TechnologieRegion Karlsruhe erinnert an Heinrich Hübsch

Ein Großer

Der Tod des Architekten und großherzoglichen Baudirektors Heinrich Hübsch (1795–1863) jährt sich in diesem Jahr zum 150. Mal. Diesen Anlass nimmt die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) nicht nur, um eine Broschüre zum Werk von Hübsch vorzulegen, sondern mit rund zwanzig Führungen, Vorträgen und Gesprächsforen zwischen Bruchsal und Bühl an den prominenten Baumeister zu erinnern.

Nach seinem Eintritt in die Bauschule Friedrich Weinbrenners in Karlsruhe 1815 studierte Hübsch auf Reisen nach Rom, Athen und Istanbul die Architektur der Antike, die seine eigene spätere Arbeit maßgeblich prägen sollte. 1832 wurde Hübsch die Leitung der Karlsruher Bauschule übertragen, wo er bis 1854 lehrte. Als Weinbrenners Nachfolger in der Leitung der badischen Baudirektion war er bis zu seinem Tod 1863 der führende Architekt des Großherzogtums Baden. Nach seinen Plänen entstanden in Karlsruhe unter anderem das Hauptgebäude der Universität (1833–1835), die Kunsthalle (1837–1846) und das 1944 zerstörte Theater (1851–1853).

Neben der Praxis widmete sich Heinrich Hübsch auch der Theorie: in seiner architekturtheoretischen Schrift „In welchem Style sollen wir bauen?“ rechnete er 1828 mit der klassizistischen Baukunst des frühen 19. Jahrhunderts ab und fand die für ihn schlüssigste Antwort in einer persönlichen Auslegung der Romantik. Hübsch verstand sich in seiner Zeit – trotz der zahlreichen Rückgriffe auf mittelalterliche Architekturelemente – als „Modernisierer“: Kaum ein anderer wagte es so offen, Rationalität und Spiritualität zu verbinden. „Aus dem Material und der Technik des Bauens sollte eine neue Kunst entstehen“, erläutert Ulrich Maximilian Schumann, Präsident der Friedrich-Weinbrenner-Gesellschaft. „Die Architektur sollte farbig, luftig, sinnlich und ehrlich werden.“ Was eine Abkehr von den klassizistischen Idealen bedeutet, die Hübsch selbst noch als Schüler von Friedrich Weinbrenner mit auf den Weg bekommen hatte.

Und so hielt Josef Offele, Vorsitzender der Kulturkonferenz der TRK, am 7. März bei der Vorstellung der Broschüre „Heinrich Hübsch 2013“ im Haus der Region in Karlsruhe trefflich fest: „Hübsch ist unbestritten einer der Großen der Architektur.“ Die Publikation kann bei der TRK per E-Mail angefragt werden und steht als pdf hier zum download bereit.
David Kasparek

TechnologieRegion Karlsruhe GbR
c/o Regionalverband Mittlerer Oberrhein
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