Alexander Stumm

Die Stadt der Dokumente

Venedig zwischen Zerstörung und Erneuerung Seit der Renaissance betrachteten Architekten antike Bauten als vorbildlich. Es war nicht so, dass den Ruinen des untergegangenen römischen Reichs in den Jahrhunderten zuvor keine Beachtung geschenkt worden wäre, aber man sprach ihnen keinen Dokumentcharakter zu. Erst im 19. Jahrhundert begann unter Architekten und historischen Gelehrten eine Auseinandersetzung darüber, wie mit relevanten historischen Baudokumenten in … Mehr lesen

Gespräche mit Susanne Wartzeck

im virtuellen raum

Architektonische Räume prägen den Fluss der Gedanken und den Ton der Rede. Wenn die Räumlichkeit stimmt, kann auch das Zuhausebleiben Gedankenfreiheit eröffnen: BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck und Chefredakteur Andreas Denk treffen sich wegen der Corona-Pandemie an einem nicht-existenten Ort im Internet. Sie fassen die Gelegenheit beim Schopf und sprechen über die Digitalisierung der Kommunikation, der Stadt, der Häuser und des BDA. … Mehr lesen

Ausstellung im Frankfurter DAM

Immer neue Altstadt

Historische Stadtkerne sind in europäischen Städten zumeist die größten Tourismusmagneten, versprechen sie doch pittoreske Authentizität und mittelalterlich-behagliche Atmosphäre. Für viele Bewohner sind die Altstädte zudem identitätsstiftende Orte, da in ihnen Geschichte und Tradition einer Stadt verkörpert scheint. In Frankfurt am Main ist die lang und heftig geführte Debatte, wie mit dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Altstadtareal und den Nachkriegsbebauungen umzugehen … Mehr lesen

der architekt 4/17

authentizität

eigenschaft oder zuschreibung? Kaum eine Leitlinie der praktischen Denkmalpflege, kaum eine Projektbesprechung kommt ohne das Schlüsselwort „Authentizität“ aus. Die Bedeutung von Authentizität wird betont, ihr besonderer Wert gelobt oder zumindest als Forderung postuliert. Diese gemeinsame Basis eint die Protagonisten des Denkmalbetriebs: Authentizität ist wichtig, sie steht für das Wahre, das unzweifelhaft auch gut ist. Von dort ist es bis zum … Mehr lesen

kritischer raum

Schankopfer in der Bierkirche

Das Gasthaus Donisl von Hild und K Architekten in München, 2013 – 2015 „Die Sach’ ist durch“ soll Theres Wildmoser 2012 gesagt haben. Die damals 73-jährige Wirtsfrau, Witwe des schillernden „Mannsbilds“ Karl-Heinz Wildmoser – lange Zeit Präsident der Münchner „Löwen“, Donisl-Wirt und vom Bestechungsgeld-Skandal um die Münchner „Allianz-Arena“ schwer angeschlagener Geschäftsmann –, kommentierte so das Auslaufen ihres Pachtvertrags für den „Donisl“ nach … Mehr lesen

Eigenschaft oder Zuschreibung?

Authentizität

„Denkmaleigenschaft und Authentizität sind wie alle historischen Erscheinungen dem Wandel unterworfen, sie sind Kulturprozesse, im gesellschaftlichen Diskurs verliehene Bedeutungen, die jedenfalls nicht einer Substanz innewohnen oder irgendwie aus dieser fließen, sondern die einem Objekt – oder auch einem Subjekt – zugesprochen werden.“ Wolfgang Seidenspinner „Authentizität“ ist ein Schlüsselwort der praktischen Denkmalpflege. Kaum eine Leitlinie, kaum eine Projektbesprechung kommt ohne den … Mehr lesen

Andreas Hild und Andreas Denk im Gespräch

Original und Fälschung

Zur Neubegründung des Authentischen in der Architektur Andreas Hild: Denkmalpfleger und Architekten verwenden den Begriff „Authentizität“ immer so, als sei völlig klar, was damit gemeint ist: Sie assoziieren „Authentizität“ im denkmalpflegerischen und architektonischen Raum mit „Echtheit“ und „Dauerhaftigkeit“. Dabei ist es auffällig, dass der aktuelle Diskurs, der den Begriff weiter klären könnte, an anderer Stelle stattfindet und eine komplexere Vorstellung … Mehr lesen

Josef Matzerath

Hauptsach gudd gess

Authentizität in der Küche In Europa steht Frankreich kulinarisch für Foie gras und Froschschenkel, Russland für Wodka und Kaviar, Österreich für Wiener Schnitzel und Tafelspitz, Deutschland für Sauerkraut und Bier, Belgien für Pommes Frites, Holland für Käse und Italien für Spaghetti, Parmesan und Pizza. Nur in England muss man angeblich dreimal täglich frühstücken, um immer gut zu essen. Menschen definieren … Mehr lesen

Stefan Burmeister: Aura und Authentizität im Museum

Der schöne Schein

Die einfache Frage nach dem, was Museen auszeichnet, lässt sich so einfach wie knapp beantworten: die Exponate. Es sind die originalen Objekte, die meist als notwendige Bedingung eines Museums gelten (Korff 2002). Sie sind quasi Zeitzeugen, denen eine besondere Qualität eingeschrieben zu sein scheint, die sie befähigt, über vergangene Sachverhalte zu informieren oder die Meisterschaft ihrer ehemaligen Produzenten zu bekunden. … Mehr lesen

neu im club

Ganz und gar Architekten

Benjamin und Jan Wirth, Wirth=Architekten BDA, Bremen Kurz vor dem anberaumten Interview-Termin mit den Gebrüdern Wirth in Bremen klingelt in Berlin das Redaktionstelefon. Am anderen Ende der Leitung meldet sich Benjamin Wirth, der jüngere der beiden Brüder: „Können wir das Interview vielleicht um eine Stunde nach hinten verschieben?“ Umplanungen in dieser Richtung des Zeitstrahls sind in aller Regel kein Problem. … Mehr lesen