Im Interview mit Stefan Forster

Abriss, Pinsel-Sanierung oder rigoros umbauen?

Seit über 30 Jahren beschäftigt sich der Architekt Stefan Forster mit städtischem Wohnungsbau und kann neben zahllosen Neubauten mittlerweile auch eine beachtliche Reihe an Umbauprojekten vorweisen. Vor dem Hintergrund des großen Bedarfs an Wohnungen in der Bundesrepublik ging es im Interview darum, welche Baubestände besonderes Potenzial für guten Wohnraum bereithalten und welche Chancen und Schwierigkeiten mit der Umsetzung verbunden sind. … Mehr lesen

Buch der Woche: Adaptive Re-Use

Unterschätzter Nachkriegswohnbau

Der Wohnraumbedarf steigt gerade in Städten oder am Stadtrand rapide. Zugleich wird immer deutlicher: Zersiedelung und Flächenverbrauch dürfen nicht weiter zunehmen, bestehende Infrastrukturen müssen besser genutzt werden. Insbesondere die oft locker gestreute und durchgrünte Bebauung von Nachkriegssiedlungen scheint daher prädestiniert, um durch Nachverdichtung neuen Wohnraum zu schaffen. Die Publikation „Adaptive Re-Use. Strategies for Post-War Modernist Housing“, herausgegeben von Maren Harnack, … Mehr lesen

Sozialräumliche Polarisierung in deutschen Städten

Wer wohnt wo?

von Nico Grunze Welche sozialräumlichen Trends sind in Deutschland zu erkennen und wie wirken sich diese auf verschiedene Quartiere in der Stadt aus? Wie kommt es zu einer Konzentration von armen Haushalten in bestimmten Stadtvierteln und einer Ballung sozialer Problemlagen? Aus städtebaulicher Perspektive ist es von zentraler Bedeutung, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen, da Quartierseffekte oft in die Vererbung von … Mehr lesen

Buch der Woche: Leipzig. Architektur und Städtebau 1945 – 1976

Visionen aus der Schublade

Neben Berlin gehörte Leipzig vor dem Zweiten Weltkrieg mit rund 700.000 Einwohnern nicht nur zu den größten Städten des Deutschen Reiches, sondern nahm als Standort von Messe, Industrie und einer Universität eine bedeutende Stellung im Land ein. Während es unmittelbar nach dem Krieg vornehmlich galt, die stark zerstörten Teile Leipzigs wiederaufzubauen, ging es danach auch zunehmend darum, baulich und stadträumlich … Mehr lesen

Benedikt Hotze

Der gekaperte Entwurf

Die Splanemannsiedlung in Berlin-Lichtenberg Die Splanemannsiedlung, 1926 / 27 in Berlin-Lichtenberg errichtet, generiert Aufmerksamkeit hauptsächlich wegen eines ihr angehefteten Superlativs: Sie wird wahlweise als „erste Plattenbausiedlung der Welt“ bezeichnet (was sie sicher nicht ist), als „eine der ersten Plattenbausiedlungen“ (was wegen Unschärfe nicht abgewiesen werden kann) oder als „erste deutsche Siedlung in Plattenbauweise“ (was als Stand der Forschung bezeichnet werden darf). Um … Mehr lesen

Soziale Auswirkungen des Massenwohnungsbaus

Keine Blaupause

Ingeborg Beer im Gespräch mit David Kasparek Dr. rer. pol. Ingeborg Beer ist Stadtsoziologin und betreibt seit 1992 das Büro für Stadtforschung und Sozialplanung in Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind schrumpfende und wachsende Städte, segregierte Quartiere, Migration und Demographie sowie Sozialraumorientierung. Sie hat verschiedene Landesprogramme evaluiert und Modellprojekte begleitet. Seit vielen Jahren widmet sie sich der Programmumsetzung Soziale Stadt und der … Mehr lesen

Buch der Woche

Alte Fragen – Neue Heimat

Das gemeinnützige Wohnbauunternehmen „Neue Heimat“ hat wie kein anderes den Wohn- und Städtebau der Nachkriegszeit bis in die 1980er Jahre hinein beeinflusst. Wenngleich man die städtebaulichen und architektonischen Ideale, die der wegweisende Immobilienkonzern verfolgte, heute mitunter kritisch betrachtet und auch der Untergang der Neuen Heimat 1987 ein Scheitern auf vielen Ebenen darstellte, möchte Michael Mönninger in seiner Publikation „Neue Heime … Mehr lesen

Buch der Woche: Neuperlach ist schön

Platten-Potential

„Neuperlach ist schön“ – wie zur stolzen Bestätigung dieses Titel-Statements wirkt die 700 Seiten starke und gefühlt fünf Kilo schwere Publikation wie eine Papier gewordene Manifestation besagter Münchner Großwohnsiedlung. Doch auch der Inhalt des Buches zeigt: Optimismus gegenüber der Weiterentwicklung von Plattenbauquartieren ist angesichts des Wohnungsmangels nicht nur notwendig, sondern bringt auch enormes entwerferisches Potential mit sich. Der monumentale Band, … Mehr lesen

Ausstellung im Zentrum für Baukultur Sachsen

Leipzig ostmodern

Die Stadt Leipzig, die Ende der 1980er Jahre als Paradebeispiel für urbanen Verfall, Leerstand und Abriss galt, hat sich seit der Wende enorm gewandelt und entwickelte sich in den vergangenen Jahren sogar zur „Boomtown des Ostens“. Doch liegt die Qualität der Leipziger Architektur längst nicht nur in dem großen Bestand an Gründerzeitarchitektur, die mittlerweile nahezu flächendeckend renoviert wurde, sondern auch … Mehr lesen

Projekt der TU München zu Großsiedlung

Neuperlach ist schön!

Die Großwohnsiedlung Neuperlach im Südosten Münchens ist landläufig nicht unbedingt für ihre Schönheit bekannt, sondern oftmals mit negativen Klischees und Vorurteilen beladen. Viele verbinden Kriminalität und Monotonie mit dem Stadtteil, der zur Entlastung der schwierigen Wohnungssituation in München seit Ende der 1960er Jahre gebaut wurde. Ein Forschungsprojekt der TU München präsentiert nun am 12. Dezember zum 50. Geburtstag der „Entlastungsstadt“ … Mehr lesen