Führungen über Zollverein und Rammelsberg

Politischer Industriebau

Wegen ihres unklaren Verhältnisses zur Moderne zieht die Industriearchitektur im Bauhaus-Jubiläumsjahr besondere Aufmerksamkeit auf sich. War sie Anfang des 20. Jahrhunderts zukunftsweisender Wegbereiter des Neuen Bauens, diente sie vielen Architekten im „Dritten Reich“ dem Rückzug in ein politisch vermeintlich unbelastetes Arbeitsfeld. In diesem Spannungsverhältnis ist auch das Schaffen von Fritz Schupp und Martin Kremmer zu sehen. Ab 1922 bauten sie … Mehr lesen

Buch der Woche

Entdekorierung

Eduard Führ seziert Cäsar Pinnau – und architekturtheoretische Begrifflichkeiten Dieses Buch über den Hamburger Architekten Cäsar Pinnau (1906-1988), ist eine längst überfällige „Entdekorierung“ vom Architektennimbus und von glorifizierenden Werkverzeichnissen am konkreten Beispiel. Der Titel mag auf den ersten Blick etwas gestelzt klingen: „Identitätspolitik. ‚Architect Professor Cesar Pinnau‘ als Entwurf und Entwerfer“, triff aber zielgenau die Intention dieses Buches. Es ging … Mehr lesen

Buch der Woche: Zum Werk von Cäsar Pinnau

Argumentensammlung

Cäsar Pinnau, 1906 in Hamburg geboren, 1988 ebenda gestorben, zählt sowohl zu den wichtigen wie auch zu den umstrittenen Architekten Deutschlands. Nach einer Tischlerlehre und anschließendem Architekturstudium arbeitete Pinnau von 1930 bis 1937 für Fritz August Breuhaus de Groot. In dieser Zeit entwarf der junge Pinnau unter anderem das Interieur für das Luftschiff „LZ 129 Hindenburg“ und den Schnelldampfer „Bremen“. … Mehr lesen

Vortragsreihe am Theater Münster

Verführer und Verführte

Welche Rolle spielten die Künste für die nationalsozialistischen Machthaber?“, fragt das Theater Münster in der Vortragsreihe Gelehrte im Theater. Die Künste unter dem Hakenkreuz. „Gibt es eine spezifisch ‚nationalsozialistische Kunst‘, die sich von der anderer totalitärer Staaten grundlegend unterscheidet?“ In der Reihe referieren Kulturwissenschaftler und Historiker über die Rolle von Architektur, Bildender Kunst, Film, Theater und Literatur im NS-Staat. Dabei … Mehr lesen

Wiener Baugeschehen zur Zeit des Nationalsozialismus

Zweite Welthauptstadt

Dass Berlin als „Germania“ die „Welthauptstadt des Deutschen Reiches“ werden und damit die Machtansprüche Hitlers und der Nationalsozialisten gigantomanisch festigen sollte, ist bekannt. Kaum thematisiert wurde jedoch bisher, dass Wien in der Rangfolge sogleich nachfolgte: Mit der Schaffung von Groß-Wien sollte die Metropole zur zweitgrößten Stadt des Reiches aufsteigen. Das Architekturzentrum Wien widmet dem Baugeschehen der Landeshauptstadt während des Nationalsozialismus … Mehr lesen