Buch der Woche

Berliner Portraits

Berlin hat viele Gesichter: Kriegszerstörungen, Abriss und Neuplanungen, die Teilung in zwei politisch-gesellschaftliche Systeme, die Insellage Westberlins und eine beschleunigte Stadtentwicklung nach der Wende – alles hat hier spezielle Spuren hinterlassen. Die Komplexität der Stadt zu portraitieren, ist daher sicher kein ganz leichtes Unterfangen. Doch warum nicht Vielfalt durch vielfältige Perspektiven abbilden? Die drei jungen Architekten Lukas und Tobias Fink … Mehr lesen

Buch der Woche: Eventisierung der Stadt

Konfetti und Kommerz

Die Stadt ist immer mehr ein Schauplatz von Ökonomisierung – das konstatieren Soziologen bereits seit Jahrzehnten. Neben der zunehmenden Privatisierung und Kommerzialisierung wird dabei auch auf die Eventisierung der Stadt hingewiesen: Gemeint ist die Entwicklung einer Eventkultur, im Rahmen derer Ereignisse und Erlebnisse eine immer größere Rolle spielen und auch als Teil eines unternehmerisch denkenden Stadtmarketings geschaffen, gelenkt und gefördert … Mehr lesen

Buch der Woche: Moholy-Nagys „Von Material zu Architektur“

Bauhausbücher revisited

Der Berliner Gebrüder Mann Verlag hat im Bauhausjahr drei der bekanntesten Bauhausbücher neu gedruckt. Wir werfen einen Blick auf László Moholy-Nagys Buch „Von Material zu Architektur“ aus dem Jahr 1929 – eine Art Lehrbuch, in dem der berühmte Bauhauslehrer seine Methodik und Denkweise erläutert. Als Leiter des Vorkurses, einer breit aufgestellten Grundausbildung, die alle Schüler durchlaufen mussten, entwickelte er einen … Mehr lesen

Buch der Woche: Übersetzte Architekturen

Loos im Bild

Eine schwarz-weiße Fotografie, aufgenommen um 1928: Drei Männer und eine Frau stehen Arm in Arm auf einer sonnigen Terrasse und blicken gut gelaunt in die Kamera, die Kleidung der vier lässt sich leicht auf die 1920er Jahre datieren. Der Bau hinter der Gruppe dagegen könnte durchaus aktuell sein, weiße ornamentlose Fassade und schlichte, schnurgerade Geländer. Im Hintergrund sind noch Bauarbeiter … Mehr lesen

Buch der Woche: Fotobuch von Matthias Hoch

Zeichen einer Zeit

Als 2009 eines der symbolträchtigsten Hochhäuser in Frankfurt am Main saniert wurde, ging eine Ära zu Ende. Die Rede ist vom liebevoll „Silberturm“ genannten, 1978 eröffneten Hochhaus von ABB Scheid und Partner im Finanzdistrikt. „Durch seine silbern schimmernden Aluminiumfassade, durch seine durchgängig abgerundeten Ecken und das System visueller Kommunikation im Inneren“, fasst Harald Kunde seine Bedeutung zusammen, „verhieß dieses Bauwerk … Mehr lesen

Buch der Woche: Oskar Schlemmer. Visionen einer neuen Welt

Meister der Triade

Er ist wieder da. Oskar Schlemmer, einer der wichtigsten deutschen Künstler der zwanziger und dreißiger Jahre, der hierzulande jahrzehntelang aufgrund von Erbschaftstreitigkeiten kaum gezeigt wurde, kann wieder ausgestellt, seine Werke wieder aufgeführt und Fotos seiner Skulpturen und Gemälde wieder abgedruckt werden. Die erste umfassende Schlemmer-Retrospektive seit fast vierzig Jahren in der Staatsgalerie Stuttgart wurde möglich, da 70 Jahre nach seinem … Mehr lesen

LeseBuch Peter Guth

Vor dem Fall

Ein stürzender Ikarus ist auf der ersten Buchseite abgebildet – ein Holzschnitt von Wolfgang Mattheuer. Flügellos trudelt er auf eine weite, leere Landschaft hinab. In der DDR wurde dieses Motiv selten gelesen, ohne die Doppeldeutigkeit dahinter zu verstehen: ein Sinnbild für Hochmut, der vor dem Fall kommt. Und für die Vergeblichkeit (künstlerischer) Flugversuche: Übermut tut selten gut. Auch der erschöpfte … Mehr lesen