Der Zweckbegriff bei Adolf Behne

Von Werkzeugen und Spielzeugen

Der Architekturtheoretiker und -historiker Rainer Schützeichel führt durch die Gedanken Adolf Behnes zu Zweck und Form, welche die Entwicklungen schildern, die den Bruch mit der seinerzeit herrschenden Dominanz der Form in der Architektur anzeigen. Behne nahm mit Blick auf die virulente Stilfrage und die dabei geprägten Ismen eine noch heute erhellende Analyse vor, mit der er einen Katalog von verschiedenen … Mehr lesen

Theodor W. Adornos  Funktionalismus-Vortrag

 Keine Form ist gänzlich  aus dem  Zweck  geschöpft

In seinem Vortrag zur Architekturmoderne, den er 1965 auf Einladung des Vorsitzenden des Deutschen Werkbunds (DWB) hielt, formulierte Theodor W. Adorno Gedanken „Zum Problem des Funktionalismus heute“(1). In Auseinandersetzung mit Adolf Loos’ „Ornament und Verbrechen“ übte er Kritik an dem Ansatz, Architektur und Gebrauchsgegenstände allein auf ihre Zweckmäßigkeit zu reduzieren und also von jeglichem Ornament zu befreien. Die Kunsthistorikerin Karin … Mehr lesen

 Für einen lebendigen Begriff

Sieben Thesen zur Ästhetik der Nachhaltigkeit

Die Zukunft ist nicht mehr das, was sie einmal war, ist nicht mehr Raum unbekannter und unbegrenzter Möglichkeiten: Ausgehend von den Veränderungen, wie sie den heutigen Debatten um Nachhaltigkeit zugrunde liegen, zeigt der Architekturtheoretiker Jörg H. Gleiter mit seinen Thesen zur Ästhetik der Nachhaltigkeit auf, dass wir uns in einer Phase des Übergangs befinden: von der fortschreitenden, offenen Zeit der … Mehr lesen

6. Aachener Tagung – Form

Identität der Architektur

Am 26. Oktober 2023 wird an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen University die internationale, interdisziplinäre, wissenschaftliche Tagung „Identität der Architektur“ stattfinden. Unter wechselnden Themen stellt die jährliche Konferenz die grundlegende Frage nach der Identität der Architektur – eine Frage, die das Selbstverständnis der Disziplin angeht und sich zuerst an ihre maßgeblichen Vertretenden richtet, an die Architektinnen und Architekten. … Mehr lesen

Die Architekt 6/22

Form

Grundlagen der Architektur VI Begrifflich beschreibt „Form“ den stofflichen Teil des architektonischen Körpers. Formen lassen Räume erscheinen, aber bringen sie nicht zuerst die Materialien, oder vielleicht wesentlicher noch, ihre Konstruktionen zum Ausdruck? Offensichtlich erscheinen architektonische Formen auch als Formen von Anderem und Anderen, konkret, repräsentativ und symbolisch – oder sind sie schlussendlich doch nur als ein autonomer Ausdruck ihrer selbst … Mehr lesen

Einführung von Uwe Schröder

Offene Form…

…und architektonische Entscheidung Dass ein Körper Raum einnimmt, gilt für den architektonischen Körper in gleicher Weise, so der Architekt und Architekturtheoretiker Uwe Schröder, nur dass dieser in seinem Inneren – im Gebäude gleich in der Stadt – zudem auch Raum und Räume selbst hervorbringt. Architektonische Körper bestehen aus Formen und Räumen. Diese Räume sind für die Architektur elementar und daher … Mehr lesen

Beitrag von Franziska Kramer

Gestalt, Figur, Äußeres

Begriffsgeschichten Die Form, aufgefasst als eine der „inneren“ Bestimmungen von Architektur,(1) stellt grundlegende Fragen an das Entwerfen und Bauen von Räumen. Erst durch Zuordnung im Raum wird beispielsweise eine Linie ihrer Definition zugeführt, bestimmt ein proportionales Verhältnis, wird wirksam. Die Wirkung von Formen entfaltet sich durch ihre Relationen, durch das in-Beziehung-Setzen an Orten, durch ihre „äußeren“ Bestimmungen. Über das Zusammenwirken … Mehr lesen

 Zur raumbildenden Macht von Architektur

Atmosphäre

Jürgen Hasse Architektur bildet nichts Räumliches ab, sie bildet Raum(1) – stofflich, mythisch, funktional und atmosphärisch. Bauten sollen einer Funktion dienen, deshalb bedürfen sie einer geeigneten Form. Das Verhältnis von Form und Funktion ist komplex. Eine Kirche darf nicht die Form einer Bibliothek haben, letztere kann dagegen in eine profanierte Kirche „passen“. Die Form eines Bauwerks muss dessen Funktion und … Mehr lesen

kritischer raum

Vierzig Baumstämme und mehr Licht

Wegkapelle von John Pawson in Lutzingen-Unterliezheim, Landkreis Dillingen / Schwaben, 2018 Der Weg führt vom ehemaligen Kloster Unterliezheim und dem dazugehörigen Pfarrdorf hügelaufwärts. Durch das vielfältige Grün von Wiesen und Weiden läuft man über ein Sträßchen bis zum Waldsaum: Da wird – im Schatten des dichten Mischwalds fast verborgen – ein hoher Stapel dicker Baumstämme erkennbar. Auf den ersten Blick könnte es … Mehr lesen

Uwe Schröder

Architektonik des Raums

Zur Konstruktion in der Architektur „Schönheit ist nichts anderes als Freiheit in der Erscheinung.“ Friedrich Schiller, Kallias Briefe, 1793. Unter „Konstruktion“ verstehen wir von der sprachlichen Herkunft her zunächst ein „Zusammenbauen“, das Fügen von Teilen zu einem Ganzen, dann auch das so Gefügte selbst, welches mal mehr oder weniger der materialen Form des Bauwerks entspricht. Der vielfältige Begriff „Konstruktion“ lässt … Mehr lesen