Buch der Woche: Moholy-Nagys „Von Material zu Architektur“

Bauhausbücher revisited

Der Berliner Gebrüder Mann Verlag hat im Bauhausjahr drei der bekanntesten Bauhausbücher neu gedruckt. Wir werfen einen Blick auf László Moholy-Nagys Buch „Von Material zu Architektur“ aus dem Jahr 1929 – eine Art Lehrbuch, in dem der berühmte Bauhauslehrer seine Methodik und Denkweise erläutert. Als Leiter des Vorkurses, einer breit aufgestellten Grundausbildung, die alle Schüler durchlaufen mussten, entwickelte er einen … Mehr lesen

Buch der Woche

Alte Fragen – Neue Heimat

Das gemeinnützige Wohnbauunternehmen „Neue Heimat“ hat wie kein anderes den Wohn- und Städtebau der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre hinein beeinflusst. Wenngleich man die städtebaulichen und architektonischen Ideale, die der wegweisende Immobilienkonzern verfolgte, heute mitunter kritisch betrachtet und auch der Untergang der Neuen Heimat 1987 ein Scheitern auf vielen Ebenen darstellte, möchte Michael Mönninger in seiner Publikation „Neue Heime … Mehr lesen

Buch der Woche: Neuperlach ist schön

Platten-Potential

„Neuperlach ist schön“ – wie zur stolzen Bestätigung dieses Titel-Statements wirkt die 700 Seiten starke und gefühlt fünf Kilo schwere Publikation wie eine Papier gewordene Manifestation besagter Münchner Großwohnsiedlung. Doch auch der Inhalt des Buches zeigt: Optimismus gegenüber der Weiterentwicklung von Plattenbauquartieren ist angesichts des Wohnungsmangels nicht nur notwendig, sondern bringt auch enormes entwerferisches Potential mit sich. Der monumentale Band, … Mehr lesen

Buch der Woche: Übersetzte Architekturen

Loos im Bild

Eine schwarz-weiße Fotografie, aufgenommen um 1928: Drei Männer und eine Frau stehen Arm in Arm auf einer sonnigen Terrasse und blicken gut gelaunt in die Kamera, die Kleidung der vier lässt sich leicht auf die 1920er Jahre datieren. Der Bau hinter der Gruppe dagegen könnte durchaus aktuell sein, weiße ornamentlose Fassade und schlichte, schnurgerade Geländer. Im Hintergrund sind noch Bauarbeiter … Mehr lesen

Buch der Woche: Makeover

Verwandlungen

Viele Bauten, die wir heute als architektonische Ikonen verehren, wie etwa das Schloss Versailles oder den Kölner Dom, sind das Ergebnis Jahrhunderte währender Umbau-, Ausbau-, Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen. Der vermeintlich homogene Bau ist dabei eigentlich eine Zusammensetzung von komplexen Schichten, die ohne Expertenblick kaum voneinander zu trennen sind. Bei vielen jüngeren Beispielen des Umbaus stehen Ergänzungen und Ausbauten dem Bestand … Mehr lesen

Buch der Woche

Brandolinis Design Poker

Lackierte Metallrohre, schrille Farben, geometrische Grundformen in extravaganten Zusammenstellungen und kontrastierende Materialkombinationen – das alles gehört zum Repertoire des postmodernen Produktdesigns. Auch Andreas Brandolini begann seine Karriere in dieser gestalterischen Atmosphäre des Antifunktionalismus, in der man den sauberen und emotionslosen Erzeugnissen der Moderne ungebremste Kreativität und Humor entgegensetzen wollte. Eine Publikation zu dem 1951 in Leipzig geborenen Gestalter zeigt seine … Mehr lesen

Buch der Woche: Städtebau der Normalität

Ideal Normal

Die Architektur des Ruhrgebiets ist mehr als nur Arbeitersiedlungen – diese Erkenntnis scheint nicht unbedingt überraschend. Dass es aber gerade im Ruhrgebiet nach 1945 einen behutsamen und reflektierten Wiederaufbau gab, der sich dezidiert auf die Qualitäten der Vorkriegsstadt besann, ist weniger bekannt. Die massiven Zerstörungen der Innenstädte und Wohnviertel im Zweiten Weltkrieg hatten zunächst ein zügiges Handeln notwendig gemacht. An … Mehr lesen

Buch der Woche: Sigrid Neubert

Chronistin der Nachkriegsmoderne

„Die Architektur habe ich am liebsten im Licht des Schwarz-Weiß gesehen“ schrieb die Fotografin Sigrid Neubert in einer ihrer Selbstreflexionen. Eine Monographie von Frank Seehausen liefert nun ein Panorama über Neuberts Architekturfotografie und eröffnet damit nebenbei einen Einblick in die bundesrepublikanische Architektur der 1950er bis 1980er Jahre. Sigrid Neubert, geboren 1927 in Tübingen, hatte nach ihrem Studium der Fotografie in … Mehr lesen

der architekt 3/18

verdrängte substanz

zum denkmalwert häuslicher infrastrukturen Die reine Lehre der Denkmalpflege weicht erheblich ab von den Methoden der sogenannten praktischen Denkmalpflege. Einige der Diskrepanzen ergeben sich aus unüberwindbaren physischen Widerständen, einem stillen Pragmatismus oder auch aus Gründen der Weltanschauung. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass die Theorie der Praxis vorausgeht oder doch zumindest die Grundlagen für die Praxis legt. Als Untersuchungsfeld … Mehr lesen

Elina Potratz

Bauhaus Archäologie

Das Bauforschungsarchiv in Dessau Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die teilzerstörte ikonische Stahl-Glas-Vorhangfassade des Bauhausgebäudes in Dessau durch eine kasernenartige Lochfassade ersetzt. Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurde der Bau saniert und damit stückweise in das ursprüngliche transparente Erscheinungsbild zurückversetzt. Bei diesen, auf das äußere Bild fixierten Umbauten wurde jedoch auch ein beachtlicher Teil der noch erhaltenen Original-Substanz … Mehr lesen