Ausstellung in Berlin

Zerstörung als Chance

Die Berliner Architektin Hilde Weström wurde im Oktober letzten Jahres 100 Jahre alt. Grund genug für die Berlinische Galerie, die Planerin mit einer Ausstellung zu ehren. Neben Ilse Balg und Vera Meyer-Waldeck gehört Weström zu den wenigen Architektinnen, die sich nach Kriegsende erfolgreich für den Berliner Wiederaufbau einsetzten. Als eine der ersten Frauen wurde sie 1948 in den Bund Deutscher Architekten BDA aufgenommen, 1949 gründete sie ihr eigenes Büro. Seitdem nahm Ilse Weström gemeinsam mit Kollegen wie Wils Ebert, Werner Düttmann oder Paul Baumgarten an zahlreichen Wettbewerben teil. Ihr vielschichtiges, bis 1981 entstandenes Werk, zeigt Weströms Auseinandersetzung mit einer vom Aufbruch geprägten Zeit und den Grundsätzen des Neuen Bauens. Ihr unermüdlicher Einsatz für ein soziales, individuell wandelbares Wohnen machte sie überregional bekannt. 1957 wurden ihre – gemeinsam mit Vera Meyer-Waldeck konzipierten – Entwürfe für Musterwohnungen in der Sonderschau „die stadt von morgen“ auf der „Internationalen Bauausstellung Berlin“ als richtungsweisend vorgestellt. Ausgewählte Fotografien, Zeichnungen und Modelle aus dem Nachlass der Architektin, ergänzt durch Leihgaben vom Verborgenen Museum und aus Privatbesitz, geben einen Einblicke in berufliches Wirken und ihren Lebensweg.

Im Rahmen der in der Berlinischen Galerie gezeigten ständigen Sammlung wird das Schaffen der Architektin in einem gesonderten Kabinett präsentiert. Einen zusätzlichen Eindruck der Person Hilde Weström hinterlässt zudem der gezeigte Film – ein Interview, das der BDA Berlin im Rahmen seiner Recherchen zum 100-jährigen Bestehen 2014 führte.
David Kasparek

„Die zerstörte Stadt war meine Chance“
Hilde Weström zum 100. Geburtstag

Berlinische Galerie
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin
bis 12. August 2013
Mi –Mo: 10.00 – 18.00 Uhr
Dienstag geschlossen
Tageskarte 8,– Euro / ermäßigt 5,– Euro
jeden ersten Montag im Monat 4,– Euro
freier Eintritt bis 18 Jahre

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