloud sind vielfältig. Eine davon steht im Zusammenhang mit Überwachungen durch Geheimdienste, Enthüllungen von Datenmissbräuchen oder dem systematischen Sammeln von Daten globaler Unternehmen. Eine andere dunkle Seite der Cloud zeigt sich deutlich darin, dass wir über die räumlichen Auswirkungen und den damit verbundenen Flächenverbrauch unserer Daten kaum etwas wissen. Aber die … Mehr lesen

Buch der Woche: Adaptive Re-Use

Unterschätzter Nachkriegswohnbau

Der Wohnraumbedarf steigt gerade in Städten oder am Stadtrand rapide. Zugleich wird immer deutlicher: Zersiedelung und Flächenverbrauch dürfen nicht weiter zunehmen, bestehende Infrastrukturen müssen besser genutzt werden. Insbesondere die oft locker gestreute und durchgrünte Bebauung von Nachkriegssiedlungen scheint daher prädestiniert, um durch Nachverdichtung neuen Wohnraum zu schaffen. Die Publikation „Adaptive Re-Use. Strategies for Post-War Modernist Housing“, herausgegeben von Maren Harnack, … Mehr lesen

Annette Hillebrandt

Urban Mining Design

Circularity Building Programme Viele unserer Rohstoffe sind nicht mehr am Ort ihrer natürlichen Entstehung vorhanden, sondern gebunden in unseren neuen anthropogenen Lagerstätten – unserem Gebäudebestand. Der Paradigmenwechsel für ein Bauen im Anthropozän baut auf die Wiedergewinnung von Baumaterialien. Er ist angewiesen auf die Trennbarkeit von Konstruktionen und Baustoffen, um Recycling mit Qualität umzusetzen. Er fußt auf zirkulärer Planung und zirkulärer … Mehr lesen

Ausstellung im ZfBK in Dresden

Versiegelte Böden

Das Zentrum für Baukultur Sachsen ZfBK zeigt ab dem 9. Mai eine Ausstellung unter dem Titel „Flächenverbrauch und Zersiedlung – Ein Umweltproblem der Siedlungsentwicklung“. Das ZfBk will damit, zusammen mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, auf das Umweltproblem der zunehmenden Versiegelung von Böden hinweisen. Grund für diese Entwicklung ist die Verstädterung, durch die immer mehr natürlicher Boden mit Häusern, Straßen … Mehr lesen

Van Bo Le-Mentzel im Gespräch mit David Kasparek

Klein statt Groß

Von der Wichtigkeit des Hinterfragens Van Bo Le-Mentzel (*1977), geboren in Laos, wuchs in Berlin auf, wo er an der Beuth Hochschule für Technik Architektur studierte. Bekannt wurde er unter dem Motto „Konstruieren statt Konsumieren“ mit der Entwicklung der Hartz-IV-Möbel zum Selbstbau mit geringem Kostenaufwand. 2015 initiiert Van Bo Le-Mentzel die Tiny House University als ein Berliner Kollektiv aus Gestaltern, … Mehr lesen