Uwe Schröder

Raumverständnis für Architektur…

…und auch für Stadt „Architektur ist räumliche Philosophie.“(1) Mickaël Labbé Stellen wir uns die Architektur im Moment ihrer Entstehung vor und ziehen die Zeit von Entwurf und Bau zusammen, von der Idee bis zum Schlussstein, noch ohne Anrechnung eines sinnstiftenden Zwecks, ohne den Abgleich mit dem bestehenden Ort und ohne jede Annahme der verstreichenden Zeit, also das „Rahmenwerk“ gleichsam ohne … Mehr lesen

Rainer Schützeichel

Der Schritt vor die Tür

Oder: Wie der Raum in den Städtebau kam (und warum das lehrreich ist) Die Ouvertüre – ein Paukenschlag: „Die lebendige Sehnsucht unserer Zeit nach Läuterung der tektonischen Form, das wiedererwachte Gefühl für die künstlerischen Funktionen des Raumes, diese Symptome einer Renaissance unserer Architektur, haben im Städtebau der Gegenwart ihren Ausdruck gefunden in dem unentwegten Kampf der Architekten gegen die Vorherrschaft … Mehr lesen

Kunst und/im/am Bau: Maurice van Tellingen

Modell und Wahrheit

Der in Amsterdam lebende und wirkende Künstler Maurice van Tellingen setzt sich in seinen Arbeiten mit alltäglichen Raummomenten auseinander. Seine Modelle zeigen – ähnlich einem Guckkasten – reliefartige Raumausschnitte von omnipräsenten Szenerien: etwa ein Garagentor, ein Gehweg oder zweckmäßigste Interieurs. Eine Werkschau van Tellingens im Karlsruher Architekturschaufenster präsentiert bis zum 13. November detailreiche Objektstudien von Raumöffnungen und Alltagsszenerien. Dabei sollen … Mehr lesen

editorial

die augen

Und dann sind da noch zwei Augen. Sie blicken über den Rand des blauen Tuchs, das die untere Gesichtshälfte mit Nase und Mund bedeckt, weit geöffnet in die Welt. Gerahmt von Augenlidern mit Wimpern und Augenbrauen erkenne ich im weißen Augapfel mit der graugrüngelb schillernden Iris die kreisrunde schwarze Pupille. Ich kann mir den passenden Mund und die Nase dazu … Mehr lesen

Ines Weizman

Dokumentarische Architektur

Pädagogik und digitale Räume 1931 traf Adolf Loos den Filmstar Charlie Chaplin. Im vornehmen Hotel Cap d’Antibes an der französischen Riviera wurde eine Galavorstellung des Films City Lights gegeben. Der Film handelt von einer blinden Bettlerin, der Chaplin über eine komplizierte, perfektioniert gestikulierte Geschichte eine Operation ermöglicht, die ihr das Augenlicht schenkt. Nun sehend, sucht sie nach ihrem Gönner, doch … Mehr lesen

editorial

räume für jäger und sammler

Die Annahme, dass die Verwendung des Goldenen Schnitts a priori eine ästhetische Empfindung oder gar ein körperliches Wohlbefinden auslöst, ist umstritten. Genauso unklar ist es – obwohl hunderte Jahre selbstverständlich und die letzten Jahrzehnte zumindest noch Stand der Lehre –, ob eine spezifische Proportion eines Raumes, also ein explizites Verhältnis von Höhe zu Tiefe zu Breite, ein gutes Gefühl gibt … Mehr lesen

Buch der Woche: Städte für Menschen

Neuer Standard

Die Stadt und mit ihr der städtische Raum sind in den letzten Jahren mehr denn je in den Fokus der Betrachtung gerückt. Geisteswissenschaften, Architektur und Stadtplanung nehmen sich dem Thema immer intensiver, detaillierter, ganzheitlicher und systemischer an. Dennoch ist zu konstatieren, dass seit Mitscherlichs Feststellung von der ‚Unwirtlichkeit unserer Städte‘ eine Veränderung zum Besseren eher langsam fortschreitet, gemessen an der … Mehr lesen

Karla Kowalski im Gespräch mit Andreas Denk

Beschwörungen des Diffusen

Zeichnung als Medium Andreas Denk: Frau Kowalski, was macht den Unterschied zwischen Zeichnen und Entwerfen aus? Karla Kowalski: Ich zeichne außerhalb des architektonischen Entwerfens ansonsten auch sehr viel: Landschaften vor allem, Welträume. Da „entwerfe“ ich nichts, außer vielleicht den Interpretationsversuch, etwas zu verstehen und in eine Atmosphäre, eine Lebensatmosphäre zu bringen, die ich für wichtig halte. Entwerfen ist etwas anderes, … Mehr lesen