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mit hirn und hand

Ein postumes Gespräch mit Walter Gropius Andreas Denk: Herr Gropius, hundert Jahre nach der Gründung des Bauhauses in Weimar und 50 Jahre nach Ihrem Ableben hat sich die Entwicklung unserer Gesellschaft in einem Maß beschleunigt und globalisiert, wie es für Sie damals nicht absehbar war. Wie beurteilen Sie die jetzige Situation? Walter Gropius: Die Idee der heutigen Welt ist schon … Mehr lesen

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an ihren taten sollt ihr sie erkennen…

Im September 2019 hat der Bundesvorstand des BDA in Dortmund ein neues Präsidium gewählt: Erstmals in der Geschichte des BDA ist mit Susanne Wartzeck aus Dipperz in der Rhön eine Frau an der Spitze des Bundes. Mit ihrer Wahl endete die Amtszeit von Heiner Farwick, der nach sechs Jahren nicht wiedergewählt werden konnte. Mit ihm scheiden auch der Vizepräsident, Kai … Mehr lesen

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rechte räume und linker populismus

Die belgische Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe spricht sich seit längerem dafür aus, dass die politische Linke ihre Ziele mit einer anderen Rhetorik deutlich machen müsse. Gegen den Populismus von rechts, aber auch gegen eine konservative Oligarchie, die demokratische und ökologische Weiterentwicklungen blockiere, müssten linke Positionen konfrontativ vorgebracht werden. Ob Mouffes Idee, Gleiches mit Gleichem zu beantworten, im politischen Diskurs Deutschlands Aufnahme … Mehr lesen

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Wenn die HOAI baden geht

Ein Gespräch mit dem BDA-Bundesgeschäftsführer Dr. Thomas Welter Andreas Denk: Herr Welter, die HOAI, die deutsche Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, wird gerade vor dem Europäischen Gerichtshof verhandelt. Wie es aussieht, wird diese Verordnung der Deregulierung der EU zum Opfer fallen. Was ist passiert? Thomas Welter: Vor dem EuGH ist ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen die Bundesrepublik anhängig. Mit … Mehr lesen

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Große Erzählungen

In diesem Jahr wird mit einer Fülle von Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen und Publikationen der hundertsten Wiederkehr der Gründung des „Bauhauses“ in Weimar gedacht. Keine andere Kunst- oder Architekturschule dieser Zeit hat es zu einer vergleichbar andauernden, wenngleich durchaus ambivalenten Nachwirkung geschafft, keiner anderen Schule ist es wie dem „Bauhaus“ gelungen, ihren Namen zu einer Marke zu machen, die bei vielen … Mehr lesen

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für a.s.

Vor ziemlich genau 25 Jahren habe ich A.S. kennengelernt. Unsere erste „tropische“ Begegnung im Haus des BDA in der Ippendorfer Allee in Bonn allein ist denkwürdig genug, um immer wieder gemeinsam erinnert und belacht zu werden. Im Dezember geht A.S. in Rente, und damit endet ein Vierteljahrhundert gemeinsamen Arbeitens an einem großartigen Projekt. Wahrscheinlich nicht enden wird eine genauso lange … Mehr lesen

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zwei akute fälle von politik

Manchmal ist politisches Handeln nur noch ein Fall für die Satire. So war die Anordnung des nordrhein-westfälischen Bauministeriums Ende August keine Überraschung, dass die Baumhütten zu räumen sind, in denen ein Teil der Waldbesetzer im Hambacher Forst lebt. Sie protestieren hier gegen das Abholzen des Waldes für den weiteren Abbau von Braunkohle durch den Energiekonzern RWE. Überraschend jedoch war die … Mehr lesen

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der briefträger

Die Filme des französischen Regisseurs Jacques Tati werden hierzulande oftmals nur als Humoresken interpretiert. Die schlaksige, mitunter linkisch wirkende Figur des Monsieur Hulot, den der Regisseur stets selber spielte, ließ zu ihrer Entstehungszeit in den 1950er Jahren an Theo Lingen oder Heinz Erhardt denken, spätere Generationen könnten sich an „Mister Bean“ erinnert fühlen. Die Situations- und Slapstickkomik, die Tati seinem … Mehr lesen

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Tre Tempi

In Venedig lässt sich seit vielen Jahren ahnen, vermuten und studieren, wie sich das Image der europäischen Stadt in der Epoche der Globalisierung als imagestarke Marke entwickeln wird. Tatsächlich kommen bis zu 130.000 Besucher täglich in die Stadt, um dieses ästhetische, technische und ökonomische Wunderwerk zu sehen. Dagegen hat die Stadt höchstens 50.000 feste Einwohner. Die Gentrifizierung der Toplagen und … Mehr lesen

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Was s-pricht dageegen?!

Auf der Reeperbahn nachts um halb eins kann man auch heute noch in kurzer Zeit fast ohne eigenes Zutun viele Bekanntschaften machen. Nur ein paar Meter Weg auf der Davidstraße reichen aus, um 40 neue Freundinnen zu haben, die „eigentlich nur eine Minute reden möchten“ oder wissen wollen, ob man „vielleicht ein paar Minuten mit aufs Zimmer“ ginge. „Was spricht … Mehr lesen