Haus Böhm, Köln-Weiß, 1954 – 1955

Ein großes Vorbild

von Martin Bredenbeck Eigenes Wohnhaus Erweiterung: Gottfried Böhm, 1962 – 1965 In den ersten Jahren seiner Selbständigkeit orientierte sich Böhm, insbesondere beim Bau von Wohnhäusern, an den Formen der zeitgenössischen internationalen Moderne. Ein weiteres Beispiel ist Haus Kendler in Köln-Junkersdorf. Bauhaus und Böhm – das denkt man im ersten Moment nicht unbedingt zusammen. Die virtuosen Betonskulpturen und fröhlichen Postmodernismen, die das Hauptwerk … Mehr lesen

Buch der Woche: Marke Bauhaus 1919–2019

So sehen Sieger aus

Was war das für ein Jahr, 2019? Das Bauhaus wurde einhundert Jahre alt. Neben dem Bauhaus-Archiv in Berlin, das erweitert wird, bekamen Weimar und Dessau museale Bauhaus-Neubauten. Unzählige Bücher wurden publiziert. Oft ergingen sie sich im Lobpreis dieser Gestaltungsschule, oft gefielen sie sich im Verriss des Gründers Walter Gropius. Was sie einte, war die mythologische Betrachtung des Bauhauses. Im Jahr … Mehr lesen

Führungen über Zollverein und Rammelsberg

Politischer Industriebau

Wegen ihres unklaren Verhältnisses zur Moderne zieht die Industriearchitektur im Bauhaus-Jubiläumsjahr besondere Aufmerksamkeit auf sich. War sie Anfang des 20. Jahrhunderts zukunftsweisender Wegbereiter des Neuen Bauens, diente sie vielen Architekten im „Dritten Reich“ dem Rückzug in ein politisch vermeintlich unbelastetes Arbeitsfeld. In diesem Spannungsverhältnis ist auch das Schaffen von Fritz Schupp und Martin Kremmer zu sehen. Ab 1922 bauten sie … Mehr lesen

ZfBK Dresden zeigt Architekturfilme

Haus Tugendhat

Die Filmgalerie Phase IV und das Zentrum für Baukultur Sachsen zeigen in ihrer Reihe „Architektur im Film“ am 17. April Dieter Reifarths Produktion „Haus Tugendhat“ von 2013. Der Dokumentarfilm präsentiert die spannende und teils tragische Geschichte um die im tschechischen Brno gebaute spektakuläre Villa von Mies van der Rohe. 1928 bis 1930 für die jüdische Familie Tugendhat entworfen, wurde das … Mehr lesen

Wanderausstellung zum Bauhausjubiläum

Bau West!

Das „Neue Bauen“ war ein breites und uneinheitliches Phänomen, das, geprägt von Bewegungen wie dem Bauhaus, de Stijl oder Neues Frankfurt, in kurzer Zeit in die ganze Welt getragen wurde. Die Wanderausstellung „Neues Bauen im Westen“ der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zeigt nun, wie sich der damals neue, bauliche und gestalterische Ansatz im Rheinland und in Westfalen verbreitete und in welchem Maße … Mehr lesen

Buch der Woche: Übersetzte Architekturen

Loos im Bild

Eine schwarz-weiße Fotografie, aufgenommen um 1928: Drei Männer und eine Frau stehen Arm in Arm auf einer sonnigen Terrasse und blicken gut gelaunt in die Kamera, die Kleidung der vier lässt sich leicht auf die 1920er Jahre datieren. Der Bau hinter der Gruppe dagegen könnte durchaus aktuell sein, weiße ornamentlose Fassade und schlichte, schnurgerade Geländer. Im Hintergrund sind noch Bauarbeiter … Mehr lesen

Ausstellung im Architekturmuseum der TU Berlin

Gutkind in Berlin

Der mittlerweile etwas in Vergessenheit geratene Architekt Erwin Gutkind baute in den 1920er und 1930er Jahren zahlreiche moderne Wohnanlagen in Berlin, darunter die Siedlung „Neu Jerusalem“ in Staaken (1923–1924) und die Wohnanlage „Sonnenhof“ in Berlin-Lichtenberg (1925–1927). Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste Gutkind 1933 nach Großbritannien auswandern und wandte sich hier in bemerkenswerten theoretischen Beiträgen vor allem der Stadtplanung zu. Das … Mehr lesen

"Haushaltsmesse 2015" in den Dessauer Meisterhäusern

Erzeugen, Budgetieren, Teilen

„Wie wohnen wir gesund und wirtschaftlich?“, fragten die Architekten des Neuen Bauens am Bauhaus – eine gleichnamige Filmreihe entstand in den Jahren 1926 bis 1928. Die Filme stellten den Missständen und der Wohnungsnot der Großstädte die reformerischen Lösungsvorschläge der Bauhaus-Architekten gegenüber. Soziale Fürsorge, Hygiene, Effizienz und Gesundheit waren Schlagworte, die auf Messen und (Welt-)Ausstellungen der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Das Bauhaus … Mehr lesen

Gerd de Bruyn

Function follows form

Form-Funktion-Dialektik der Architektur Form follows function lautet das vermutlich folgenreichste Dogma der modernen Architektur. Längst dürfte sich herumgesprochen haben, dass diese Forderung, die Louis Sullivan erhob, außerhalb des Zusammenhangs, in dem er sie äußerte, falsch verstanden werden muss. Sie suggeriert – ähnlich wie Otto Wagners Behauptung, etwas Unpraktisches könne nicht schön sein –, dass die Ansprüche der Moderne an die … Mehr lesen

Eine Inkunabel der Baukunst

Nachts im Haus Schminke

Es ist des Häuslebauers Traum: Ein Wohnhaus ganz nach eigenen Vorstellungen, von professioneller Architektenhand sorgfältig geplant, begleitet und bis in alle Einzelheiten durchdacht. Als sich Fritz und Charlotte Schminke in den 1920er Jahren auf die Suche nach einem Architekten begeben, der ihnen diesen Traum erfüllt, sind sie unter anderem auf der Werkbundausstellung 1929 in Breslau zu Besuch. Dort lernen sie … Mehr lesen