blauraum stellt Klassenhaus in Hamburger Stadtteilschule fertig

Kultur in Bergedorf

Das Hamburger Architekturbüro blauraum hat auf dem Gelände einer Ganztagsschule im Hamburger Stadtteil Bergedorf das Klassenhaus H1 fertiggestellt. Es ergänzt als „Haus der Kultur“ die anderen thematischen Gebäude auf dem Schulcampus. Den Bau entwickelte das Büro aus den Anforderungen der Behörde und aus den Ergebnissen mehrerer planungsbegleitender Workshops, die gemeinsam mit Lehrern und Schülern der Stadtteilschule durchgeführt wurden.

„Als Massivbaukonstruktion mit zwei zentralen Erschließungskernen aus Stahlbeton erhält das Atriumgebäude seine besondere Gestalt durch die Verschiebung der Obergeschosse in Richtung des Schulhofes“, erläutern die Architekten. So konnten zum einen auf der Westseide des Hauses – in einem geschützten, außenliegenden Hof – Flächen zur Unterbringung des von den Schülern gepflegten Kleintier-Zoos geschaffen werden, zum anderen wird das Erdgeschoss in seiner besonderen Funktion als Kulturgeschoss markiert und „ein geschützter Vorbereich des Schulhofes aktiviert, der als überdachter Pausenbereich und Eingangszone des Gebäudes flexibel für verschiedene kulturelle Aktivitäten genutzt werden kann.“ Dieses „Kulturgeschoss“ widme sich der Musik und den darstellenden Künsten, so die Planer. Die Musikräume werden dabei durch ein zentrales Foyer verbunden, ein „Patio“ im Obergeschoss fungiert als Freiluftklassenzimmer.

Die Obergeschosse beinhalten die sogenannten Jahrgangsetagen und unterteilen sich in Unterrichtsräume und Differenzierungszonen. Dabei wurden die Klassenräume nach aktuellen pädagogischen Anforderungen konzipiert und teilen die einzelnen Jahrgänge geschossweise auf. Sogenannte Differenzierungszonen sollen zwischen ihnen „neue Orte der Kunst und Begegnung“ bilden. Diese Räume sind zum Hof hin orientiert und durch ihre Offenheit und Adaptierbarkeit zur jahrgangsübergreifenden Durchmischung ebenso geeignet, wie sie den Schülern die Möglichkeit geben, sich diese Fläche individuell anzueignen und für ihre entsprechenden Interessen zu gestalten.

Für die Fassaden wählten die Architekten zwei Materialien: einen Handwerksputz, der die Fassade je nach Sonneneinfall strukturiert, und keramische Fliesen, um den Eingangsbereich zu definieren. Ihre Farbigkeit orientiert sich an den Bestandsgebäuden auf dem Schulcampus und greift die Umgebung auf: Einer Pixellierung vom hellen Himmelblau in das umliegende Grün gleich bildet die Fassade so einen Farbverlauf. Das Farbkonzept setzt sich im Inneren des Hauses fort und dient – kombiniert mit den dazugehörigen Komplementärfarben – als Leitsystem und Orientierungshilfe zur Stärkung der im pädagogischen Konzept der Schule geförderten Jahrgangsidentifikation.

Red.

blauraum Architekten, Haus der Kulturen, Hamburg 2011-2015, Fotos: Werner Huthmacher
Kennzahlen: 4.534 m² BGF/ 18.000 m³ BRI
Leistung: LPH 1-8
Bauherr: SBH Schulbau Hamburg

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