Buch der Woche: Sammlung von Behrens-Texten

Eine wahre Freude

Bedenkliches konstatiert Hartmut Frank zu Beginn des Buchs: „Die gestaltenden Berufe scheinen sich weitgehend aus dem Kreis jener Disziplinen zurückgezogen zu haben, die ihre eigene Praxis und die Grundlagen ihrer Arbeit regelmäßig in Frage stellen, die Theorien bilden und sich dadurch überhaupt erst als eigenständig definieren. Sie scheinen sich immer weniger einer Disziplin zugehörig zu verstehen, sondern eher als Vertretet … Mehr lesen

Buch der Woche: Das Monumentale ist meine Krankheit

Ein Quellentext

Christiane Dellbrügge und Ralf de Moll sind künstlerisch Forschende. Wie Wissenschaftler stellen sie Thesen auf und suchen Belege oder Widerlege dafür, forschen in Archiven und zitieren Quellen. Anders als Wissenschaftler bewegen sie sich aber im Freiraum der Kunst, können also stärker vereinfachen, zuspitzen, Fehlstellen akzeptieren. Die seit 1984 als Duo auftretenden Künstler, die vorrangig im öffentlichen Raum arbeiten, haben nun … Mehr lesen

Buch der Woche: Eine Werkschau von Helmut Jahn

Viertlböck, Betsky, Jahn

Über die Qualitäten postmoderner Architektur wurde in letzten Monaten viel geschrieben. Eine Art Wiederentdeckung dieser Epoche mit fast begeisterten Freudenbekundungen vor allem jüngerer Architekten und Architekturinteressierter fand in der jüngsten Vergangenheit statt, die letztes Jahr ihren vorläufigen Höhepunkt in der Ausstellung „MISSION: POSTMODERN – Heinrich Klotz und die Wunderkammer DAM“ im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt fand. Begleitet wird das Phänomen … Mehr lesen

Buch der Woche: Refugees Welcome

Geht’s noch? Geht doch!

„Willkommen! – Und jetzt?“ titelte jüngst die „Zeit“ über ihrem Aufmacher. Nach dem nachdrücklich herzlichen Empfang von Geflüchteten an verschiedenen Bahnhöfen der Republik, nach der Verteilung von Decken und Broten, nach Klatschen und Emotionen geht es um ganz Pragmatisches: Wo sollen sie leben und vor allem: Wie? Dieses „Willkommen! – Und jetzt?“ ist es auch, was Jörg Friedrich und seine … Mehr lesen

Buch der Woche: Architekturführer Köln

Do bes e Jeföhl!

Köln, das sind der Rhein, der Dom, Bier aus dünnen, hohen Gläsern, Karneval – und für manchen auch noch der Eff-Zeh (FC Köln). Kurz und auf kölsch: e Jeföhl. Verkürzt umschrieben beruht das gesamte Stadtmarketing bis heute auf diesem „Gefühl“, also dem, was diese Stadt vermeintlich – oder tatsächlich – ausmacht. Dass Köln dabei viel mehr ist, wissen nicht nur … Mehr lesen

Buch der Woche: Architektur-Reportagen aus Polen

Zwischen Volksrepublik und Marktwirtschaft

Er war „das beste Beispiel für den internationalen Brutalismus der 1960er Jahre in Polen“, weiß der halbamtliche Kunstführer Dehio. Das half aber nicht: 2010/11 wurde der von Felix Candela inspirierte Bahnhof von Kattowitz abgerissen. Er war von den Architekten, die man die „Drei Warschauer Tiger“ nannte, bis 1972 errichtet worden. Das Dach der Bahnhofshalle bestand aus 16 Kelchen, die von … Mehr lesen

Buch der Woche: Architektur und Du

Ein Kumpeltyp

2005 gründeten Silvia Schellenberg-Thaut und Sebastian Thaut ihr eigenes Architekturbüro „Atelier ST“ in Leipzig. Im Prinzip unmittelbar nach dem Studium, ausgestattet mit nur einem Mindestmaß an Berufserfahrung und dem unbedingten Willen, gute Architektur zu machen und dafür im Notfall die eine oder andere Praxiserfahrung auf eigene Faust und in eigener Verantwortung zu sammeln. Wie so viele selbständige Architekten vor ihnen, … Mehr lesen

Buch der Woche: Fragments of Metropolis Berlin

Expressionismus in und um Berlin

Auf dem Cover dräut uns eine düstere Stadtkrone entgegen, expressiv und etwas unheimlich. Schnell separiert das Auge in dieser Photoshop-Collage bekannte Bauten aus Berlin und Umgebung: Ganz oben das Ullsteinhaus, darunter die Singer-Fabrik in Wittenberge, der Wasserturm in Neuenhagen, Mendelsohns Mossehaus und der Borsig-Turm in Tegel. Es sind dies Bauten, die man landläufig dem Expressionismus zuordnet. So heißt das Buch … Mehr lesen

Buch der Woche: Partizipation macht Architektur. Die Baupiloten

Mitmachen und Nachmachen

Die Baupiloten, besser: die Baupilotin Susanne Hofmann, haben ein Buch veröffentlicht. Es ist eine Werkschau, die über vierzig Projekte verzeichnet. Die Crew hat sich auf Planungs- und Bauaufgaben spezialisiert, die spätere Nutzer am Entwurfs- und Planungsprozess teilhaben, also partizipieren lassen. Vor allem Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten sowie Wohnbauten wurden seit 2003 realisiert, in dem Jahr, als Susanne Hofmann mit … Mehr lesen

Buch der Woche: Monografie über Carsten Lorenzen

Fassaden Facetten

Beim Betrachten des schon vor Baubeginn viel umjubelten ersten Abschnitts der Hamburger Hafen-City hat sich nach Fertigstellung der Häuser rund um den Kaiserkai etwas Ernüchterung breit gemacht. Was sich an Gebautem seitdem im Hamburger Vorzeige-Stadtteil darbietet, ist eher mit Schatten denn Licht gesegnet. Eine wohltuende Ausnahme bildet ein Ensemble aus drei Bauten zwischen der Straße am Dalmkai und der am … Mehr lesen