Zur raumbildenden Macht von Architektur

Atmosphäre

Jürgen Hasse Architektur bildet nichts Räumliches ab, sie bildet Raum(1) – stofflich, mythisch, funktional und atmosphärisch. Bauten sollen einer Funktion dienen, deshalb bedürfen sie einer geeigneten Form. Das Verhältnis von Form und Funktion ist komplex. Eine Kirche darf nicht die Form einer Bibliothek haben, letztere kann dagegen in eine profanierte Kirche „passen“. Die Form eines Bauwerks muss dessen Funktion und … Mehr lesen

Ausstellung in der Badischen Landesbibliothek

Eiermann digital

Auch 50 Jahre nach Egon Eiermanns (1904–1970) Tod ist dessen Werk weiterhin nationaler und internationaler Bezugspunkt für Architekturproduktion und -forschung. Weil dies auf absehbare Zeit auch so bleiben wird, unternimmt das Südwestdeutsche Archiv für Architektur und Ingenieurbau (saai) nun die Anstrengung, Eiermanns Nachlass systematisch zu digitalisieren. Die mehr als 50.000 Archivalien umfassen Pläne, Skizzen, Fotos sowie Briefe und Akten. Begleitend … Mehr lesen

IBA Thüringen revitalisiert Eiermannbau

Hotel Egon

„Ausgerechnet Apolda?!“, fragt die IBA Thüringen selbstironisch – nur um sich umso deutlicher zur mittelthüringischen Kreisstadt zu bekennen. Denn dort hat sie 2017 im sogenannten Eiermannbau ihre Geschäfts- stelle bezogen und entwickelt das Gebäude seitdem zu einem kreativen Zentrum, während in den Nachbarstädten Jena, Weimar und Erfurt die Räume knapp werden. Momentan fungiert der Eiermannbau gleichzeitig als Bürolandschaft, Ausstellungshalle und … Mehr lesen

BDA-Architekturpreis Nike verliehen

Applaus für Poing

Alle drei Jahre vergibt der BDA seinen Architekturpreis Nike, benannt nach der meist geflügelt dargestellten griechischen Siegesgöttin. Mit der Auszeichnung werden gleichermaßen Architekten wie Bauherren für vorbildliche Beiträge zu Architektur und Städtebau in den Kategorien „Große Nike“, „Klassik Nike“, sowie Atmosphäre, Symbolik, Fügung, soziales Engagement, Komposition und Neuerung gewürdigt. Die Entscheidungen der Jury – BDA-Präsident Heiner Farwick (farwick + grote, … Mehr lesen

Buch der Woche: Fotografien von Klaus Kinold

Grammatik eines reichen Werks

Klaus Kinold, Jahrgang 1939, fotografierte schon während seines Architekturstudiums bei Rudolf Büchner und Egon Eiermann an der damaligen TH Karlsruhe. Als er sein Studium 1968 abschloss, wandte er sich gänzlich der Fotografie zu, fokussierte dabei mit dem Blick eines Architekten vor allem Gebautes. Man kann sich vorstellen, welch immenses Archiv in den letzten fünfzig Jahren angewachsen sein muss. Für den … Mehr lesen

Buch der Woche: Otto Bartning

Am Puls der Zeit

Im Rahmen des Pressegesprächs zur Eröffnung der Ausstellung „Otto Bartning. Architekt einer sozialen Moderne“ (siehe der architekt 2/17, S. 12-13) am 30. März dieses Jahres erzählten die Kuratorin Sandra Wagner-Conzelmann und der Darmstädter Architekturhistoriker Werner Durth begeistert von der Sichtung des Nachlasses des 1959 verstorbenen Bartnings. Fast entschuldigend fügten beide an, der nun vorliegende Ausstellungskatalog sei eigentlich nur ein Vorspiel … Mehr lesen

persönliches

Helmut Striffler (1927–2015)

Sie fehlt kaum in einer Anthologie über die Architektur der Bundesrepublik: Die 1967 fertiggestellte evangelische Versöhnungskirche auf der Anlage des ehemaligen KZs in Dachau. Ihre eindrückliche Form, die in das Areal gezogene Furche, schlägt eine Wunde in die von der erbarmungslosen Rationalität dominierten Fläche, um den Zugang zu einem höhlenartigen Schutzraum freizugeben. Sie ist ein architektonisches Zeugnis des ehrlichen Bemühens, … Mehr lesen

persönliches

Kurt Ackermann (1928–2014)

„Hier spricht Kurt Ackermann“, so seine immer gleiche Ansage bei jedem Telefonat, das wir in den letzten Jahren, Jahrzehnten, geführt haben. Nach einem knappen und freundlichen Austausch von aktuellen Lebens- und Arbeitsumständen kam er direkt zur Sache. Immer. Offen und durchdacht wurden seine Anfragen, Forderungen, Bitten und Einschätzungen vorgebracht, keine Umwege gemacht, war der Anlass des Gesprächs noch so schwierig. … Mehr lesen

Andreas Denk

Kalkül und Desinteresse

„Bauen ist so schwer, und ich werde es nie schaffen. Ich war so traurig gestern Abend, dass ich wünschte, blind zu sein, um diese so anspruchsvolle Wirklichkeit nicht mehr zu sehen. Nur noch denken und nicht mit diesen für mich fürchterlichen Umständen rechnen zu müssen, die mir richtige Erschütterungen jedesmal einbringen. Und das geht mir doch jedesmal so und immer … Mehr lesen

persönliches

Gerhard Balser (1929–2013)

Gerhard Balsers Wiege stand in einem Architektenhaus in Neu-Isenburg, Büro und Wohnung waren kaum voneinander getrennt. Der Geruch von Zeichenpapier und die Bilder von Reißschienen und Dreiecken gehörten zu seinen ersten Wahrnehmungen, und die ständigen Gespräche über das Bauen prägten von früh auf seine Entwicklung. Die Sehnsucht, genau so ein Architekt wie der bekannte Vater Ernst und der ältere Bruder … Mehr lesen