Buch der Woche: Castelvecchio revisited

Forensik eines Meilensteins

Anfang der 1990er-Jahre hatte Richard Murphy sein erstes Buch über Carlo Scarpas legendären Museumsumbau vorgelegt: „Carlo Scarpa and Castelvecchio“. Schon seit 1986 hatte Murphy das Gebäude detailliert untersucht, mit seiner ersten Anfrage gar ein Missverständnis ausgelöst, da die damaligen Verantwortlichen dachten, der junge Brite wolle auf dem Museumsareal campieren. Murphy, der sein Architekturbüro in Edinburgh betreibt, hat den Ort im … Mehr lesen

Alexander Stumm

Die Stadt der Dokumente

Venedig zwischen Zerstörung und Erneuerung Seit der Renaissance betrachteten Architekten antike Bauten als vorbildlich. Es war nicht so, dass den Ruinen des untergegangenen römischen Reichs in den Jahrhunderten zuvor keine Beachtung geschenkt worden wäre, aber man sprach ihnen keinen Dokumentcharakter zu. Erst im 19. Jahrhundert begann unter Architekten und historischen Gelehrten eine Auseinandersetzung darüber, wie mit relevanten historischen Baudokumenten in … Mehr lesen

Donatella Fioretti im Gespräch mit Benedikt Hotze

Ein Ganzes schaffen

Donatella Fioretti absolvierte 1990 ihr Studium der Architektur am Istituto Universitario di Architettura di Venezia (IUAV). In Partnerschaft mit Piero Bruno und José Gutierrez Marquez gründete Donatella Fioretti 1995 das Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez mit Standorten in Berlin und Lugano. Kulturbauten sowie Wohnungs- und Bildungsbauten, auch in der Auseinandersetzung mit bestehender, denkmalgeschützter Architektur, bilden die Schwerpunkte des Büros, einige Projekte … Mehr lesen

Buch der Woche: Fotografien von Klaus Kinold

Grammatik eines reichen Werks

Klaus Kinold, Jahrgang 1939, fotografierte schon während seines Architekturstudiums bei Rudolf Büchner und Egon Eiermann an der damaligen TH Karlsruhe. Als er sein Studium 1968 abschloss, wandte er sich gänzlich der Fotografie zu, fokussierte dabei mit dem Blick eines Architekten vor allem Gebautes. Man kann sich vorstellen, welch immenses Archiv in den letzten fünfzig Jahren angewachsen sein muss. Für den … Mehr lesen

Andreas Denk

Ein Versuch der Verständigung

Typus, Wand und Relief bei Carlo Scarpa Einer der Architekten, die sich im 20. Jahrhundert intensiv mit der Räumlichkeit der Fassade – und damit mit der Fähigkeit der Wand zu einem Ausdruck von Funktion und Bedeutung – auseinandergesetzt haben, war Carlo Scarpa (1906 – 1978). Mit seiner Arbeit wird immer wieder das Prinzip der „Schichtung“  verbunden, bei dem er in seinem architektonischen … Mehr lesen

Zur Theorie der Denkmalpflege

Jenseits des Mangels

Die Charta von Venedig (1964) hat Vorteile: Zum einen regelt sie verbindlich den Umgang mit Denkmalen. Sie gibt Anhaltspunkte, was ein Denkmal sein kann. Und sie definiert, wie man mit ihm umgehen soll. Die Charta-Devise im Sinne des Mottos „Conserviren statt restauriren“, wie es Hermann Grotefend schon 1882 proklamierte, hat für dreißig Jahre einen ins Ideologische tendierenden Streit geschlichtet, der … Mehr lesen