Annette Rudolph-Cleff

Migration als Herausforderung

…und als Chance gesellschaftlicher Entwicklung

Migration gilt als ein Megatrend der Zukunft. Ein Drittel der Weltbevölkerung ist bereits unterwegs und diese Zahl wird wohl weiter zunehmen durch das Bevölkerungswachstum, den Klimawandel und die Verschärfung von gewalttätigen Konflikten. Die Diskussion um Migration ist allerdings eine sehr Verhaltene. Die deutlich formulierte Ablehnung von Einwanderung aber kann in Europa ebenso wie Islamkritik viele Menschen mobilisieren. Die Gefahr von Rechtspopulismus und Angst vor einer fortschreitenden Polarisierung der Gesellschaft ist unbestritten. Die Diskussion ist nach wie vor auf die Flüchtlinge und Einwanderer der ersten Generation fokussiert, wohl wissend, dass die zweite und dritte Generation über sozialen und wirtschaftlichen Aufstieg und Emanzipation entscheidet. Deutlich wird in der Diskussion vor allem das Fehlen von Gegenmodellen, die Integration vorwärts blickend definieren und Inklusion in der europäischen Stadt in einem Zukunftsmodell denken.

Im öffentlichem Diskurs und bei politischen Wahlen ist nur das Schreckensbild „Eurabien“ (Saunders 2012) sichtbar, das die Übermacht einer islamgeprägten Unterklasse fürchtet, im einfachen Szenario von Thilo Sarrazin oder in provokanter Gegenwartsliteratur von Michel Houellebecq. Natürlich beruht die Abgrenzung vom „Anderen“ immer auf Vereinfachungen. Selbst politische Lager drohen in diesem Diskurs zu verschwimmen. Themen wie die Gleichstellung von Frauen und die Anerkennung von Rechten der Homosexuellen sind längst unverdächtig und eignen sich viel weniger zur politischen Abgrenzung als islam- und einwanderungskritische Positionen.

Die gesellschaftliche Realität ist geprägt durch die unübersichtliche Vielfalt an Lebensentwürfen, deren kulturelle Identität nicht auf dem Entweder-Oder-Prinzip beruht, sondern sich in dem Zusammenspiel unterschiedlicher Wertvorstellungen und kultureller Prägungen findet. Es geht wohl nicht um eine neue Mehrheit, sondern um das Verschwinden einer gesellschaftlichen Mehrheit „alten Stils“(1). Die Globalisierung hat nicht nur weltweite Wanderungsbewegungen, sondern auch tiefe kulturelle Veränderungen in der Gesellschaft ausgelöst. Es gibt in unseren Großstädten keine Mehrheitsgesellschaft mehr. Das EU-Forschungsprojekt „TIES: The Integration of the European Second Generation“(2) bezeichnet diese Entwicklung in europäischen Städten sogar als „demographische Revolution“, in der klare ethnische Zuordnungen an Bedeutung verlieren und Mehrdeutigkeiten und Mehrfach-Identitäten an Bedeutung gewinnen. Der amerikanische Ethnologe Steven Vertovkc, der am Max-Planck-Institut für multireligiöse und multiethnische Gesellschaften in Göttingen arbeitet, spricht von einer neuen Supervielfalt und geht von „der mehrheitlich Minderheiten-Stadt“ aus.

Was darunter verstanden werden kann, lässt sich vielleicht am leichtesten am Beispiel New Yorks und seiner bunt gemischten Stadtgesellschaft erklären. Vielfalt ist Teil der Dynamik der Stadt und ihrer Identität. Sichtbar ist es im Zusammentreffen unterschiedlichster Lebensentwürfe im selben Wohnhaus, im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz. „Jede Einwanderungsgruppe hat der Stadt einen neuen Essensgeruch, eine neue Hausfarbe und eine neue Identität hinterlassen.“(3) International ausgerichtete Städte wie Amsterdam, London, Paris, Frankfurt oder Madrid folgen in ihrer Stadt-entwicklung längst der Entwicklung New Yorks, wenn auch in eigenem, europäischen Modell, das durch die Erfahrung und Erwartungen des Wohlfahrtstaats geprägt ist. Positive Entwicklungen finden sich in den Städten, wenn gezielte Maßnahmen im Bereich Bildung, Arbeitsmarkt und Wohnungsversorgung eine Chancengleichheit für die Kinder der Einwanderer eröffnen.(4)

Paris, Foto: Jan Ramroth (CC BY-NC 2,0 via flickr.com)

Einwanderungsviertel und Ankunftsstädte

Die Angst in der Stadtplanung vor Einwanderungsvierteln ist sicher begründet, denn hier entscheidet sich vor Ort, ob die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen Perspektiven für die Ankommenden eröffnen. Das Stichwort „Ghettoisierung“ schwebt im Raum und mit ihm die massive Ballung ethnischer Minderheiten. Das Ziel der sozialen Mischung wird als Gegenentwurf zur sozialen Segregation genannt(5) und der Versuch unternommen, die Migranten in „kleiner Dosis“ unter die einheimische Bevölkerung zu mischen, doch das Zusammenwohnen garantiert noch lange nicht ein gutes Zusammenleben.(6)

Berechtigte Zweifel an einem Modell der bestmöglichen Mischung bestehen indes schon lange: Ein perfektes Mischungsverhältnis sozialer Gruppen als Zielgröße und seine planerische Umsetzung ist ein eher abschreckendes Bild. Im Gegenteil, es hat sich längst ein Verständnis dafür durchgesetzt, dass ethnische Gemeinschaften eine wichtige Rolle für das Ankommen und die Eingliederungsphase von Migranten übernehmen.(7) Segregation ist auch nicht das Problem eines Stadtteils, sondern ein Zeichen für Entwicklungen des gesamtstädtischen Wohnungsmarktes und des Spannungsfeldes von Stadtteil und Stadt.

Die folgenden Beispiele für Einwanderungsviertel aus Frankreich, den Niederlanden und Deutschland beschreiben räumliche Rahmenbedingungen für die Ankommenden.

Paris, Foto: Aurel Cuvin (CC BY-NC 2.0 via flickr.com)

Paris: Les Pyramides in Evry 

Am Beispiel dieser Vorstadtsiedlung zeigt sich der Zusammenhang zwischen räumlicher und gesellschaftlicher Randlage. Als gefeiertes Ergebnis des größten Architekturwettbewerbs der 1960er Jahre in Europa wurden „Les Pyramides“ in Evry für 12.000 neue Bewohner und Bewohnerinnen der städtischen französischen Mittelschicht gebaut. Doch dieser Pariser Vorort war von Anfang an Hafen für die ländlich geprägte Bevölkerung und Einwanderer, die sich nur wenig in den offenen Strukturen der neuen Stadt zurecht fanden.

2005 kam es hier zu ersten Ausschreitungen, in deren Verlauf die französische Regierung den Notstand ausrief und fast 3.000 Menschen festgenommen wurden. Verschiedenen Studien zufolge unterschieden sich die Werte und die Lebenseinstellung der Randalierer aber kaum von denen ihrer Altersgenossen in anderen Stadtvierteln.(9) Der Ausgangspunkt für die Spannungen war und ist die Frage nach gesellschaftlicher Teilhabe und Anerkennung.

Der Soziologe Loïc Wacquant untersuchte verschiedene „Wohnviertel der Ausgrenzung“ in ganz Europa und wies nach, dass die französischen Banlieues im Gegensatz zu den amerikanischen Ghettos eine multiethnische Zusammensetzung ihrer Einwohnerinnen und Einwohner haben. Seine These ist, dass genau in dieser Zusammensetzung der Wohnviertel als Orte „fortgeschrittener Marginalisierung“ das Problem liegt, da keine ethnische oder kulturelle Gemeinschaft entsteht. Diese Wohnviertel „sind charakterisiert durch ihr geringes bis mäßiges Ausmaß an Segregation und den Mangel an demografischem Zusammenhalt und kultureller Einheit. (…) Die Forderungen ihrer Bewohner sind im wesentlichen sozialer Natur, beziehen sich nicht auf Unterschiede oder „Verschiedenheit“, sondern auf Gleichheit bei der Behandlung durch oder beim Zugang zur Polizei, zum Schulsystem, zu Wohnungen, medizinischer Versorgung und vor allem zu den Arbeitsplätzen. Sie beziehen sich auf den Bereich der Staatsbürgerschaft, nicht auf die ethnische Zugehörigkeit.“(10)

Das Fehlen von Netzwerken ist eines der zentralen Probleme in den Banlieues-en-crise, das sich unter anderem auch aus der monofunktionalen Struktur der Wohnsiedlungen und ihrer architektonischen Gestaltung ergibt. Die Grand Ensembles des sozialen Wohnungsbaus sind trotz ihrer Größe keine Orte städtischer Dichte und Vielfalt. Die kartesianischen Strukturen bieten weder eine Mitte noch Raum für informelle Aneignung.

Amsterdam, Foto: screenpunk (CC BY-NC 2.0 via flickr.com)

Amsterdam Slotervaart

Slotervaart in Amsterdam ist ein spannendes Beispiel für die räumliche Transformation eines Einwanderungsviertel in den Niederlanden. Die Siedlung war in den 1950er Jahren zunächst als Teil der Amsterdamer Gartenstädte angelegt, mit großzügigen offenen Freiräumen und geordneten Reißbrettstrukturen der Nachkriegsmoderne. Etwa die Hälfte der 45.000 Einwohner kamen als Einwanderer aus Marokko, ein kleiner Teil aus der Türkei, für die ehemalige Landbevölkerung war die schöne neue Welt in jeder Hinsicht fremd. Schon 2001 plante man den Abriss von etwa 1.000 Häusern und entsprechende Investitionen in Neubauten.

Mit dem Mord an dem Filmemacher Theo van Gogh durch den Sohn eines Einwanderers, der in Slotervaart  aufgewachsen und in einer fundamentalistischen Gruppe radikalisiert wurde, gewann das Wohnviertel 2004 mediale und politische Aufmerksamkeit. Die Zeichen einer offensichtlich gescheiterten Einwanderungspolitik wurden als solche erkannt und führten zu einer erstaunlichen Umgestaltung des Viertels und einem Neuanfang. Der neue Plan „Koers Niew West“ bezog aktiv die Bewohner des Viertels ein, um gemeinsam mit den Wohnungsbaugesellschaften, Schulen und Unternehmen, die sozialen und ökonomischen Verhältnisse zu verbessern. Aus dem Wohnviertel sollte ein Stadtviertel entstehen. Insbesondere die Allianz von Ahmed Marcouch, einem ehemaligen marokkanischen Dorfbewohner, der sich 2006 als erster Bezirksbürgermeister wählen ließ, und dem Amsterdamer Bürgermeister Job Cohen, ein Rechtsanwalt jüdischen Glaubens, machte eine Reihe von Maßnahmen möglich, die für die Einwanderer von großer Bedeutung waren.(11)

Neben Verbesserungen der Sicherheitsdienste und der Schul- und Dienstleistungsangebote wurde auch die Baustruktur des Stadtviertels grundlegend verändert: Die aufgeräumte Siedlung mit gewundenen Fußwegen ist Vergangenheit. Nachverdichtet mit mischgenutzten Blockstrukturen ist von der ehemals grünen Utopie nichts mehr zu sehen. An ihrer Stelle sind jetzt Straßenräume zu finden, in denen sich Verkehr und öffentliches Leben tummeln. Marktplätze und kleine Läden bieten den Rahmen für ethnische Ökonomien. Die dichten Blöcke eröffnen in ihren Innenhöfen Möglichkeiten der informellen Aneignung. In vieler Hinsicht entspricht das neue Stadtviertel Slotervaart heute genau dem Stadttypus, mit dem die Nachkriegsplanung eigentlich aufräumen wollte.

Auch wenn die Kriminalitätsrate in Slotervaart zurückgegangen ist und die Selbstorganisation die Entwicklung in diesem Stadtviertel positiv verändert hat, kann man heute wohl noch nicht abschließend über den Erfolg der baulichen Maßnahmen urteilen. Doug Saunders (siehe der architekt 2/15, S. 28-33) weist zurecht darauf hin, dass die erfolgreichsten Stadtviertel der Welt weder eine geringe Nutzungsdichte noch eine ausgeprägte Zonierung haben: Manhattan, Kensington und Chelsea oder das 6. und 7. Arrondissement in Paris weisen eine extrem hohe Nutzungsdichte und eine stark gemischte Nutzung auf.(12)

London, Foto: Seth Anderson (CC BY-NC 2.0 via flickr.com)

Dortmund-Borsigplatz-Viertel

Das Borsigplatz-Viertel ist ein Beispiel für einen Einwanderungs- und Durchgangsstadtteil, der das Ankommen der Migranten erleichtert und ihnen den Weg in andere Stadtteile und Städte eröffnet. Das Borsigplatz-Viertel in der Dortmunder Nordstadt war Gegenstand einer wissenschaftlichen Studie der TU Dortmund(13), in der  Adressbücher über einen Zeitraum von 16 Jahren ausgewertet wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass in bestimmten Straßenzügen nur noch zehn Prozent der Einwanderer und 25 Prozent der Bewohner zu finden sind. 90 Prozent sind nach 16 Jahren umgezogen.Ihr Umzug in andere Stadtteile belegt, dass dieses Viertel kein Ghetto, sondern ein Sprungbrett ist, und zeigt, dass der Stadtteil die Funktion als Durchgangsstadtteil mit hoher Mobilität hat.

Eine hohe Fluktuation wird in der Regel als schlechtes Zeichen für mangelnde Integration und ein instabiles Wohnumfeld verstanden, die Selbstorganisation und Partizipation undenkbar machen, doch der Umzug in andere Stadtteile und Städte belegt den möglichen sozialen Aufstieg in diesem Einwanderungsviertel. Diese Perspektive ist in der Planung neu, denn zum ersten Mal werden die sozialen und räumlichen Netzwerke dieses Stadtteils anerkannt und ein Quartier nicht als abgeschlossener Raum gedacht, sondern auch als Ort des Übergangs und des Durchgangs, nicht im Sinne von generischen Transitorten, sondern insbesondere im Hinblick auf das Zusammenspiel formeller und informeller Räume.

Der Blick in die Bevölkerungsstatistik zeigt, dass es nur wenige konstante Einrichtungen im Stadtteil gibt, die an zentralen Orten die Jahre und die Einwanderungswellen überdauern und als Treffpunkt einzelner Gruppen – als religiöse Zentren, Läden oder Cafés – und wichtige Anlaufstelle für die Einwanderer sind und bleiben.(14)

Es gibt sicherlich kein räumliches Modell für eine erfolgreiche Ankunftsstadt, aber in Europa entstanden im weltweiten Vergleich einige der erfolgreichsten Stadtteile für Zuwanderer.(15) Die räumliche Gestalt dieser Stadtteile mag sich unterscheiden, ihre Funktionsweise und ihre Netzwerke gleichen sich aber. Es ist offensichtlich, dass gerade ethnische Ökonomie und der Schritt in die Selbständigkeit in einem sozialen Netzwerk für die Migranten und für die Stadt als Chance gesehen werden kann. Damit lassen sich auch die neuen Positionen zur Segregation von Einwanderern begründen, die Entwicklungsaufgaben der unterschiedlichen Stadtteile sehen und die ökonomische Aktivitäten und soziale Netzwerke als soziales Kapital (Sassen) anerkennen.

Berlin, Foto: Kai Möller (CC BY-NC 2.0 via flickr.com)

Unterschiede und Unterscheidungen

Das Städtische definiert sich durch Vielfalt und unterschiedliche Wertvorstellungen, aber wie wird heute im Kontext der Einwanderungsbewegungen das Städtische definiert? Die Widersprüche zwischen öffentlichem Diskurs und sozialer Alltagspraxis zeigen sich deutlich am Thema der Migration: Der Diskurs über Migration konzentriert sich oft auf Fragen nach religiösem Fundamentalismus und Ghettoisierung.

Doch unsere Alltagsrealität zeigt, dass es weniger „Eurabien“ ist, dem unsere Furcht gelten sollte, sondern dass sich unsere multiethnische Gesellschaft immer weiter ausdifferenziert und in unserem Alltag die „gelebte Erfahrung der Globalisierung“ Realität ist. Erol Yildiz plädiert in seinem Essay „Die weltoffene Stadt“ für eine „unverkrampfte Sicht auf urbane Diversität“, da sie gerade die Anziehungskraft und den Erfolg der globalen Städte bestimmt.(16) In Großstädten wie Berlin, Köln oder Hamburg ist die vielschichtige und komplexe Lebenswirklichkeit ein Attraktor. Kulturelle Vielfalt ist in der Stadtgeschichte immer ein Schrittmacher der Urbanität. Die Kosmopolitisierung des städtischen Alltags einerseits und Angst vor unerwünschter Migration andererseits formen einen Widerspruch, dem wir uns stellen müssen.

Der Begriff der Integration fällt oft im öffentlichen Diskurs und mit ihm die Forderung nach einer gesellschaftlichen Eingliederung von Einwanderern. Diese beruht noch immer auf der Vorstellung von einer belastbaren Diagnose unserer Stadtgesellschaft. Doch Integration ist weder als individuelle Anpassungsleistung noch als idealtypischer Lebensentwurf einer Gesellschaft zu verstehen. Wir leben als Gesellschaft nicht in einem eindeutig zu definierenden Zustand und müssen unsere Zukunft offen gestalten.

Das Risiko gesellschaftlicher Verwerfungen ist hoch, wenn die Migration nicht als Herausforderung verstanden wird und als Chance gesellschaftlicher Entwicklung. „Diese Übergangsräume – die Ankunftsstädte – sind die Orte, an denen sich der nächste große Wirtschafts- und Kulturboom oder die nächste große Explosion der Gewalt ereignen wird. Was sich letztlich durchsetzt, hängt von unserer Fähigkeit ab, solche Entwicklungen wahrzunehmen und von unserer Bereitschaft zum Engagement.“(17)

In der Planung gilt es von erfolgreichen Städten zu lernen und zu verstehen, welche formellen und informellen Räume das Ankommen erleichtern. Am Anfang sollte wohl die Frage stehen: Was prägt die Einwanderung in unserem Land und welche positiven Kräfte trägt sie in sich, die weiterentwickelt werden können?(18)

Köln, Foto: David Kasparek

Anmerkungen
1 Jens Schneider / Maurice Crul / Frans Lelie: generation mix, Münster / New York 2015, S. 24.
2 ebda., S. 21.
3 ebda., S. 18.
4 siehe hierzu: www.TIESproject.eu
5 Die europäische Vergleichsstudie (TIES-Studie) untersuchte in einem länder- und städtevergleichenden Ansatz sowohl den kulturellen und sozialen Hintergrund der fast 10.000 Befragten der Angehörigen der zweiten Generation als auch strukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen in den acht untersuchten europäischen Ländern. Die Unterschiede zwischen den einzelnen europäischen Ländern sind sehr groß.
6 Siebel, Walter: Die Stadt und die Fremden, in: Brech, Joachim / Laura Vanhué (Hrsg.): Migration. Stadt im Wandel, Darmstadt 1997, S. 33-40, hier: S. 39
7 Siehe hierzu: Veldboer, Lex / Kleinhans, Reinout / Duyvendak, Jan Willem (2001): To Mix or Not to Mix? Housing Policies in the USA, Sweden and the Netherlands.
8 Häußermann, Hartmut / Siebel, Walter: Soziale Integration und ethnische Schichtung. Zusammenhänge zwischen räumlicher und sozialer Integration, Gutachten im Auftrag der Unabhängigen Kommission „Zuwanderung“, Berlin / Oldenburg 2001, S. 20 f.
9 Saunders, Doug: Die neue Völkerwanderung. Arrival City, München 2013, S. 378 ff.
10 Wacquant, Loïc: Urban Outcasts: A comparative study of advanced marginality, Cambridge 2008, S. 284.
11 Saunders, 2013, S. 475 ff.
12 ebda., S. 485.
13 Caesperlein, Gerold / Gliemann, Katrin: Drehscheibe Borsigplatz. Ein Einwanderungsstadtteil im Spiegel der Lebensgeschichten allteingesessener Bewohner, Dortmunder Beiträge zur Raumplanung, Band 114, Dortmund 2003.
14 Siehe hierzu: Caesperlein, Gerold / Gliemann, Katrin: Von der Eckkneipe zur Teestube. Urbaner Wandel im Alltag: Dortmund-Borsigplatz, S. 119-136, in: Yildiz, Erol / Mattausch, Birgit (Hrsg.): Urban Recycling. Migration als Großstadt-Ressource, Basel 2009.
15 Saunders, 2013, S. 381.
16 Yildiz, Erol: Die weltoffene Stadt. Wie Migration Globalisierung zum urbanen Alltag macht, Bielefeld 2013.
17 Saunders, 2013, S. 11.
18 Terkessidis, Mark: Interkultur, Berlin (5)2010.

Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff studierte Architektur an der TH Karlsruhe und an der Ecole d´Architecture Paris-Belleville. Sie arbeitete nach dem Diplom (1991) bei Jean Nouvel in Paris und ab 1994 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Karlsruhe, an der sie 1995 mit Auszeichnung ihre Promotion ablegte. Seit 1994 ist sie freiberuflich tätig. Nach einer Vertretungsprofessur an der Bergischen Universität Wuppertal wurde sie 2006 an das Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung der Technischen Universität Darmstadt berufen. Sie ist in verschiedenen Forschungsprojekten tätig und leitet als akademische Direktorin den internationalen Master-Studiengang „International Cooperation in Urban Development – Mundus Urbano“.

Fotos: Jan Ramroth/Aurel Cuvin/screenpunk/Seth Anderson/Frank M. Rafik/Kai Möller (alle: CC BY-NC 2.0 via flickr.com)/David Kasparek

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