Von Firmitas, „Ruinenwert“ und Lebenszyklus

Dauerthema

Wie lange soll, darf oder muss Architektur halten? Einige Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende? Wie imaginieren und antizipieren Architektinnen und Architekten die Zukunft der von ihnen entworfenen Gebäude? In Beispielen, die von Vitruvs Firmitas über Albert Speers angebliche „Ruinenwerttheorie“ bis hin zu aktuellen Nachhaltigkeitsdiskursen führen, wirft dieser Beitrag von Elina Potratz einen Blick auf die impliziten architektonischen Zukunftsbilder, die … Mehr lesen

Neu im Club: Baur & Latsch Architekten, München

Mensch und Ort im Blick

Ihr Projekt „Wohnen am Verna-Park“ in Rüsselsheim am Main bescherte den beiden Architekten Florian Latsch und Martin Baur viel Aufmerksamkeit und Renommee. Unter anderem erhielten sie für das von einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft verantwortete Bauprojekt 2021 eine Auszeichnung beim Deutschen Architekturpreis. Mit ihrem gemeinsamen Büro Baur & Latsch Architekten richten sie ihr Augenmerk besonders auf solche der Gesellschaft verpflichteten Bauten. Die … Mehr lesen

Buch der Woche: Bauen mit nachhaltigen Baumaterialien

Fakten, Fakten, Fakten

Das Bauen, wie wir es in den letzten gut 100 Jahren betrieben haben, muss sich wandeln. Jedenfalls, wenn Architektinnen und Architekten ihren mannigfachen Bekenntnissen, einen relevanten Beitrag zur Verlangsamung des Klimawandels leisten zu wollen, ernsthafte Taten folgen lassen. Neu-Beton und -Zement dürften Expertenmeinungen nach dabei ganz oben auf der Streichliste stehen. Seit Jahren gibt es Versuche, Rohstoffe zu verwenden, die … Mehr lesen

Zum 100. Geburtstag von Gottfried Böhm

Auf der Suche nach dem Gemeinsamen

von Andreas Denk Der Kölner Architekt Gottfried Böhm ist im Januar dieses Jahres 100 Jahre alt geworden. Ungewöhnlich an diesem Jubiläum ist nicht nur sein hohes Alter, sondern auch der Umstand, dass mit Böhm ein künstlerisch tätiger Mensch, der weite Teile des letzten Jahrhunderts mit seinen Entwicklungen, Brüchen, Fortschritten und Irrtümern erlebt hat und Teil daran hatte, in unsere Zeit … Mehr lesen

Haus Böhm, Köln-Weiß, 1954 – 1955

Ein großes Vorbild

von Martin Bredenbeck Eigenes Wohnhaus Erweiterung: Gottfried Böhm, 1962 – 1965 In den ersten Jahren seiner Selbständigkeit orientierte sich Böhm, insbesondere beim Bau von Wohnhäusern, an den Formen der zeitgenössischen internationalen Moderne. Ein weiteres Beispiel ist Haus Kendler in Köln-Junkersdorf. Bauhaus und Böhm – das denkt man im ersten Moment nicht unbedingt zusammen. Die virtuosen Betonskulpturen und fröhlichen Postmodernismen, die das Hauptwerk … Mehr lesen

Züblin-Haus, Stuttgart-Möhringen, 1981 – 1985

Warten auf die Stadt

von Christian Holl  Direktauftrag Nutzung: Bürogebäude Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Dörte Gatermann, Jürgen Minkus, Federico Valda, Klaus Beckmannshagen Nach seinen frei geformten, brutalistischen Ikonen hat Böhm auch einen kreativen Umgang mit der Bauweise in Betonfertigteilen gefunden. Ein weiteres Beispiel ist die Siedlung Talstraße in Saarbrücken. Diesen urbanen, ansprechenden Raum wünschte man sich in der City und nicht in einem unstrukturierten Neubaugebiet!“ … Mehr lesen

Geplanter Abriss der Zentralen Tierversuchslaboratorien in Berlin

„Mäusebunker“ in Gefahr

„Mäusebunker“ wird das Sichtbetongebäude der Zentralen Tierversuchslaboratorien in Berlin-Steglitz mit drastischer Klarheit genannt. Gerd und Magdalena Hänska entwarfen das Gebäude mit seinen wie Kanonenrohre aus der geböschten Fassade hervorschauenden blauen Lüftungsrohren zwischen 1969 und 1972. Erst 1981 wurde es fertiggestellt. Der Bau dient heute der Forschungseinrichtung Experimentelle Medizin (FEM) und gehört zum Berliner Universitätsklinikum, der Charité. Sie will den „Mäusebunker“ … Mehr lesen

16 Stationen. Wanderungen im Remstal

Station 1: Essingen

harris und kurrle architekten, Stuttgart Geokoordinaten: 48.805220, 9.792834 Am Anfang ist die Quelle: Tatsächlich liegt die östlichste der architektonischen „Stationen“ in unmittelbarer Nähe zum Ursprung des Flüsschens Rems. Die architektonische Intervention des Architekturbüros harris und kurrle aus Stuttgart findet sich prominent an der Landstraße von Lauterburg nach Essingen, direkt an einer Bushaltestelle und im Brennpunkt eines kleinen Steinbruchs. Auf der … Mehr lesen

Ökologie und Verantwortung

Houston, we have a problem

Mit dem Schritt aus dem Orbit unseres Planeten fallen in den 1960er Jahren zwei scheinbar paradoxe Entwicklungen in das gleiche Jahrzehnt: Der Beginn des Raumfahrtzeitalters markiert auch den der modernen Umweltbewegung. Radikale Gläubigkeit an ein Leben jenseits der Erde auf der einen, und die Bewusstwerdung, dass der Planet Erde und unsere eigene Existenz in einem sehr fragilen Zusammenhang stehen, auf … Mehr lesen

Hans Joachim Schellnhuber im Gespräch

Das Ende des Beton-Zeitalters

Klimawandel und die Folgen für die Architektur Hans Joachim Schellnhuber (*1950) studierte an der Universität Regensburg Physik und Mathematik, promovierte 1980 in theoretischer Physik und schloss 1985 seine Habilitation ab. Von 1989 bis 1993 war Schellnhuber Professor für Theoretische Physik am Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg, dessen geschäftsführender Direktor er 1992 war. Im Anschluss übernahm … Mehr lesen