Buch der Woche: Neue Heimat

Zeit für Utopien

„Unsere größte Sorge ist, dass einmal die Baukonjunktur abreißt.“ Gesagt hat das Heinrich Plett, vor genau 60 Jahren. Plett hatte für die ihm unterstellte Wohnungsbaugesellschaft ein Geschäftsmodell entwickelt, das neben Fremdfinanzierung vor allem auf dauerhaftes Wachstum und damit einhergehende stetig hohe Wohnungsnachfrage angewiesen war. „Mit Eigenkapital zu bauen, ist keine Kunst. Das kann jeder Dummkopf. Wir bauen unsere Häuser mit … Mehr lesen

Buch der Woche: Das Kotti-Prinzip

Manual für Selbstwirksamkeit

Der ehemalige Berliner Postzustellbereich Südost 36 ist im Laufe der Zeit Bestandteil derart vieler Erzählungen geworden, dass sich die Mythen und Legenden um diesen Teil der Stadt scheinbar verselbstständigt haben. Von Sven Regener in seiner „Lehmann“-Trilogie auf eine Art besungen, die die ganze Bandbreite zwischen hymnischer Verklärung der gemeinsamen Andersartigkeit all jener betont, die die unterschiedlichsten Biografien in diesen Teil … Mehr lesen

Buch der Woche: Bauhaus 1919 – 1933

Einstiegsdroge

Am Ende waren es nur 14 Jahre, die diese Schule existierte und doch kann man sich ihr anno 2019, einhundert Jahre nach ihrer Gründung, kaum entziehen. 1919 wurde das Bauhaus als eine Schule in Weimar gegründet, deren erklärtes Ziel die „Sammlung alles künstlerischen Schaffens zur Einheit, die Wiedervereinigung aller werkkünstlerischen Disziplinen – Bildhauerei, Malerei, Kunstgewerbe und Handwerk – zu einer … Mehr lesen

Buch der Woche

Zeugnisse eines Handlungsreisenden

Peter Degen, 1970 an der ETH Zürich diplomierter Architekt, führte von 1975 bis 1994 gemeinsam mit Alfred Grazioli das Büro Argos in Basel und Berlin, danach leitete er die Geschicke des Büros bis 2012 alleine. Seit 2007 übernahm Degen, der 1994 als Professor für Stadtbautheorie und Stadtbaugeschichte sowie für städtebaulichen Entwurf an die Peter Behrens School of Architecture in Düsseldorf … Mehr lesen

Buch der Woche: Neuperlach ist schön

Platten-Potential

„Neuperlach ist schön“ – wie zur stolzen Bestätigung dieses Titel-Statements wirkt die 700 Seiten starke und gefühlt fünf Kilo schwere Publikation wie eine Papier gewordene Manifestation besagter Münchner Großwohnsiedlung. Doch auch der Inhalt des Buches zeigt: Optimismus gegenüber der Weiterentwicklung von Plattenbauquartieren ist angesichts des Wohnungsmangels nicht nur notwendig, sondern bringt auch enormes entwerferisches Potential mit sich. Der monumentale Band, … Mehr lesen

Buch der Woche: Elemental

So weit erstmal

Bis zum 28. Februar 2019 zeigt das Louisiana Museum of Modern Art im dänischen Humlebæk als zweiten Teil seiner Reihe „The Architect´s Studio“ die Ausstellung „So Far… Elemental ǀ Alejandro Aravena“. Nach Wang Shu nun mit Aravena also der nächste Pritzker-Preisträger. Wie der Titel der Schau andeutet, handelt sich dabei um eine Art retrospektiver Bestandsaufnahme. Sowohl die beiden Kuratoren der … Mehr lesen

Buch der Woche: Archigram – The Book

Für Schmetterlingshirne

„Wir müssen an die Zeitungen schreiben!“, „Wir müssen etwas machen!“, „Lasst uns Wettbewerbe machen!“ Laut Peter Cook waren das die treibenden Gedanken einer Gruppe junger Architekten, die sich mit den bestehenden Verhältnissen ihrer Zeit nicht länger abfinden wollten. Anders als viele, die auch heute wieder rufen „Da müsste doch mal jemand was machen!“, handelten Cook und seine Mitstreiter. Gemeinsam mit … Mehr lesen

Buch der Woche: Berlin und seine Bauherren

Als die Hauptstadt Weltstadt wurde

Die Bedeutung von Bauherren und Bauschaffenden für die Entwicklung von Architektur und Städtebau im Allgemeinen und Berlins im Besonderen ist das Anliegen der hochwertigen und umfangreich bebilderten Monografie von Wolfgang Schäche, Daniel Ralf Schmitz und David Pessier. In detailreichen, wissenschaftlich soliden und flüssig geschriebenen Abhandlungen zu Leben und Werk von sechs herausragenden Immobilienentwicklern, Spekulanten und Baupionieren Berlins von der Mitte … Mehr lesen

Buch der Woche: Fernsehen und Wohnkultur

Schrankwand und Couchecke

Ständig wird das Ende des Fernsehzeitalters beschworen, doch: der Deutsche Durchschnitt schaut täglich immer noch stolze drei Stunden fern. Das TV gehört somit noch fest zu unserer Wohn- und Lebenswelt. Doch wie wirkt sich das technische Gerät hier eigentlich aus? Eine Publikation der Medienwissenschaftlerin Monique Miggelbrink befasst sich damit, wie sich der Fernsehapparat auf die vier Wände der Bundesrepublik ausgewirkt … Mehr lesen

50 Jahre Architektur, Theorie und Poiesis

Tschö IGmA?

Im sagenumwobenen Jahr 1968 nahm das Institut für Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGmA) an der Universität Stuttgart ein Jahr nach seiner Gründung seinen geregelten Betrieb auf. Jürgen Joedicke leitete das Institut bis 1993 und verfocht in all den Jahren die Betrachtung und Interpretation zeitgenössischen Bauens bei gleichzeitiger Analyse der theoretischen Grundlagen von Architektur. Ihm folgten Werner Durth, der am … Mehr lesen